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Mit dem Penetrometer-Prüfstand ermitteln die Studierenden die Rückverfestigung der Kreiselegge in den Fahrspuren. 48-mal pro Messfeld fährt die Sonde in den Boden und misst den Widerstand. 36 | on track | 2018 Mit Lasertechnik versuchen die Studierenden die Bodenverdichtung und Bodenverdrängung zu ermitteln. Anhand der Daten lässt sich anschließend ein exaktes 3D-Modell erstellen. Die starke Sonneneinstrahlung führt zur Irritation des Lasers. Mit einer Zeltplane wird der Messbereich über dem Laser abgedeckt. Fortsetzung von Seite 35 Auf dem Feldversuchstag sind die Professoren eher als Ratgeber im Einsatz, wie hier Prof. Dr. Wolfgang Kath- Petersen (links). beiten. In diesem Jahr haben sich die Studierenden sehr schnell selbst organisiert. In vorherigen Jahren entschied auch schon mal das Los oder das Alphabet. Aktuell standen folgende Themen auf dem Plan: 1. Bestimmung des Leistungsbedarfs einer Kreiselegge. Ermittlung der Dreh- und Zugleistung mit und ohne Einsatz der Walze. 2. Bestimmung der Rückverfestigungswirkung der Walze. Verwendung des Penetrometer- Prüfstandes zur Ermittlung der Rückverfes- tigungswirkung der Kreiselegge. 3. Erstellung von Zugkraft-Schlupf-Diagrammen und eines Traktionsschaubildes anhand der gesammelten Daten. Verifizierung der dynamischen Raddurchmesser und Rollwiderstände. 4. Beschreibung und Analyse der Interaktion Reifen/Boden unter verschiedenen Parametern und deren Wirkung auf die Bodendichte, elastisch wie auch plastisch. Ableitung von allgemeingültigen Kriterien zur Vorhersage der Ergebnisse. 5. Ermittlung der Längs- und Querkräfte- Momente an den Schlepperrädern beim Pflügen (Messfelgen), Verifizierung über Einzelkräfte oder andere Messverfahren, Analyse der Randbedingungen als Einflussfaktoren auf das Zugkraftverhalten. Ermittlung der Messdaten mittels Radmessnaben. Untersuchung der Gorjatschkin-Gleichung anhand der ermittelten Messwerte. 6. Darstellung der dreidimensionalen Bewegung des Bodenbalkens beim Pflügen. Anforderungen an die Messtechnik und Vergleich verschiedener Sensoren. 7. Allgemeine Bestimmung der Bodenparameter: Scherkraft (Handgerät), Infiltration, Profilbeurteilung, Hand-Penetrologger, Stechzylinder (Porenvolumen), Feuchte, Dichte, Kompressionsfestigkeit, Scherfes- tigkeit. Innerhalb der Arbeitsgruppen diskutieren die angehenden Ingenieure die Aufgabenstellung. „Gemessen werden kann alles – nur welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen?“ Die Versuchsanordnung, die Installation der Messtechnik an den Maschinen, welche Technik soll eingesetzt werden, welche Messtechnik steht zur Verfügung? Welche neue Messtechnik könnte bisherige ergänzen? Wo sollte die Technik an den Maschinen angebracht werden, ohne die eigentliche Funktion zu beeinträchtigen? Wie sollten die eventuell notwendigen Halterungen zum Anbringen der Messtechnik beschaffen sein? Ist es notwendig in jedem Fall hochentwickelte elektronisch gesteuerte Technik einzusetzen oder kann man auch mit eher einfachen Geräten zu wissenschaftlich verwertbaren Daten gelangen. Dieses ist nur ein kleiner Teil an Fragen, die sich die jeweiligen Teams erarbeiten. Nach dem praktischen Einsatz folgt die wissenschaftliche Auswertung und Aufbereitung. Die Studierenden entwerfen eigenständig einen Installationsplan, um die Messtechnik an den Maschinen und Geräten anzubringen. Notwendige Halterungen werden konstruiert und in der Werkstatt gebaut. Die Noten zu den Berichten und der Präsentation gehen zu 30 % in die Benotung des Faches Bodenkunde und landwirtschaftliche Produktionstechnik sowie Landmaschinentechnik 1 mit ein. Wie in den Seminaren begleiten die Professoren Dr. Till Meinel, Dr. Heiner Wesche, Dr. Wolfgang Kath-Petersen und M.Eng. Friedrich Scholte-Reh auch die praktischen Vorbereitungen und letztendlich die Umsetzung der Theorie auf dem Feld. Fazit Die Feldversuchstage sind weit mehr als ein entspanntes Sommer-Camp, wie es auf den ersten Blick scheint. Für die Studierenden gehört das 6. Semester bereits zu den ersten Schritten in die ganz eigenständige fachliche Arbeit. Das macht es nicht nur für die Studenten selbst sehr spannend, sondern auch für die jüngeren Semester. Für Auszubildende im Landtechnikbereich wäre es ebenso eine interessante Veranstaltung, denn die noch ziemlich jungen Studenten haben durchweg einen sehr praktischen Zugang zur Wissenschaft. Mit praxisnahen Erläuterungen können sie die kompliziert scheinenden Geräte und sehr theoretisch klingenden Aufgabenstellungen auch weniger gut informierten Interessenten veranschau- lichen. Kai Hasse n Hasse Hasse Hasse Hasse


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