Corona: Die Krise bringt auch Gutes hervor

EDITORIAL: Corona: Die Krise bringt auch Gutes hervor

on track Autor Hinrich Neumann.

Liebe Leserinnen und Leser!

Leere Hörsäle, Mensen, Labore – das Studienjahr 2020 wird vielen Studierenden und Professoren lange in Erinnerung bleiben. Studieren vom heimischen Sofa und Vorlesungen via Zoom sind zum Alltag geworden. Gerade in der Landtechnik gibt es dadurch Defizite: Die Absolventen können nicht wie gewohnt in Übungshallen oder auf dem Feld Maschinen in der Praxis bedienen und deren Funktionen hautnah erleben. Doch auch für junge Studienanfänger bedeutet der präsenzfreie, fast an ein Fernstudium erinnernde Vorlesungsalltag eine große Belastung. Denn sie lernen Kommilitonen nicht persönlich kennen, was die Vernetzung erschwert.

Nachahmenswert ist daher das Engagement der Landtechnik-Fachschaft an der TH Köln: Studenten aus höheren Semes- tern wollen den Anfängern via Mail helfen, WhatsApp-Gruppen zu bilden. Damit können sie sich zumindest digital treffen und gegenseitig über Infos, Angebote und wichtige Studieninhalte austauschen.

In der Krise stecken noch mehr Chancen. Viele Professoren und andere Lehrende, zum Beispiel an Ausbildungsstätten für Land- und Baumaschinenmechatroniker, mussten notgedrungen digitale Angebote zur Wissensvermittlung nutzen. Dabei hat sich gezeigt: Viele Besprechungen und andere Zusammenkünfte lassen sich via Zoom, MS Teams oder anderer digitaler Angebote erledigen. Das spart Zeit und Geld und macht gerade Studierenden im Job oder im Praktikum den Austausch leichter. Auch gefiel einigen Studierenden, dass sich die Vorlesungen digital abrufen und zeitlich flexibel sowie ortsunabhängig ansehen lassen. In Sprechstunden vertiefen einige Professoren dann das Gelernte. Ebenso begrüßen die Studierenden die Möglichkeit, Abschlussprüfungen durch einen Mix aus Hausarbeit, Referat und mündlicher Prüfung absolvieren zu können anstelle einer einzigen schriftlichen Klausur.

Wenn nach der Pandemie der normale Uni-Alltag wieder losgeht, wird man nach diesen Erfahrungen Bilanz ziehen müssen. Zwar sind persönliche Begegnungen und der Austausch an der Uni genauso wenig zu ersetzen wie beim Bewerbungsgespräch. Doch einige der digitalen Angebote könnten in E-Learningtools, Schulungskonzepte oder ähnliches einfließen und dazu beitragen, das Studium und andere Bildungsangebote moderner zu gestalten.

Wir hoffen, dass die Lektüre dieser neuen Ausgabe von on track dazu beitragen und wieder viele Tipps rund um Studium, Ausbildung und Berufseinstieg bieten kann.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Hinrich Neumann


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