Neuartige Messer für Freischneider

Werner Gysel aus Wilchingen im Schweizer Kanton Schaffhausen hat für den Einsatz mit der Motorsense einen neuen Messer-Typ mit zwei oder drei Flügeln entwickelt und diese innovativen Messer zum Patent angemeldet.

Gysel: Neuartige Messer für Freischneider

Die neuartigen Messer für Motorsensen konnten beim Beseitigen von starkem Brombeerbewuchs im Jungwald überzeugen.

Gysel: Neuartige Messer für Freischneider

Hat die neuartigen Messer entwickelt: Werner Gysel.

Zum Beseitigen von kleineren Büschen und Dornensträuchern werden in der Waldpflege vielfach Zwei- oder Dreiflügel-Messer mit nach unten gebogenen Spitzen eingesetzt. Diese haben aber den Nachteil, dass sie keine scharfen Ecken aufweisen und der Schneideffekt so nicht optimal ist. Zudem verlieren die geschliffenen Stellen bei Bodenkontakt schnell an Schneidfähigkeit. Weiter nimmt durch den Verschleiß die Tiefenwirkung mit der Zeit ab.

Hardox-Stahl und Hartmetall-Zähne

Die neuen Messer, von denen Landwirt und Lohnunternehmer Werner Gysel erst einige wenige zu Testzwecken produziert hat, sind aus 4 mm dickem Hardox-Stahl gefertigt und weisen außen eine geschärfte Ecke im 90-Grad-Winkel auf. Die scharf geschliffenen Schneidstellen verlaufen in der Flucht zum Drehpunkt. Damit wird eine höhere Schnittleistung erreicht als dies mit den konventionellen Zwei- oder Dreiflügel-Messern der Fall ist. Die neuen Messer lassen sich mehrmals von außen her einkürzen, sodass für die gesamte Lebensdauer die scharfe Ecke und damit das gute Schnitt-ergebnis erhalten bleibt. Zu diesem Zweck wird auch eine Auswucht-Einrichtung zu jedem Messer mitgeliefert.

Unter jedem Flügel des Messers ist ein Wolfram-Carbid-Zahn eingelassen, wie man ihn auch bei Baumstockfräsen verwendet. Dieser Zahn besitzt eine scharfe Spitze. Mit diesem Zahn kann der Bewuchs und schwächeres Gehölz ebenerdig zerkleinert werden, ohne dass die geschärften Zonen außen am Messer übermäßig verschlissen werden. Gerade starker Brombeerbewuchs wird so schnell zerfräst, wenn man die Motorsense von oben nach unten bewegt.

Gysel: Neuartige Messer für Freischneider

Der unterhalb der Messer eingelassene Wolfram-Carbid-Zahn sorgt für einen guten Mulcheffekt.

Gysel: Neuartige Messer für Freischneider

Die Messer gibt in Zwei- oder Dreiflügel-Ausführung.

Bessere Leistung

Werner Gysel verspricht sich von seinem neuen Messertyp eine bessere und vor allem eine länger gleichbleibende Schneid-Leistung, ein besseres Mulch-Ergebnis dank den Hartmetallzähnen an der Unterseite und eine wesentlich längere Lebensdauer als vergleichbare Messer-Produkte.

Die «Schweizer Landtechnik» hat die Zweiflügel-Variante getestet. Als Freischneider wurde das Modell «YBC 50 D» von Yamaha mit 41,5-ccm-Motor eingesetzt.

Im Test konnte sowohl die Schneid- als auch die Mulch-Leistung überzeugen. Dank gutem Schnitt wurden auch keine Stängel oder Halme aufgewickelt, wie dies sonst bei tiefen Drehzahlen und sperrigem Gestrüpp oft der Fall ist. Die Wolfram-Carbid-Zähne zeigten sich unbeeindruckt beim Kontakt mit steinigem Erdreich. Allerdings darf das heftige Ausschwenken der Motorsense beim unvorsichtigen Kontakt mit großen Steinen oder Baumstrünken nicht unterschätzt werden.

Verschiedene Ausführungen

Das Messer wird in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich sein. Die Zweiflügel-Variante hat einen Außendurchmesser von 30 Zentimtern und ist für den ganztägigen ermüdungsfreien Einsatz an mittelgroßen Freischneidern gedacht. Die Dreiflügel-Variante weist einen Außendurchmesser von 35 Zentimetern auf und eignet sich für die großen Freischneider. Der Einsatz mit dem Dreiflügel-Messer erfordert durch die hohe Schwungmasse mehr Muskelkraft, bringt aber auch eine erheblich höhere Arbeitsleistung. Dieses Blatt ist auch besser für verholztes Material bis drei Zentimeter geeignet. Beide Messer sind wahlweise mit der 20-Millimter-Bohrung (Stihl) oder der sonst gängigen Aufnahme von 25,4 Millimetern erhältlich. Das Design wird bis zum Serienstart entsprechend den neuesten Erkenntnissen noch leicht angepasst.

Messer bald verfügbar

Ebenso offen ist der Preis, der aber sicher höher sein wird als für ein konventionelles Messer, was jedoch mit höherer Arbeitsleistung und geringerem Verschleiß mehr als kompensiert werden dürfte.

Kontakt: werner @ agro-dienstleistungen.ch


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