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Warum ein Studium in der Landtechnik? Eric Hätzel (22) aus Moers Nach dem Abi ab nach Australien. Schon während der Schulzeit hat er bei einem Lohnunternehmen gejobt. Die Arbeitsmaschinen und Geräte, die Vielseitigkeit der Funktionen und das alles unter „eine Haube“ zu bringen hat ihn fasziniert und neugierig gemacht. Lisa Rüttger (24) aus Haan, Kreis Mettmann Mit viel Begeisterung und Interesse an der Landwirtschaft absolvierte Lisa Rüttger die landwirtschaftliche Ausbildung im Acker- und Obstbau sowie auf einem Milchviehbetrieb. Während der Ausbildung stellte sie fest, dass ihr eigentliches Interesse an der zum Einsatz kommenden Technik liegt. Chris Graunemeyer (24) aus Oldenbrok/ Övelgönne nördlich von Oldenburg Schon als Jugendlicher erstand er seinen ersten Oldtimer-Traktor und restaurierte ihn selbst. Damit war die Richtung der zukünftigen Ausbildung schon vorgezeichnet. Nach der Ausbildung zum Industriemechaniker auf der Schiffs- und Yachtwerft Abeking & Rasmussen entschied er sich für ein Studium. Daniel Biermann (24) aus Rietberg bei Gütersloh Schon während der Ausbildung zum Industriemechaniker bei Claas stand für ihn fest: mit Technik zu arbeiten macht Spaß – noch mehr Spaß macht es, Technik weiter zu entwickeln. Auf der Suche nach einer optimalen Kombination aus Theorie und Praxis entdeckte er nach dem einjährigen Maschinenbau-Fachabitur den Studienverlaufsplan der TH Köln. Der hat ihn überzeugt. 2018 | on track | 35 sticht die Sonde in den Boden. In der ersten Spur sind die Daten ganz plausibel, in der zweiten sieht das anders aus. Fragezeichen in den Gesichtern – woran liegt das? Immerhin haben zwei Teams Daten, das Team „Längs- und Querkräfte“ hat gerade keine. Die Irritatio- nen halten nicht lange an. Schnell ist geklärt, was warum geschehen ist. Das Sonnenlicht verfälscht die Laser-Messung, also verschwindet der Messstand unter einer soliden Zeltplane. Die unterschiedlichen Daten aus der Bodenverdichtung hängen mit den Terminen des Pflügens der Parzellen zusammen. Und die „Null-Daten“ – einige kleine Verbindungsstecker haben auf der Fahrt von der TH bis zum Feld einfach mal die Haltung verloren. Anders als die angehenden Techniker. Am zweiten Tag läuft es planmäßig und routiniert. Die Projektgruppen stellen sehr souverän dem Auditorium aus dem 6. und dem 2. Semester in einer umfassenden Power-Point- Präsentation ihre Arbeits-Hypothesen vor, erläutern den Versuchsaufbau und die eingesetzte Technik. Die ersten Messdaten und Ursachen für die „Ausschläge“ diskutieren die Studierenden mit dem Auditorium. Allen Arbeitsgruppen ist spätestens jetzt klar: Laborbedingungen sind anders. Die Witterung ist zwar auf den ersten Blick optimal, trocken und warm. Aber die Sonne etwas zu stark, Staub kam in den Vorbereitungen nicht vor, und die Bodenstruktur variiert selbst auf dieser eher übersichtlichen Fläche. Nach der theoretischen Vorstellung folgt die praktische Vorführung. Alexander Humboldt hätte es gefreut zu sehen, mit welcher Konzentration sowohl die modernste Messelektronik als auch Zollstock und Schaufel zum Einsatz kommen. Am dritten Tag werden weitere Messungen durchgeführt und Daten gesammelt, die in den folgenden Wochen ausgewertet, eingeordnet und interpretiert werden und letztendlich in die Semester-Abschluss-Arbeit einfließen. Die Praxis im 6. Semester Im sechsten Semester des Studiengangs Landtechnik dreht sich alles darum, Versuche zu entwickeln und durchzuführen. Inhaltlich geht es unter anderem um Dreh- und Zugleis- tung, Zugkraft-Schlupf und Rollwiderstand sowie die Verteilung der Längs- und Querkräfte. Diese praxisorientierte Vorbereitung und Umsetzung ist Teil der Fächer Landmaschinen 1, Precision Farming, Bodenkunde und landwirtschaftliche Produktionstechnik. Gleich zu Beginn des Semesters werden Arbeitsgruppen gebildet, die anschließend die unterschiedlichen Aufgabenstellungen bear- Fortsetzung Seite 36 n Weber Fotos: Hasse


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