Fahrerlos auf Wiese und Acker

Hersteller präsentieren Konzeptstudie „Combined Powers“, konzipiert als Ergänzung zu bewährten Arbeitsprozessen – Antriebsfahrzeug und Anbaugerät bilden autonome Einheit

Lemken/Krone: Fahrerlos auf Wiese und Acker

„Combined Powers“ ist eine gemeinsame Konzeptstudie von Krone und Lemken.

Lemken/Krone: Fahrerlos auf Wiese und Acker

Über Tablet oder Smartphone kann die „Verfahrenstechnische Einheit“ bedient und überwacht werden.

Kein Wunder, aber vielleicht eine bahnbrechende Innovation wurde am 15. März erstmalig im „Wunderland Kalkar“ enthüllt: Krone und Lemken präsentierten in dem niederrheinischen Freizeitpark erstmals vor der Fachpresse die Konzeptstudie „Combined Powers“. Dabei handelt es sich um eine autonome „Verfahrenstechnische Einheit“ (VTE), die aus einer Antriebseinheit in Kombination mit verschiedenen Anbaugeräten besteht. Die beiden Hersteller haben die innovative Studie eigenen Angaben zufolge bereits erfolgreich im vergangenen Jahr in den Bereichen Grubbern, Pflügen, Säen sowie Mähen, Wenden und Schwaden getestet und definieren sie als eine zukünftige Ergänzung zu bewährten Arbeitsprozessen.

Bei der Konzeption der Antriebseinheit orientierten sich Lemken und Krone am Leistungsbedarf der oben genannten Prozesse. So verfügt die Konzeptstudie über einen dieselelektrischen Antrieb mit einer Gesamtleistung von 230 PS (170 kW). Die Leistung wird elektrisch auf Fahrantrieb und Zapfwelle übertragen.

Das Trägerfahrzeug steht auf großen 38-Zoll-Rädern, was zum einen hohe Zugkräfte bei maximaler Traktion für die Lemken-Anbaugeräte gewährleisten und zum anderen einen bodenschonenden Einsatz der Anbaugeräte von Krone im Grünland ermöglichen soll. Die zwei Lenkachsen erlauben zudem drei verschiedene Lenkmodi wie Vorderachs-, Allrad- und Hinterachslenkung.

Die Kopplung der Anbaugeräte mit der Antriebseinheit erfolgt über eine Dreipunkt-Schnittstelle. Das Zugfahrzeug verfügt über umfangreiche Sensorsysteme, die das Umfeld und die Arbeitsgeräte überwachen. Wie beide Hersteller in der Presseveranstaltung betonten, stehen der sichere Arbeitseinsatz und das optimale Arbeitsergebnis im Vordergrund. Die Bedienung und Überwachung der Einheit erfolgt über mobile Endgeräte; Arbeitsaufträge und Dokumentationen werden über ein Kommunikationsmodul und die bekannte Datendrehscheibe Agrirouter übermittelt.

Grubber steuert VTE

Nach Angaben der beiden Hersteller stand bei der Konzeption des Projekts ein bestmögliches Arbeitsergebnis in allen Einsatzbereichen im Fokus. Deshalb steuert auch das Anbaugerät die Antriebseinheit. So agieren das Anbaugerät und die Antriebseinheit als smartes, homogenes System. Basis der Kommunikation und Interaktion zwischen den Maschinen sind die langjährigen Erfahrungen in den Häusern Krone und Lemken im Bereich ISOBUS und TIM, sodass alle relevanten Informationen zwischen Anbaugerät und Antriebseinheit ausgetauscht werden können.

Lemken/Krone: Fahrerlos auf Wiese und Acker

Der Feldeinsatz im letzten Jahr erfolgte im Tarnlook.

Lemken/Krone: Fahrerlos auf Wiese und Acker

Die Kopplung der Anbaugeräte mit der Antriebseinheit erfolgt über einen Dreipunkt-Kraftheber.

Mit dem Einsatz der VTE wollen Krone und Lemken auch eine nachhaltige Antwort auf den drohenden Fachkräftemangel in der Branche bieten. Anstatt lange Arbeitstage auf dem Feld zu verbringen, könne sich der Landwirt zukünftig als Systembetreuer auf die Kontrolle der VTE konzentrieren, die eine gleichbleibende, präzise Arbeitsqualität liefere. Aufgrund der vielfältigen Einsatzzwecke könne die Maschine zudem ganzjährig über einen sehr langen Einsatzzeitraum genutzt werden. Lemken und Krone wollen die VTE auch in dieser Saison unter verschiedenen Einsatzbedingungen intensiv testen und den Dialog mit Landwirten und Lohnunternehmern suchen.

www.krone.de   www.lemken.de

Zum Video geht es unter folgendem Link:
https://m.youtube.com/watch?v=Qufnl6GGzGM


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