Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Die polnische Landmaschinenindustrie hatte in den letzten Jahren unter dem Auslaufen der EU-Förderungen sehr zu leiden und konsolidiert sich jetzt wieder – Exportquote steigt – der eilbote gibt einen Marktüberblick

Polen: Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Durch Anpassung des Sortiments an sich ändernde Marktbedürfnisse erobern sich polnische Hersteller zunehmend erfolgreich ihren Platz auf vielen Märkten – nicht nur in Europa. Der Traktorenhersteller Ursus (Foto) allerdings musste sein Werk verkaufen.

Polen: Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Emmarol produziert Maispflücker und ist außerdem Lieferant für eine Reihe von Komponenten für westeuropäische Hersteller.

Die polnische Landmaschinenindustrie erlebte durch großzügige Investitionsförderungen der Landwirtschaft aus Brüssel ab dem Jahr 2012 einen regelrechten Boom. Die EU-Finanzierungsmittel wirkten wie eine Initialzündung für den Absatz von landwirtschaftlichen Geräten in Polen und der Markt erreichte in 2012 Rekordwerte. Die Mittel sind zwar noch nicht in voller Höhe ausgeschöpft, aber es findet zusätzlich – wie in vielen anderen Ländern zu beobachten – ein Strukturwandel und damit eine Konsolidierung der landwirtschaftlichen Betriebe statt.

Die folgende Analyse stellt die kurz- und mittelfristige Umsatzentwicklung der Unternehmen seit 2012 dar – sowohl der inländischen Hersteller wie auch der westlichen Firmen mit Produktionsstandorten in Polen. Dabei zeigt sich, dass die polnischen Landtechnikhersteller den westeuropäischen Unternehmen aktuell noch hinterherlaufen, besonders bei den Erlösen. Durch Anpassung des Sortiments an sich ändernde Marktbedürfnisse und den Ausbau der Produktionskapazitäten erobern sie sich aber zunehmend erfolgreich ihren Platz auf vielen Märkten – nicht nur in Europa.

Traktoren

Ursus (www.ursus.com) bietet Schlepper in verschiedenen Leistungsklassen an. Das Produkt-sortiment wird ergänzt durch Anhänger, Frontlader, Dungstreuer und Rundballenpressen. Das traditionelle Unternehmen befindet sich in einer zunehmend schwierigen Situation. Ursus setzte stark auf die Geschäftsbeziehungen nach Afrika. Doch die Zahlungsausfälle afrikanischer Vertragspartner führten zu Verlusten bei diesem börsennotierten Unternehmen. Die Verkaufserlöse sanken, die Schulden wuchsen – der Verlust im Jahr 2018 belief sich auf 144,9 Millionen PLN (34 Mio. Euro), der Umsatz betrug nur noch rund 215 Mio. PLN (50 Mio. Euro). Daraufhin verkaufte Ursus seine Vermögenswerte und veräußerte das Werk in Opalenica an Trioliet.

Sonarol (www.sonarol.pl) ist in erster Linie Hersteller von Fenstern und Türen und Polystyrolschaum, nutzt seine Produktionskapazität aber auch zur Fertigung von Frontladern und Laderzubehör, wie Schaufeln, Greifer und Kombischneider. Der Produzent gibt nicht an, wie hoch der prozentuale Anteil des Umsatzes aus dem landwirtschaftlichen Bereich ist. Im Jahr 2018 verzeichnete das gesamte Unternehmen Verkaufserlöse in Höhe von 230,1 Millionen PLN (54 Mio. Euro).

Hydramet (www.hydramet.pl) stellt seit über 30 Jahren Fronlader und Zubehör her. Der Produzent erzielte damit im Jahr 2018 Einnahmen von 28,3 Mio. PLN (6,6 Mio. Euro) und verzeichnete damit gegenüber 2017 eine Steigerung um 12 Prozent.

Erntetechnik

Das CNH-Werk in Plock (www.cnhindustrial.com) ist die größte Landmaschinenfabrik in Polen und hat für den italienischen Konzern einen hohen Stellenwert. So führte man dort im Jahr 2019 eine moderne Produktionslinie für CX-Mähdrescher, Rundballenpressen und Schneidwerke ein. Die Modernisierung und Erweiterung der Pulverbeschichtungsanlage ist für 2020 geplant. Der Gesamtumsatz für 2019 belief sich auf 1.936 Mio. PLN (455 Mio. Euro), davon entfallen rund 96 Prozent auf die Landtechniksparte.

