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Karriere Junger Landmaschinenmechatroniker jetzt Farmmanager in Kanada Friedrich von Harling leitet mit 29 Jahren eine 1.500 Hektar große Farm im kanadischen British Columbia. Seinen Berufsweg startete er mit einer Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker. Das Timing ist hier extrem wichtig“, betont Friedrich von Harling als wir mit dem Ford Pick-up die Flächen der Piper-Farm inspizieren. Eine kurze Vegetationszeit und die bewirtschafteten Marschböden fordern exakte Zeitplanung, aber auch witterungsbedingt Flexibilität. Von Harling ist Manager der 1.500 Hektar großen Farm. Sie liegt in einem fruchtbaren Tal am südlichen Ende des Kootenay Lakes. Der Kootenay River speist die Beregnung für die Äcker und das Grünland der Farm. 400 mm Jahresniederschlag, der Großteil als Schnee im Winter, reichen im Sommer nicht für alle Kulturen aus. Einen Großteil der Flächen der Piper-Farm bestellt das fünfköpfige Mitarbeiter-Team mit Luzerne für die Heuproduktion sowie Liesch- und Knaulgrassaat. Die Saatgrasflächen beerntet man über fünf Jahre und bricht sie dann mit dem Pflug um. Die Luzerne nutzt man ebenfalls mehrere Jahre. Ihre Wurzeln reichen bis zu fünf Meter in den Boden, ihre Wurzelknöllchen sammeln wertvollen Stickstoff für die nachfolgenden Kulturen. Dazu zählen u.a. Winterweizen, Raps, Sommergerste und Erbsen. Das Ertragsniveau der teilweise lehmigen Flächen sei mit einem durchschnittlichen Standort in Norddeutschland vergleichbar, so von Harling. Zum Piper-Farm Maschinenpark gehören drei John Deere Mähdrescher, davon zwei Schüttler und eine Rotormaschine, zwei 9000er 32 | on track | 2018 Knickschlepper, ein 6170 und 4240 sowie ein New Holland 8970, eine John Deere Selbstfahrspritze, ein 9-Meter-Grubber, eine 12,19 Meter Drillmaschine und ein Tiefenlockerer, der alle vier Jahre die Flächen bearbeitet. Gearbeitet wird teilweise in Direktsaat oder auch im Mulchsaatverfahren, gedüngt überwiegend mit Flüssigdünger. Den Transport sowie die Getreideabfuhr übernehmen zwei eigene Trucks. Im Gegensatz zu anderen Regionen Kanadas ist hier im Tal um Creston herum der Boden im Frühjahr sehr feucht. Der Winter ist meist schneereich und lang. Vor Mitte März ist an Feldarbeit nicht zu denken, bis zum 15. Oktober muss die Arbeit dann komplett erledigt sein. Das Klima in diesem Flusstal ist in den Sommermonaten sehr mild. Hier reifen viel Obst, Gemüse und sogar Wein heran. Das fruchtbare Tal zieht aber auch viel Wild aus den umliegenden Bergen an. Weißwedelhirsche leben hier das ganze Jahr, Waipiti Hirsche sind zu sehen, genau wie Grizzly und Schwarzbären. Bären sind in der Regel scheu und meiden Menschen. Jetzt verstecken sie sich in Kesseln im Maisfeld und sorgen für teilweise erheblichen Wildschaden. Für die Einheimischen sind Bären kein Aufreger, man ist an ihre Gegenwart gewöhnt. Weiter höher in den bergigen Wäldern trifft man auch auf Elche, Berglöwen und Wölfe. Jagen darf übrigens jeder, der eine Lizenz und eine Waffengenehmigungskarte erworben hat. In vielen Lebensmittelläden gibt es auch Jagdwaffen und Munition zu kaufen. Die Gebäude der Piper-Farm sind einfach: Eine große Scheune, in die auch ein Mähdrescher passt, dient als Werkstatt und Lager, ein Container als Büro. Große Unterstände halten die Luzerneballen trocken. Die Druschfrüchte lagern in mehreren jeweils 500 Tonnen fassenden Stahlsilos, die von langen Schnecken befüllt werden. Piper-Farm gehört zu den bedeutendsten Saatgraserzeugern in British Columbia und ist die größte Farm im Tal, das direkt an die US-amerikanische Grenze stößt. „Daher müssen wir mit Inches, Pounds und Acres sowie mit Hektar, Kilogramm und Zentimeter parallel rechnen“, so von Harling. Kanada hat, im Gegensatz zu den USA, das metrische System eingeführt. Die Grenze zu den USA ist überwacht, ein 20 Meter breiter Streifen zieht sich schnurgerade entlang dem 49. Breitengrad gut sichtbar durch die bewaldeten Berge. Der Grenzübergang an der Straße hat Öffnungszeiten von 7 bis 24 Uhr, alle von Kanada kommenden Fahrzeuge und Personen werden von der USAEinwanderungsbehörde überprüft. Friedrich von Harling verbringt jetzt das neunte Jahr in Kanada. Nach der Realschule absolvierte er beim Fachbetrieb Schlichting im niedersächsischen Marxen die Lehre zum Landmaschinenmechatroniker. Dass Schlichting ein John Deere Händler ist, sollte von Die zwei Trucks eines Spediteurs holen Luzerneballen ab. Erntezeit in British Columbia. Repariert wird, bis auf Elektronik, selbst. Pawelzik Pawelzik „


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