Messe auf dem Bildschirm ohne Stallgeruch

EuroTier findet vom 9. bis 12. Februar 2021 nur digital statt – Umfrage zeigt Investitionsbereitschaft der Landwirte

EuroTier: Messe auf dem Bildschirm ohne Stallgeruch
EuroTier: Messe auf dem Bildschirm ohne Stallgeruch

Die Messe für Tierhaltung EuroTier findet vom 9. bis 12. Februar 2021 erstmals nur digital statt. Die DLG stellt mit der „EuroTier digital“ eine Internet-Lösung vor, die die Zeit der Pandemie überbrücken und als dauerhafte digitale Plattform die konventionelle EuroTier unterstützen soll.

Das neue Angebot für die EuroTier und EnergyDecentral ist eine internationale Business-Plattform und bietet den Besuchern die Möglichkeit, mit den Ausstellern und Experten-Netzwerken der DLG zum Beispiel über die aktuellen Fragen der Tierhaltungs- und Energiebranche zu kommunizieren. Sie versteht sich nicht als visueller Landwirtschaft-Messe-Simulator. Auch für andere DLG-Messen, wie 2021 die Agritechnica, wird diese Plattform als hybride Lösung zum gleichzeitigen Einsatz während einer Präsenzmesse entwickelt, heißt es von der DLG.

Rund 900 der insgesamt 1.400 angemeldeten Aussteller (62 Prozent) zur „EuroTier digital“ sind Unternehmen aus dem Ausland. Davon kommen die meisten aus den Niederlanden (143 Unternehmen). Auf dem zweiten Platz rangiert Frankreich (109), dann folgen Italien (80), China (59), Spanien (57), Österreich (55), Dänemark (53), Türkei (48), Belgien (40), Großbritannien (30), Polen (28) und die USA (27).

Mit „DLG-Agrifuture Insights“ analysiert die DLG jedes Jahr den Einfluss wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und Innovations-trends in der landwirtschaftlichen Branche.

EuroTier: Messe auf dem Bildschirm ohne Stallgeruch

Umfrageergebnisse zeigen geteiltes Bild

Im Jahr 2020 wurde der Fokus auf die Einschätzungen und Sichtweisen der DLG-Mitglieder im eigenen Netzwerk gelegt. Generell ist das Kalenderjahr 2020 von vielfältigen externen Einflüssen geprägt. Die Gewinnerwartungen bei schweinehaltenden Betrieben werden als schlecht bis sehr schlecht eingestuft, was angesichts der Situation mit der ASP und Corona in den Schlachthöfen nicht überrascht. Die Liquidität ist vielfach stark angespannt und die Aussichten, wann wieder Normalität in die Märkte einkehrt, werden ebenfalls als schlecht eingestuft.

Ebenso haben die Milcherzeuger die ökonomische Notwendigkeit eines höheren Milchpreises  in der Studie dargelegt und sehen auch hier eine schwierige Geschäftsentwicklung unter den aktuellen Herausforderungen. Besonders die Liquidität scheint nach dem volatilen Preisverlauf der letzten Jahre im Fokus zu stehen, da zum Teil noch Liquiditätshilfen aus den Vorjahren getilgt werden müssen.

Die Investitionsbereitschaft der DLG-Mitglieder mit Schwerpunkt Außenwirtschaft ist ebenfalls in der Studie untersucht worden. Acker- und Futterbaubetriebe sehen einen hohen Bedarf an Ersatzinvestitionen in der Feldtechnik. Milchviehbetriebe hingegen geben eine erhöhte Bereitschaft für Erweiterungsinvestitionen an, während die schweinehaltenden Betriebe den Fokus bei Ersatzinvestitionen in Stalltechnik und Betriebsvorrichtungen sehen (zum Beispiel Initiative Tierwohl).

Die Innovationsfelder liegen im Ackerbau in der effizienten und ressourcenschonenden Feldtechnik (zum Beispiel teilflächenspezifische Düngung und bodenschonender Bereifung). Im Milchviehbereich stehen Automatisierungstechnologien im Fokus, um hier wegen des Fachkräftemangels Lösungen im technischen Bereich finden zu können. Zudem ist das Interesse an Innovationen des Kuhkomforts und von Sensortechnik im Stall ein spannendes Thema im Milchviehbereich.

Das Interesse der Schweinehaltung zielt deutlich auf innovative Stallbaukonzepte und Tierwohlverbesserungen. Ebenso stehen Themen wie „nährstoffeffiziente Fütterung“ und „Technologien zur Verbesserung der Tiergesundheit“ im Mittelpunkt der Schweinehalter.

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