Der Hersteller Emmarol (www.emmarol.pl) produziert als einziges Unternehmen in Polen Maispflücker und ist außerdem Lieferant für eine Reihe von Komponenten für westeuropäische Hersteller. Im Jahr 2018 erwirtschaftete es einen Umsatz von 36,4 Mio. PLN (8,5 Mio. Euro), was einem Wachstum von knapp 30 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Polen: Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Unter anderem durch die Übernahme der Firma Metalinvest konnte Expom den Jahresumsatz von 2012 bis 2018 fast verdoppeln.

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Die Produktpalette von SaMASZ reicht über Mulcher, Mäher, Kreiselschwader und Futtermischwagen. Der Exportanteil wird immer weiter ausgebaut.

Bodenbearbeitung

Plant Unia in Grudziądz (www.uniamachines.com) hat sich auf die Bodenbearbeitung spezialisiert und bietet Geräte für Anbau und Aussaat an. Im Bereich der Bodenbearbeitung nimmt der Hersteller eine immer kleinere Rolle ein, so erreichte er im Bereich der Landmaschinen einen Umsatz von 90,3 Mio. PLN (21 Mio. Euro) was gegenüber 2017 einen Rückgang um 7,6 Prozent darstellt und sich im Vergleich zu 2012 fast halbiert hat. Im Jahr 2019 änderte sich die Eigentümerstruktur des Unternehmens. Alle zur Gruppe gehörenden Firmen wurden in ein gemeinsames Unia-Unternehmen fusioniert. Dazu zählen die Hersteller Agromet Pilmet, Unia-Famarol und Unia Araj Realizacje, auf die später im Artikel eingegangen wird.

Die Übernahme von Kongskilde durch CNH (www.cnhindustrial.com) im Jahr 2017 führte zu einer positiven Entwicklung des Unternehmens. So erreichte CNH Industrial im Werk in Kutno durch das Vertriebsnetz der Marke New Holland neue Kundengruppen. Bei dieser Gelegenheit führte man unter anderem ein neues System zur zentralen Planung und Optimierung der Produktion ein und erwirtschaftete im Jahr 2019 ein Umsatzplus auf insgesamt 246,4 Mio. PLN (58 Mio. Euro).

In den letzten Jahren hat sich Mandam (www.mandam.com.pl) stetig weiterentwickelt und baut sein Portfolio sukzessive auch in Bodenbearbeitungsgeräten wie Scheibeneggen, Grubber, Pflüge und Walzen aus. Jährlich produziert das Unternehmen 3.500 Maschinen, von denen 70 Prozent in den Export geht. Mandam beschäftigt derzeit 150 Mitarbeiter auf einer Fläche von zwei Hektar und hatte 2018 einen Jahresumsatz von 54,8 Mio. PLN (12,8 Mio. Euro). Im vergangenen Jahr konzentrierte sich der Hersteller auf das Rebranding der Marke und ersetzte die blaue Farbe durch Grau-Orange-Schwarz.

Grund zur Zufriedenheit hat auch das Unternehmen Expom (www.expom.com.pl), ein Hersteller von Saatbeetkombinationen, Scheibeneggen, Grubbern und Walzen. Der Umsatz in 2018 ist im Vergleich zu 2012 fast um die Hälfte von 37,5 Mio. PLN (9,2 Mio. Euro) auf 55,1 Mio PLN (12,8 Mio. Euro) gestiegen. Dies wurde unter anderem durch die Übernahme der Firma Metalinvest beeinflusst, die im Jahr 2017 abgeschlossen wurde. Das Unternehmen entwickelt das Maschinensortiment stetig weiter und legt dabei immer mehr Wert auf alternative Anbaumethoden.

Der größte Hersteller von Landmaschinen in der Region Podkarpacie ist Akpil (www.akpildeutschland.de). Zum Produktsortiment gehören verschiedene Maschinentypen, von Pflügen, Scheibeneggen, Saatbeetkombinationen bis hin zu Kartoffeltechnik, Schwadern und Düngerstreuern. Der Produzent weist über die Jahre stabile Erlöse auf und meldet für 2019 41,5 Mio. (9,4 Mio.Euro) Umsatz.

