Neues Messeformat in Australien startet im April

Was bietet die neue Messe „FutureAg Expo 2024 – Powered by Agritechnica“ vom 17. bis 19. April 2024 in Melbourne für Agrartechnikhersteller und Besucher? Der eilbote fragte Jens Kremer, Geschäftsführer der DLG International GmbH, Mitveranstalterin der Messe.

Interview: Neues Messeformat in Australien startet im April

Mit dem neuen Messeplatz Melbourne will die DLG ein Forum für Großbetriebe in Australien schaffen.

Interview: Neues Messeformat in Australien startet im April

eilbote: Was ist für Sie die Motivation, diese Messe in Melbourne durchzuführen?

Jens Kremer: Der internationale Wissens- transfer für die landwirtschaftliche Praxis ist eine der strategischen Aufgaben der DLG. Ihre Messen und Konferenzen spielen hierbei eine herausragende Rolle. Sie sind zugleich Business-Plattformen und wichtige Foren für den Austausch von Wissen, Technologien und Innovationen zwischen Experten und Landwirten aus den verschiedenen Agrarregionen weltweit. Die neue Veranstaltung, die wir in Zusammenarbeit mit Hannover Fairs Australia (HFA) durchführen, ist Teil unserer Strategie im asiatisch-pazifischen Raum, passende landtechnische Lösungen für die Region direkt vor ihrer Haustür anzubieten. Vom 17. bis 19. April 2024 bietet die Messe in Melbourne für unsere Aussteller damit eine attraktive Möglichkeit, den australischen Markt zu erkunden bzw. weiter zu erschließen. Von der neuen Messe profitieren auch alle anderen Stakeholder in und aus dem Agrifood-Business vor Ort, wie zum Beispiel Produktionsbetriebe und Händler. Für diese fehlte bisher eine professionelle Indoor-Veranstaltung als Hub für Innovationen, Netzwerken und Wissensaustausch. Diese Lücke wollen wir mit dem Eintritt in den australischen Markt nun schließen.

Wie ergänzt sie die Agritechnica Asia in Bangkok?

Wir sehen im asiatisch-pazifischen Raum ein enormes Potenzial für den landwirtschaftlichen Sektor. Seit der Gründung der DLG Asia Pacific vor drei Jahren ist es unser Ziel, Plattformen für die landwirtschaftlichen Herausforderungen in dieser Region zu etablieren – seien es Fachkonferenzen, Messen oder innovative Konferenz- und Ausstellungs-Formate. Mit unserem Know-how zur Entwicklung regional adaptierter Messeformate wollen wir zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitragen. Südostasien und Australien haben unterschiedliche landwirtschaftliche Bedürfnisse und Herausforderungen, die durch innovative Landtechnik und Produkte adressiert werden können. Da macht es für alle Beteiligten Sinn, in beiden Agrarregionen führende Landtechnikmessen zu veranstalten. Darüber hinaus bieten beide Länder die Möglichkeit, ihre jeweiligen Expertisen und Innovationen in der Landtechnik einem internationalen Publikum zugänglich zu machen und den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern.

Warum heißt die Messe nicht Agritechnica Pacific oder ähnlich?

Die neue Veranstaltung „FutureAg 2024“, die zum Start den offiziellen Untertitel „powered by Agritechnica“ tragen wird, ist ein Gemeinschaftsprojekt der DLG Asia Pacific und Hannover Fairs Australia. Durch die Zusammenarbeit mit der Agritechnica stärken wir das Profil der Messe, um sie als eine qualitativ hochwertige, professionelle Plattform für Innovationen, Technologien und Fortschritte in der Branche in Australien, Neuseeland und im gesamten Pazifikraum zu positionieren. Damit positionieren wir das neue Messeformat gezielt im Messe-Netzwerk der Agritechnica.

Die DLG bietet ihre Expertise im Fachprogramm, was bringt Ihr Partner, die Messe AG, mit?

Die FutureAg Expo profitiert von dem erfolgreichen, auf professionelle Landwirte ausgerichteten Ansatz der DLG für die Agritechnica, der weltweit führenden Landtechnikmesse. Die DLG organisiert zukünftig im Rahmen der Kooperation das Konferenz-, Workshop- und Networking-Programm sowie den Bereich der Maschinenvorführungen. Außerdem unterstützen wir die Hannover Fairs Australia in der Besucherakquise, die federführend von der HFA verantwortet wird.

