Immer weniger Nachwuchs in der Branche

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz sinkt in den maschinenbaurelevanten Berufen überdurchschnittlich, viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt.

Die Anzahl der jungen Menschen, die sich im Ausbildungsjahr 2020/2021 um einen Ausbildungsplatz in maschinenbaurelevanten Berufen bewarben, ging durchschnittlich um 16 Prozent zurück, die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen gleichzeitig um sechs Prozent. Dies zeigen die neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Berichtszeitraum 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021. Der Rückgang der Bewerberzahlen in den maschinenbaurelevanten Berufen liegt mit 16 Prozent über dem Durschnitt aller Ausbildungsberufe (8 Prozent). In den maschinenbaurelevanten Berufen kommen auf einen Bewerber beziehungsweise eine Bewerberin rein rechnerisch 1,4 Ausbildungsstellen.

Lage hat sich verschärft

Die Ergebnisse kommentiert der Abteilungsleiter Bildung des VDMA, Dr. Jörg Friedrich: „Die Lage am Ausbildungsmarkt für die Betriebe im Maschinen- und Anlagenbau im Ausbildungsjahr 2020/21 hat sich durch die Corona-Krise verschärft.

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in den maschinenbaurelevanten Berufen ist deutlich zurückgegangen. Knapp zehn Prozent der angebotenen rund 88.000 Ausbildungsstellen blieben im Ausbildungsjahr 2020/2021 unbesetzt. Ein Großteil des Minus auf der Bewerberseite ist sicher durch eine eingeschränkte Berufsorientierung in den Schulen während der Corona-Zeit zu erklären. Der Trend zurückgehender Bewerberzahlen war jedoch schon davor zu beobachten. Gründe hierfür sind vor allem der durch die Demografie bedingte Rückgang der Schulabsolventinnen und -absolventen und der Trend zum Studium.“

Generation Babyboomer hinterlässt Lücke

Da die Generation der sogenannten Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente gehen wird, sei weiter mit einer schwierigen Ausbildungssituation zur rechnen.

„Unsere Unternehmen sollten daher in ihren Bemühungen, geeignete Auszubildende zu finden, nicht nachlassen. Vermutlich müssen sie zukünftig ihren Blick verstärkt auf Bewerberinnen und Bewerber richten, die nicht alle Anforderungen komplett erfüllen“, so Friedrich.


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen