Getreide braucht dringend Regen

In einer Bodentiefe von 1,80 Meter herrscht vor allem im Osten Deutschlands vielerorts eine schwere bis außergewöhnliche Dürre

Wasserversorgung: Getreide braucht dringend Regen

Auf der Karte Dürre Gesamtboden wird jeweils der Bodenfeuchteindex bis zu einer Tiefe von ca. 1,80 Meter in 5 Trockenklassen dargestellt. Die tatsächliche Bodentiefe variiert in Deutschland stark und wird im Modell mHM aus der Bodenübersichtskarte hergeleitet.

Der Regenmangel in den vergangenen Wochen hat in großen Teilen Deutschlands zu einer knappen Wasserversorgung des Bodens geführt. Das zeigt der aktuelle Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) mit Hauptsitz in Leipzig. Demnach herrscht zurzeit in einer Bodentiefe von 1,80 m vor allem im Osten Deutschlands vielerorts eine schwere bis außergewöhnliche Dürre. Davon besonders betroffen sind nach den aktuellen Karten des UFZ der Norden Mecklenburg-Vorpommerns, der Norden und Nordwesten Sachsen-Anhalts, Zentral- und Südbrandenburg sowie der Norden Sachsens, aber auch Zentralniedersachsen.

Auch im Oberboden bis in eine Tiefe von 25 cm wird das Wasser dem Dürremonitor zufolge regional recht knapp. Eine moderate bis extreme Dürre bescheinigen die Fachleute hier vor allem dem Norden Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Südniedersachsen. Der Welkepunkt ist laut den UFZ-Karten bereits in großen Teilen des Bundesgebiets erreicht. Derweil geraten die Pflanzen im Norden Schleswig-Holsteins, in Nordniedersachsen sowie im Norden und Südosten Nordrhein-Westfalens unter Trockenstress.

Der Vorsitzende vom Ausschuss „Pflanze“ im Landvolk Niedersachsen, Karl-Friedrich Meyer, zeigte sich mit Blick auf die Wasserversorgung der Felder besorgt. „Die klimatische Wetterbilanz, also Niederschlag minus Verdunstung, weist schon jetzt für ganz Niedersachsen ein Soll aus“, erklärte Meyer. Die Pflanzen brauchten nun vor allem Regen, damit sie wachsen könnten. „Einige Kulturen zeigen erste Trockenschäden. Die Wintergerste reift jetzt sehr schnell auf den schwachen Standorten ab“, berichtete der Fachmann. Wenn es erneut einen trockenen Sommer geben sollte, dann seien starke Einbußen bei der Getreideernte zu befürchten, so Meyer. 


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