Kunden mit Stationsnetzwerk binden

Der eilbote sprach mit Sascha Leonhardt, bei der Landtechnik Steigra GmbH zuständig für die Produktberatung Precision Farming, über die Rolle von IoT, dem Internet der Dinge, über die zukünftige Bedeutung von lokalen Wetterdaten für pflanzenbauliche Entscheidungen in der Landwirtschaft und über die Zusammenarbeit mit dem Anbieter von digitalen Wetterstationen.

Interview mit Sascha Leonhardt, Landtechnik Steigra: Kunden mit Stationsnetzwerk binden

Die Zentrale der Landtechnik Steigra in Steigra.

Interview mit Sascha Leonhardt, Landtechnik Steigra: Kunden mit Stationsnetzwerk binden

Sascha Leonhardt von der Landtechnik Steigra.

eilbote: Warum sollten sich gerade Landmaschinenbetriebe mit dem Thema IoT (Internet of Things) und Wetterstationsnetzwerken beschäftigen und diese zusammen mit ihren Kunden aufbauen?

Sascha Leonhardt: Landtechnik und Landwirtschaft arbeiten zusammen. Landmaschinenbetriebe machen moderne Technologien für Landwirte nutzbar, indem sie guten Service, Produktkenntnisse und technische Erfahrungen einbringen.

Aus welchen Gründen wurde Sencrop in das Portfolio von der Landtechnik Steigra aufgenommen?

Ich habe schon früher Erfahrungen mit Wetterstationen und der Thematik IoT gemacht. Leider waren diese nicht immer positiv. Da ich aber von dem System IoT überzeugt bin, sind wir eine Kooperation mit Sencrop eingegangen und sind mit den Produkten und dem Service sehr zufrieden. Ich denke, in Zukunft wird das Thema IoT für die Landwirtschaft immer wichtiger, denn intelligente Sensoren können Entscheidungshilfen bieten. IoT, das Internet der Dinge, verknüpft intelligente Sensoren mit moderner und effizienter Kommunikationstechnik. So lassen sich nicht nur lokale Daten sammeln, sondern diese auch von überall aus nutzen.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an Sencrop-Wetterstationen? Weshalb passen sie gut in Ihr Geschäftsgebiet?

Der Netzwerkcharakter ist ein klarer Mehrwert der Sencrop-Wetterstationen. Außerdem ist die Kombination der Funktionen praxisnah und bietet jedem Kunden die Wahl, welchen Typ Station er nutzt. Die Nutzung der IoT Technologie via Sigfox* ist aufgrund ihrer Energieeffizienz und Kostenstruktur gut geeignet, um in der Landwirtschaft, auch außerhalb des Betriebsgeländes, eingesetzt zu werden.

Welches Gebiet wird von Ihnen mit digitalen Wetterstationen betreut?

Das Netzwerk umfasst überwiegend Kunden in unserem Hauptgebiet, dem südlichen Sachsen-Anhalt.

Wie viele Ihrer Kunden haben sich bereits eine Sencrop-Wetterstation zugelegt?

Aktuell sind rund 50 Stationen an das Netzwerk angebunden, ungefähr die Hälfte davon durch direkte Weiterempfehlungen. Das ist ein gutes Zeichen.

Wie sehen erste Kundenerfahrungen aus?

Wir merken, dass die erfassten Wetterdaten sehr wichtig für die Landwirte sind und auch oft zum Gesprächsthema unter Berufskollegen werden.

Vielen wird bewusst, dass ihre analogen Wetteraufzeichnungen aus den letzten Jahren ungenau waren. Durch die Lokalität der Wetterdaten wird klar, wie klein oft der Wirkungsbereich von Regenereignissen ist. Wir befinden uns noch im Regenschatten des Harzes, dadurch ist unsere Landwirtschaft, besonders in den letzten Jahren, beinahe regelmäßig von Trockenheit geprägt. Umso wichtiger sind daher diese Erkenntnisse für unsere Kunden. Sie bieten beispielsweise die Möglichkeit, Bearbeitungsmethoden anzupassen.