Bomet (www.bomet.pl) hat sich auf Bodenbearbeitungsgeräte wie Pflüge, Scheibeneggen, Schlegelmäher und Sämaschinen spezialisiert. Das Unternehmen hat sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts von einem kleinen Anbieter in eine moderne, in vielen Märkten bekannte Firma entwickelt. Die Umsätze beliefen sich im Jahr 2018 auf 33 Mio. PLN (7,7 Mio. Euro) und waren damit etwas niedriger als im Jahr 2017 mit 35,6 Mio. PLN (8,5 Mio. Euro).

Grünlandtechnik

Der Hersteller Metal-Fach (www.metalfach.com.pl) ist bekannt für Ballenpressen, Anhänger, Futtermischwagen sowie Dungstreuer und stabilisierte seine Umsätze in den letzten Jahren. In 2018 beliefen sich die Werte auf 227,5 Mio. PLN (53 Mio. Euro), das Rekordjahr war bisher 2012 mit 232 Mio. PLN (56,9 Mio. Euro), und die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr liegen bei 230 Mio. PLN (54 Mio. Euro). Metal-Fach beschäftigt ca. 800 Mitarbeiter. Die Exportrate liegt bei 70 Prozent.

Auch die Firma SaMASZ (www.samasz.pl) drängt mit ihren Produkten immer stärker auf die Exportmärkte. Zu den von rund 700 Mitarbeitern produzierten Maschinen gehören Mäher, Mulcher, Kreiselschwader und Futtermischwagen. Im Jahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen Umsätze in Höhe von 146,6 Mio. PLN (35 Mio. Euro) und im Jahr 2019 sogar 186,4 Mio. PLN (43,8 Mio. Euro). SaMASZ investiert regelmäßig in die Weiterentwicklung, so wurde zum Beispiel ein neues System zur Automatisierung von Prozessen im Lager eingeführt.

Der in Lublin ansässige Hersteller Sipma (www.sipma.pl) stellt Pressen, Wickler und Heuwender her und verzeichnete 2018 Umsätze in Höhe von 116,2 Mio. PLN (27 Mio. Euro), während sich diese in 2012 noch auf 138,8 Mio. PLN (34 Mio. Euro) beliefen.

Eine der vier Produktionssäulen der Unia-Gruppe ist Unia-Famarol (www.uniamachines.com) in Slupsk. Im Bereich der Grünfuttertechnik betrug der Jahresumsatz für 2018 87,3 Mio. PLN (20,4 Mio. Euro), was einem Plus von 2,4 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Zum Bereich Grünlandtechnik gehört auch die Firma Kowalski (www.agro-kowalski.com.pl), die neben der Herstellung von Trommel- und Scheibenmähern, Strohhäckslern und Kreiselschwadern vor allem für die Produktion von Ersatzteilen bekannt ist. Die Umsatzentwicklung ist mit 28,2 Mio. PLN (6,6 Mio. Euro) für 2018 stabil.

Polen: Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Kowalski stellt neben Trommel- und Scheibenmähern auch Strohhäcksler und Kreiselschwader her und weist über die Jahre stabile Umsätze auf.

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Agremo stellt seit über 30 Jahren Getreidelager, Trocknungs- und Futtermischanlagen her.

Pflanzenschutztechnik

Im Bereich der Pflanzenschutztechnik bietet Agromet Pilmet, ein Unternehmen der Unia-Gruppe mit Sitz in Brzeg (www.uniamachines.com), angebaute und gezogene Spritzen an. Im Jahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 88,2 Mio. PLN (20,5 Mio. Euro), was im Vergleich zu 2012 einen Rückgang von ca. 45 Prozent darstellt. Somit ist der Umsatz wieder auf das Niveau von 2008 gesunken.

KFMR Krukowiak (www.krukowiak.com.pl) stellt vernehmlich Feld- und Obstgartenspritzen her. Mit dem Kauf der Firma POM Ltd. erweitert das Unternehmen seinen Geschäftsbereich um Anbaugeräte, wie beispielsweise Grubber. Das Hauptgeschäft der Pflanzenschutztechnik wird damit ergänzt durch Maschinen für die Kartoffel- und Gemüseernte. Die Umsätze des Unternehmens im Jahr 2018 belaufen sich auf 51,9 Mio. PLN (12,1 Mio. Euro).

