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8 | on track | 2018 Wenn Landwirte und Werkstätten technische Hilfe benötigen, steht ein Kundendienstinspekteur des Herstellers zur Seite. Dass bei diesem abwechslungsreichen Beruf mehr als reines Fachwissen gefragt ist, zeigt das Beispiel von zwei jungen Kollegen. Das Handy von Manuel Campos Arnoldi klingelt. Ein Werkstattmitarbeiter meldet sich, weil er in der Elektronik eines Mähdreschers einen Fehler entdeckt hat und nicht weiterkommt. Arnoldi hakt nach „Was sehen Sie denn auf dem Terminal?“ Und während der Kollege am anderen Ende der Leitung loslegt, geht Campos Arnoldi im Kopf schon mal mögliche Lösungsschritte durch. Fälle wie diese hat der 43-jährige Kundendienstinspekteur fast jeden Tag. Er ist in Bayern und Baden-Württemberg beim Landmaschinenhersteller Claas für den Fachbereich „Easy“ zuständig. „Easy“ steht für „Efficient Agriculture Systems“. Dazu gehören elektronische Systeme von der Maschinenoptimierung über Lenksysteme und Flotten- überwachung via Telematics bis hin zur Farm Management Software. Bei Campos Arnoldi gehen also alle Rückmeldungen ein, die diese Komponenten betreffen. Dass Campos Arnoldi einmal in diesem Bereich landet, hätte er sich nach dem Abitur im Jahr 1994 nicht träumen lassen. „Ich hatte nichts mit der Landwirtschaft zu tun und wollte eigentlich Chemie studieren“, blickt er zurück. Eher zufällig stieß er auf den Beruf des Landmaschinenmechatronikers, den er ursprünglich nur übergangsweise erlernte. „Die Arbeit hat mir aber so viel Spaß gemacht, dass ich mich für ein Landtechnik-Studium an der FH Köln entschied“, schildert er seinen weiteren Werdegang. USA-Aufenthalt weckt Reisefieber Zwischen der Freisprechung im Frühjahr und dem Start des Wintersemesters hatte er noch sechs Monate Zeit. Darum nahm er Kontakt mit dem international tätigen Hersteller Claas in Harsewinkel auf. „Ich wollte gern in die USA. Claas hat mir unbürokratisch einen Händler in Kalifornien vermittelt, bei dem ich ein halbes Jahr arbeiten durfte“, beschreibt er. Der Auslandsaufenthalt weckte in ihm Abenteuergeist und Reiselust. Noch während des Studiums arbeitete er bei einem weiteren Claas-Importeur für sechs Monate: Dieses Mal in Neuseeland. Wegen der guten Erfahrungen schrieb er anschließend auch die Diplomarbeit bei Claas, und zwar in der Vorentwicklung. Dabei wollte er herausfinden, ob ihm eine Tätigkeit als Entwicklungsingenieur liegt. Doch schnell merkte er, dass er den direkten Kontakt zum Kunden vorzieht. Seine erste Stelle bei Claas bekam er im internationalen Kundendienst für Traktoren. Das war 2004 und damit ein Jahr nach der Übernahme der Traktorsparte von Renault. Mit diesem Schritt hatte Claas erstmals Traktoren ins Programm aufgenommen. Es folgten 2,5 Jahre mit wochenlangen Reisen in der ganzen Welt. „Es gab Monate, da war ich nur kurz zum Wäschewaschen zu Hause und bin gleich wieder abgeflogen“, schildert er die wohl aufregendste Zeit seiner Laufbahn. Ob Oman, China oder Neuseeland – er lernte viele Ecken der Welt auf eine Weise kennen, die vielen Touristen sicherlich verschlossen bleibt. Über zwei Jahre in den USA Im Anschluss ergab sich die Gelegenheit, zur Markteinführung der Multifunktions- Kundendienstinspekteur Marcel Vogler (rechts) betreut als Kundendienst- inspekteur für Claas 30 Händler- betriebe. Schnelle Hilfe bei heiklen Problemen n n Neumann


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