Markttelegramm August 2022

Wie entwickeln sich die Märkte aus Sicht Ihrer Landwirte?

eilbote: Markttelegramm August 2022

➙ Weizen – stabil:

Händler ziehen in Zweifel, ob die Öffnung der ukrainischen Exporthäfen Bestand haben wird. Umso mehr unternehmen Länder wie China oder Ägypten große Anstrengungen, um Getreide zu importieren. In der EU war der Ernteverlauf bislang ordentlich, dies dürfte die Kurse nicht merklich drücken.

➚ Raps – steigend:

Weltweit wird weniger Soja/Raps geerntet werden. China fragt eifrig nach, Pflanzenöle werden gut bezahlt. Innerhalb der EU läuft die Ernte gut und ertragreich an, was die Märkte aber nicht entlastet. Die Märkte blicken auf die weiteren Entwicklungen an den Exporthäfen der Ukraine.

➙ Milch – stabil:

Verbraucher reagieren mit einem gebremsten Verbrauch auf die deutlichen Preissteigerungen für Milchprodukte im Kühlregal. Dies dürfte dem Milchgeld einen Riegel vorschieben. Falls den Molkereien zum Herbst das Gas ausgeht, dürfte sich die Lage zuspitzen.

➙ Schlachtrinder – stabil:

Das hohe Kursniveau wird vor allem von einem geringen Angebot getragen. Nachfrageseitig herrscht wenig Dynamik. Edelteile aus dem Bullen sind kaum gefragt. Im Kuhhandel müssen sich Käufer strecken, um Kühe aus der Milchproduktion auf die Schlachtbank zu bewegen.

➘ Schlachtschweine – fallend:

Erzeugergemeinschaften und Schlachtunternehmen kommen preislich seit Wochen nicht auf einen Nenner. Die VEZG definierte ihren Preis bei 1,85 Euro, die Vorstellungen großer Schlachthäuser lagen um 10 Cent darunter. Letztlich werden Mäster wohl eine bittere Pille schlucken müssen.

➘ Ferkel – fallend:

Das Angebot an Ferkeln war im Juli klein, dies sorgte für einen stabilen Kursverlauf. Auf der Nachfrageseite halten sich Mäster dagegen oft noch zurück. Sollten die Preise für Schlachtschweine kippen, so werden auch die Ferkelkurse wackeln.

➚ Düngemittel – steigend:

Zuletzt sind die Kurse für Stickstoffdünger leicht gesunken. Dies lässt Landwirte aufatmen. Letztlich hängt die weitere Entwicklung der Preise aber von der Verfügbarkeit und dem Preis von Gas ab. Damit stehen und fallen die Märkte – Vorsicht schadet nicht!

➚ Rohöl/Diesel – steigend:

Dieser Tage sorgen Rezessionssorgen in unregelmäßigen Abständen für kurzfristige Kursdellen. Die Sorge um eine verknappte Versorgungslage für Energie zum Herbst hin dürfte dann zu steigenden Kursen führen.

 


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