Die Firma Jar-Met (www.jarmet.pl), die sich auf die Herstellung von Sprühgeräten und Düngerstreuern spezialisiert hat, bleibt auf Wachstumskurs. Der Hersteller steigerte in den Jahren 2012 bis 2018 seine Umsätze von 31 Mio. PLN (7,6 Mio. Euro) auf 40,7 Mio. PLN (9,5 Mio. Euro).

Fütterungstechnik und Wirtschaftsdüngerausbringung

Die Gama Group Szepietowsyc (www.gamagroup.pl) verkauft Melkanlagen, Futtermischwagen und Stalldungstreuer unter der eigenen Marke Euromilk. Im Jahr 2018 belief sich der Umsatz auf 33,5 Mio. PLN (7,8 Mio. Euro), der erwirtschaftete Gewinn liegt bei fast 6,4 Mio. PLN (1,5 Mio. Euro).

Zum Sortiment der Firma Ando Tech (www.andotech.eu), die Maschinen der Marke DAF Agro herstellt, gehören Futtermischwagen, Stalldungstreuer und Güllewagen. Im Jahr 2018 erreichte das Unternehmen einen Umsatz von 27,6 Mio. PLN (6,4 Mio. Euro) und steigerte diesen im Vergleich zu 2017 um 37 Prozent.

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Kartoffeltechnik

Die Firma Remprodex (www.remprodex.com.pl) ist Hersteller von Stahlkonstruktionen und Container, bietet aber auch Landwirten moderne Ausrüstung für den Anbau, die Pflege und Verpackung von Kartoffeln. Besonders auffällig ist bei den Maschinen die lila Farbgebung. Der Umsatz dieses Produzenten ist sowohl kurz- als auch mittelfristig stabil. So erreichte man in 2012 einen Umsatz von 50,3 Mio. PLN (12,3 Mio. Euro) und im Jahr 2018 56,6 Mio. PLN (13,2 Mio. Euro). Die Rentabilität des Unternehmens sieht mit Verlusten im Jahr 2018 von fast 1,2 Mio. PLN (0,3 Mio. Euro) allerdings schlechter aus.

Sortiermaschinen, Waagen, Förderbänder, Verpackungsmaterialien und Geräte für Schüttgut – das sind die grundlegenden Produktlinien von KMK Agro (www.kmk-maszyny.com). Im Jahr 2018 erreichte das Unternehmen einen Umsatz von 40,2 Mio. PLN (9,4 Mio. Euro) und intensivierte seine Exportaktivitäten. So stieg der Umsatz im Vergleich zu 2017 um fast 20 Prozent.

Das niederländische Unternehmen Omnivent mit Niederlassung in Polen (www.omnivent.pl) ist ein bekannter Spezialist für Lagertechnik für Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren. Ein Rekordjahr verzeichnete das Unternehmen in 2012, in dem der Umsatz bei 34,7 Mio. PLN (8,5 Mio. Euro) lag. 2017 lag dieser bei 14,2 Mio. PLN (3,4 Mio. Euro) und 2018 bei 24 Mio. PLN (5,6 Mio. Euro), also 34 Prozent weniger im Vergleich zu 2012.

Lagerungs- und Aufbereitungstechnik

Auf dem scheinbar stabilisierten Markt der Lagerungs- und Aufbereitungstechnik sorgte das börsennotierte Unternehmen Feerum (www.feerum.pl) führ Aufsehen in der Branche. Der Produzent tätigte viele Geschäfte auf dem afrikanischen Kontinent und in der Ukraine, die zu einem Umsatz in 2012 von 55,6 Mio. PLN (13,6 Mio. Euro), in 2018 zu 116,9 Mio. PLN (27,3 Mio. Euro) und für 2019 sogar 239 Mio. PLN (56,2 Mio. Euro) führte.

