Sojafläche wächst stetig weiter

Für Anbau in nördlichen Regionen noch erhebliche züchterische Investitionen erforderlich

EU-27: Sojafläche wächst stetig weiter

Der Sojabohnenanbau in der EU-27 hat sich nach Angaben der EU-Kommission in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Anbaufläche im Jahr 2021 beträgt den Angaben zufolge rund 958.000 ha. Das ist ein Zuwachs von rund 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Italien bleibt mit einem Areal von voraussichtlich 286.000 ha und einem Plus von 11 Prozent mit weitem Abstand und einem Anteil von rund 30 Prozent an der gesamten Sojafläche größter EU-Erzeuger. Auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten wurde das Areal deutlich ausgeweitet. In der Slowakei wird ein Plus von fast 12 Prozent auf 57.000 ha verzeichnet, in Österreich von 10 Prozent auf 76.000 ha. Auch die Erzeuger in Deutschland haben mehr Felder mit der Hülsenfrucht bestellt als im Vorjahr. 36.000 ha entsprechen einem Zuwachs von 9 Prozent. Die rumänischen Landwirte hatten die Sojaflächen im vergangenen Jahr stark ausgeweitet, daher wurde das Areal 2021 um 3 Prozent leicht reduziert. Mit geschätzten 160.000 ha ist Rumänien nach Frankreich mit 172.000 ha immer noch das drittgrößte Anbauland.

Durch die Ausdehnung der Anbauflächen in vielen EU-Staaten dürfte nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (GmbH) auch die Sojaernte größer ausfallen. In Deutschland, wo erst seit 2016 nennenswerte Mengen an Sojabohnen geerntet werden, erwartet die EU-Kommission 101.000 t. Damit hätte sich die hiesige Erzeugung in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. In Rumänien wird es mit einem Anstieg von über 20 Prozent auf 384.000 t voraussichtlich die größte Steigerung hinsichtlich der Erzeugung geben. In Frankreich wird trotz Flächenrückgang für 2021 ein Ernteplus von 11 Prozent erwartet, in Österreich von 10 Prozent und in Deutschland von 7 Prozent.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen begrüßt die positive Entwicklung des europäischen Sojaanbaus in den vergangenen Jahren. Damit steht vielen Landwirten eine weitere Kulturart zur Erweiterung ihrer Fruchtfolge und zur Bedienung einer wachsenden Nachfrage nach regional erzeugten Produkten zur Verfügung. Gleichzeitig weist die Förderunion auf die noch notwendigen, erheblichen züchterischen Investitionen hin, um für viele Anbaugebiete auch in nördlichen Regionen Deutschlands regional angepasste, wettbewerbsfähige Sorten bereitstellen zu können.


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