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Jens Kremer, Geschäftsführer der DLG International.

Bisher fehlen außer CNH noch bekannte Namen unter den Ausstellern. Es gibt auch wenige deutsche und europäische Firmennamen, die mir bekannt sind. Sind noch Aussteller in der Pipeline?

„FutureAg 2024 – powered by Agritechnica“ soll unter anderem eine pazifische Drehscheibe für Trends und Lösungen in den Bereichen Precision Farming, Agribusiness-Strategien und nachhaltige Anbaumethoden werden. Aktuell ist der Markt geprägt durch Händler und Distributoren, welche die sogenannten „großen“ Brands vor Ort bisher adäquat vertreten. Neben CNH sind daher bereits jetzt schon weitere weltweit bekannte Brands mit ihren innovativen Produkten vertreten, wie etwa Kubota, Lemken oder Joskin. Weitere weltweite Keyplayer und Fullliner, wie zum Beispiel Unternehmen und Brands aus der AGCO-Gruppe oder auch Claas, sind zudem entweder bereits über starke Vertriebspartner vor Ort vertreten oder befinden sich mit uns in Abstimmung dazu.

Wie muss ich mir die Durchführung der Messe vorstellen? Auf Google ist es ein übersichtliches Gelände mit Möglichkeit zur Maschinenschau.

Bei der „FutureAg Expo – Powered by Agritechnica“ handelt es sich um eine Hallenausstellung mit einem angrenzenden Außenbereich, der unter anderem für Live-Demos und Maschinenvorführungen genutzt wird. Insgesamt werden circa 30.000 Quadratmeter „bespielt“ werden, wovon sich knapp 15.000 Quadratmeter in den Hallen des Messegeländes in Melbourne befinden werden. Das Messegelände ist zudem infrastrukturell hervorragend an Downtown Melbourne angebunden und ist damit hinsichtlich Anreise und Parken bestens auf größere Veranstaltungen ausgelegt.

Interview: Neues Messeformat in Australien startet im April

Blick auf das Messegelände in Melbourne.

Australien ist von Viehzucht und Ackerbau geprägt. Wo liegt Ihr Messeschwerpunkt? 

Die „FutureAg Expo – Powered by Agritechnica“ wird auf dem Messegelände in Melbourne erstmals auf die Zielmärkte angepasste landtechnische Maschinen und Prozesslösungen präsentieren. Im Mittelpunkt stehen Landtechnik und Pflanzenbauthemen für professionelle landwirtschaftliche Betriebe. Ausstellungsangebote in den Bereichen Gartenbau, Tierhaltung und Aquakultur ergänzen die Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Themen Produktivität und Nachhaltigkeit. Weitere Informationsangebote sind die Bereiche Smart und Precision Farming sowie Biosecurity und Bewässerung.

Australien ist ein sehr großes Land mit langen Wegen. Ich denke, für Landtechnik gibt es, wie in Nordamerika, regionale Shows. Welche Besucher sprechen Sie mit dem Format an und wen erwarten Sie in Melbourne?

Mit dem neuen Messeformat sprechen wir gezielt professionelle landwirtschaftliche Betriebe und Large Scale Farmer an. Die klare Zielgruppenorientierung sowie die Internationalität der Messe und des Fachprogramms grenzen das neue Messeformat klar von bestehenden regionalen Veranstaltungen ab. Unser Ziel ist es, die „FutureAg Expo – Powered by Agritechnica“ zum zentralen Treffpunkt für landwirtschaftliche Professionals aus dem pazifischen Raum zu entwickeln.

Gibt es ein Hosted-Buyer-Programm?

Ja, es wird auch ein Hosted-Buyer-Programm in ähnlicher Form wie bei der Agritechnica Asia geben. In diesem Fall steht die Zielgruppe aus dem gesamten pazifischen Raum sowie asiatische Märkte mit entsprechenden Betriebsstrukturen im Mittelpunkt.

Die Fragen stellte Bernd Pawelzik


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