Im Jahr 2014 erwarb Agromet Pilmet, ein Mitglied der Unia-Gruppe, Aktien des 2013 gegründeten Unternehmens Araj Realizacje und änderte dann seinen Namen in Unia Araj Realizacje (www.uniaaraj.com). Die von der Firma angebotenen Silos und Trockner werden in der Produktionsstätte in Kąty Wrocławskie (früher im Besitz der Firma Araj, die sich derzeit im Liquidationskonkurs befindet) hergestellt. Im Jahr 2018 stieg der Jahresumsatz um fast zehn Prozent zum Vorjahr wieder auf 94,2 Mio. PLN (22 Mio. Euro).

Riela Polska (www.riela.pl) stellt hauptsächlich Getreide- und Futtersilos her und erweiterte im Jahr 2019 seine Produktionskapazität durch ein weiteres Werk. Das Unternehmen beschäftigt 150 Mitarbeiter und ist ebenfalls im Exportgeschäft tätig. Im Jahr 2018 verzeichnete das Unternehmen einen starken Umsatzrückgang auf 52,9 Mio. PLN (12,3 Mio. Euro), während dieser im Jahr zuvor mit 102,4 Mio. PLN (24,5 Mio. Euro) noch fast das Doppelte betrug.

Der Silohersteller BIN (www.bin.agro.pl) weist eine stabile Umsatzentwicklung auf und erreichte im Jahr 2018 48,2 Mio. PLN (11,2 Mio. Euro) – sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Seit über 30 Jahren ist Agremo (www.agremo.pl) Hersteller von Getreidelagern, Trocknungs- und Futtermischanlagen. Im Jahr 2018 erreichte das Unternehmen Umsätze in Höhe von 20,4 Mio. PLN (4,8 Mio. Euro), rund 13 Prozent weniger als 2017.

Transporttechnik

Pronar (www.pronar.pl) ist der größte inländische Hersteller von landwirtschaftlichen Anhängern und einer der weltweit führenden Hersteller von Felgen für die Landtechnik. In sieben Werken sind mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Laut eigenen Angaben besteht ein breites Händlernetz in allen EU-Ländern, Skandinavien und Russland. Darüber hinaus werden die Produkte in 60 Länder exportiert. Der Bereich Agrartechnik macht über 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. So meldete das Unternehmen für 2019 für die Agrarsparte 203 Mio. PLN (47,7 Mio. Euro) und geht in 2020 von einer Steigerung auf 345,5 Mio. PLN (81,2 Mio. Euro) aus.

Das Werk von Joskin Polska (www.joskin.com) produziert Güllewagen, Ausbringtechnik, Stalldungstreuer und Anhänger. Der größte Teil der Produktion wird exportiert – einschließlich der Komponenten für die weitere Montage in anderen Joskin-Werken. Über 90 Prozent der Gesamtproduktion entfällt auf die Agrarwirtschaft, bei gleichzeitig steigenden Umsätzen. Waren es in 2017 noch 117 Mio. PLN (28,0 Mio. Euro), meldet das Unternehmen für 2018 146 Mio. PLN (34,0 Mio. Euro) und für 2019 bereits 152 Mio. PLN (35,7 Mio. Euro).

Wielton (www.wieltongroup.com), einer der führenden europäischen Anbieter von Transporttechnik, bietet auch Lösungen für die Landwirtschaft an. So beliefen sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Wielton Agro-Produkten im Jahr 2018 auf etwa 103 Mio. PLN (24,1 Mio. Euro). Der Gesamtumsatz der Gruppe lag bei 2.068 Mio. PLN (482 Mio. Euro).

Die deutsche Firma Strautmann (www.strautmann.com) fertigt in Polen Stalldungstreuer sowie Greifschaufeln, Schneidzangen und Kipper. Im Jahr 2017 verbuchte das Unternehmen Einnahmen in Höhe von 77,6 Mio. PLN (18,6 Mio. Euro) und konnte im Jahr 2018 mit 102,4 Mio. PLN (23,9 Mio. Euro) die Umsätze um 32 Prozent steigern.

Kerngeschäft der Firma CynkoMet (www.cynkomet.pl) ist die Verzinkung von Stahlkonstruktionen, sie hat sich aber auch mit Dungstreuern und Anhängern im landwirtschaftlichen Sektor einen Namen gemacht. Rund 330 Mitarbeiter fertigen im polnischen Werk 30 verschiedene Landmaschinenmodelle. Der Umsatz des Unternehmens, der im Jahr 2012 44,7 Mio. PLN (11,0 Mio. Euro) erreichte, stieg im Jahr 2018 auf 86,4 Mio. PLN (20,1 Mio. Euro).