Interview mit Sascha Leonhardt, Landtechnik Steigra: Kunden mit Stationsnetzwerk binden

Mit der Sencrop-App erhält der Nutzer ultralokale Wetterdaten direkt auf das Smartphone.

Gibt es schon private Netzwerke der Sencrop-Nutzer in Ihrem Gebiet?

Nein. Unsere Kunden sind mit dem Netzwerk der Landtechnik Steigra verbunden. Bisher war auch kein Kunde an einem eigenen Netzwerk interessiert. Unsere Kunden schätzen unsere Beratung und unseren Service.

Wie schnell können die Kunden eigentlich starten? In welchem Zeitraum kann der Kunde nach Bestellung einer Wetterstation mit der Lieferung rechnen?

Wir haben uns entschieden, einen gewissen Lagerbestand vorzuhalten. Die Auslieferung und Inbetriebnahme einer Station ist somit in zehn Minuten erledigt. Die Vorstellung und Einweisung in das Web Portal oder die App ist dann vom Endkunden abhängig.

Wie erfolgt eine Einweisung von der Landtechnik Steigra?

Wir weisen vor Ort oder per Fernwartung ein. Die erste Station bauen wir mit dem Kunden gemeinsam auf und legen einen guten Standort fest. Der Kunde bekommt von uns einen fertigen Account, den er sofort nutzen kann. Zudem stehen wir auch im Nachgang für Funktions- oder Serviceanfragen zur Verfügung.

Welche Perspektive sehen Sie in fünf Jahren für das Thema Precision Farming aus der Sicht eines Landmaschinenbetriebes?

Wenn man die vergangenen fünf Jahre als Maßstab betrachtet, ist es beeindruckend, was heute alles möglich ist. In der Zukunft wird es unsere Aufgabe sein, viele moderne und effiziente Technologien zu einem benutzerfreundlichen Gesamtpaket zu verknüpfen. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen, um praxisnahe Produkte aus dem riesigen Precision Farming Angebot zu separieren und weiterzuentwickeln. Für uns sind Precision Farming Produkte ein wichtiger Bestandteil unserer Produktportfolios.

*Sigfox: Französisches Telekommunikationsunternehmen, das ein eigenes, globales Funknetzwerk aufbaut, um Objekte mit geringem Energiebedarf drahtlos mit dem Internet zu verbinden.

Infos – Über die Landtechnik Steigra GmbH

Die Landtechnik Steigra GmbH bietet ein umfangreiches Angebot verschiedener Hersteller an Neu- und Gebrauchtmaschinen der Landtechnik an. Auch digitale Produkte der Landwirtschaft 4.0 finden hier ihren Platz. Das Unternehmen versteht es, kundenspezifische Lösungen zu entwickeln und gemeinsam mit seinen Kunden umzusetzen. Das rund 50-köpfige Team betreut mit seiner Firmenzentrale in Steigra sowie den beiden Außenstellen in Beyernaumburg und Osterfeld das südliche Sachsen-Anhalt im Postleitzahlenraum 06.

Zu den Kunden zählen ökologische und konventionelle Marktfruchtbetriebe, die sich hauptsächlich mit dem Anbau von Getreidekulturen, Ölsaaten, verschiedenen Hülsenfrüchten sowie Kartoffeln und Mais beschäftigen. Auch viehhaltende Betriebe und Nebenerwerbslandwirte gehören zum Kundenstamm. Im Zentrum des Handelsgebietes befindet sich die Weinregion Saale-Unstrut.

Zu den Hauptmarken der Landtechnik Steigra GmbH zählen die Firmen Claas, Amazone, Lemken, Schäffer, Husqvarna und Reichhardt. Unter der Abteilung Steigra Connect bündelt das Unternehmen seine mehr als zehnjährige Erfahrung aus Precision Farming, Technologie und dazugehörigem Fachwissen.


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