NT Industry (www.ntindustry.com) gehört zum dänischen Konzern Novatech und ist seit 1996 hauptsächlich in der Stahlbauindustrie tätig. Unter der Marke NT Agro bietet das Unternehmen eine Reihe von landwirtschaftlichen Anhängern an. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2018 Einnahmen in Höhe von 72,8 Mio. PLN (17,0 Mio. Euro).

Einer der führenden Akteure auf dem Markt für landwirtschaftliche Anhänger und Dungstreuer in Polen ist mit 290 Mitarbeitern Metaltech (www.metaltech.com.pl). Dem Unternehmen ist es gelungen, auch Aufträge aus anderen Branchen, wie zum Beispiel der Eisenbahnindustrie, zu gewinnen und nähert sich mit den Umsätzen in 2018 mit 64,7 Mio. PLN (15,1 Mio. Euro) dem Rekordjahr in 2012 mit 75,3 Mio. PLN (18,5 Mio. Euro) an.

Das Kerngeschäft von Zaslaw (www.zaslaw.pl) ist die Produktion von Transportfahrzeugen. Das Unternehmen rangiert auch unter den zehn führenden landwirtschaftlichen Anhängermarken. Es gibt keine detaillierten Angaben zum Umsatz auf dem Agrarsektor – das Unternehmen erwirtschaftete 2018 einen Gesamtumsatz von 131,8 Mio. PLN (30,7 Mio. Euro).

Die Firma Pom-Eko (www.pom-eko.com.pl) fertigt neben landwirtschaftlichen Anhängern auch Metallcontainer und Autokarosserien. Die Umsätze bleiben zu 2017 konstant und belaufen sich in 2018 auf 44,9 Mio. PLN (10,5 Mio. Euro).

Gülletechnik

Einer der führenden polnischen Hersteller von Güllefässern ist Meprozet Kościan (www.meprozet.pl). Das Unternehmen, das seit über 60 Jahren aktiv ist, erweitert stetig seine Produktpalette und führte unter anderem Maschinen im Premiumsegment ein. Im Jahr 2018 erreichte der Umsatz des Unternehmens 44,6 Mio. PLN (10,4 Mio. Euro) – rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Unternehmen Pomot (www.pomot.pl) produziert mit 125 Mitarbeitern Güllefässer, Container und Saugwagen. Der Hersteller meldete für 2018 einen Umsatz von 33,5 Mio. PLN (7,8 Mio. Euro), was eine Steigerung um 17,3 Prozent zu 2017 bedeutet.

Polen: Heimische Hersteller verspüren wieder Aufwind

Polen – Vielfältige heimische Landmaschinenindustrie

In der Analyse werden nur Unternehmen vorgestellt, deren Umsatz im Jahr 2018 über 20 Mio. Polnischen Zloty (PLN) lag. Umgerechnet sind dies 4,6 Mio. Euro. Die Währungseffekte in den jeweiligen Jahren wurden berücksichtigt, Faktoren siehe Tabelle. In mehreren Fällen wird, aus Mangel an detaillierten Daten der einzelnen Geschäftsbereiche, der konsolidierte Umsatz der Unternehmen dargestellt.

Betrachtet wird die Umsatzentwicklung im Finanzjahr 2018 im Vergleich zu 2017 bzw. 2012. Das Geschäftsjahr 2012 wurde zum Vergleich hinzugezogen, da dies – befeuert durch die EU-Förderungen – als bisheriges Rekordjahr für den Verkauf von fabrikneuen Landmaschinen in Polen gilt.

Zur besseren Orientierung sind die Hersteller in folgende Produktgruppen eingeteilt: Traktoren, Erntetechnik, Bodenbearbeitung, Grünlandtechnik, Pflanzenschutztechnik, Fütterungstechnik und Wirtschaftsdüngerausbringung, Kartoffeltechnik, Lagerungs-und Aufbereitungstechnik, Transporttechnik und Gülletechnik.


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