Interessante Chance für Motorgerätehändler

Die Sprühtechnik von Birchmeier ist zunehmend auch im kommunalen Umfeld gefragt, etwa zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Bauhof und Co. finden die Produkte aber häufig nur auf Umwegen. Klassische Kleingeräte-Spezialisten könnten hier ihr Geschäft ausbauen.

Birchmeier: Interessante Chance für Motorgerätehändler

Besonders in der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist das AS 1200 gefragt, es kann aber auch für andere Sprühzwecke genutzt werden.

Birchmeier entwickelt innovative Sprühtechnik, von der kleinen Sprühflasche – durch die Pandemie ein absoluter Verkaufsschlager zur Desinfektion – über Rückenspritzen bis hin zu größerer Motorsprühtechnik. Außerdem hat der Schweizer Hersteller das AS 1200 im Programm, mit dem Flüssigkeiten zielgenau beispielsweise in höhere Bäume appliziert werden kann: Es kombiniert den Vorteil konventioneller Düsen-Sprühtechnik mit einem gesteuerten Luftstrom, allerdings im Unterschied zu einem Nebelbläser unter Verwendung modernster Elektronik und Akku-Technologie. „Das AS 1200 zerstäubt das Präparat nicht, sondern erzeugt durch eine Injektordüse feine Tröpfchen, die quasi in einem Rohr aus Luft direkt zum Zielort gebracht werden“, erklärt uns Peter Hölzer, Vertriebsleiter bei Birchmeier Sprühtechnik, während einer Vorführung. Im Gegensatz zu klassischen Verneblern sei die Abdrift hier gleich null, was dafür sorgt, dass Spritzmittel nur dorthin gelangt, wohin es soll, und natürlich auch Material gespart wird. Denn mit dem neuartigen Sprühverfahren werden Tropfen so abgebildet, wie sie der Hersteller des Präparates zur Applikation empfiehlt. Der Mittelverlust durch Verdunstung, der bei herkömmlichen Verfahren bis zu 30 Prozent betragen kann, bleibe ebenfalls aus. Damit ist eine größere Mittelauswahl gegeben und es kann praxisgerechter gearbeitet werden.

Versorgt wird das Gerät durch eine herkömmliche Rückenspritze – egal von welchem Hersteller – an deren Schlauch statt dem Handrohr das Gebläse angebracht wird. Der dafür nötige Akku kann durch eine mitgelieferte Universalhalterung am Tank der Rückenspritze befestigt werden, das Kabel läuft dann parallel mit dem Schlauch zum AS 1200. Der nötige Druck wird auf die Herstellervorgaben des jeweiligen Spritzmittels eingestellt und in den Luftstrom vorversprüht. Die Gebläseleistung ist entsprechend der Anwendung wählbar: Mit der großen Sprühweite von bis zu 13 Metern bei gleichzeitig guter Zielgenauigkeit können mit dem Sprühgebläse auch höhere Bäume effektiv und umweltfreundlich behandelt werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen, mit Verbrennungsmotoren funktionierenden Nebelbläsern ist der Anwender nun keinerlei Abgasen mehr ausgesetzt und er kann vergleichsweise leise arbeiten. Zudem werde die Abdrift nahezu eingestellt. Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners kann mit dem AS 1200 sowohl vom Boden aus erfolgen als auch mit Hubsteigern. Aufgrund des geringen Gewichts ist es sogar möglich, das Sprühgebläse im Rahmen der Seilklettertechnik in den Baum mitzunehmen. Dabei muss zudem keine klassische Chemie mehr zum Einsatz kommen, vielmehr setzt man inzwischen auf Nematoden (Fadenwürmer) und den Bacillus Thuringiensis, die für Mensch und Tier ungefährlich sind. Zu beachten ist dabei natürlich dennoch etwas, da beispielsweise auch andere Schmetterlingsraupen von den Nützlingen angegangen werden. Im Detail helfen hier ebenfalls die Birchmeier-Experten sowie die Hersteller der Sprühpräparate weiter.

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Das AS 1200 lässt sich einfach ankoppeln.

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Ein Tragegurt entlastet den Bediener, dieser kann auch direkt auf den gewünschten Sprühwinkel eingestellt werden.

„Derzeit haben aber erst wenige Händler den Trend zur Technik für die Eichenprozessionsspinner-Bekämpfung erkannt“, sagt Hölzer. Nicht selten kämen Bauhöfe auf ihn zu und fragen, warum die Birchmeier-Produkte bei ihnen kaum zu bekommen seien: „Oft sind wir in der Region zwar verfügbar, aber nur im gartenbaulichen Fachgroßhandel. Die entsprechenden Spezialisten der Kommunen werden aber meist von Motoristen bedient. Daher kennen viele potentielle Kunden uns nur deshalb nicht, weil ihr Händler das Thema noch nicht entdeckt hat.“ Motoristen und auch Landtechniker wären nach Hölzers Ansicht aber ebenfalls ideale Händler für Spritzen und Zubehör wie den AS 1200, denn prinzipiell sei die Technik nicht sehr komplex und es gäbe sicherlich auch hier immer wieder etwas zu richten: Dichtungen tauschen, Ventile instandsetzen oder zusätzliche Akkus verkaufen, das seien nur einige der Dinge, die den Kunden immer wieder zum Händler führen werden. Denn Birchmeier selbst möchte das Ersatzteilgeschäft mit dem Kunden möglichst vollständig an den Händler geben: „Einzelne Dichtungen per Post zum Kunden zu verschicken, ist für uns kein Geschäft. Jeder Händler aber weiß, dass es Gold wert ist, wenn der Kunde wegen eines Gummirings zu ihm in den Laden kommt – denn dann nimmt er meist auch noch ein paar andere Dinge mit“, so Hölzer. Die Firma Birchmeier dagegen möchte ihre Zeit in die Entwicklung von Produkten sowie die Betreuung der Händler samt Vorführungen investieren.

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Das AS 1200 ist als Zusatzgerät konzipiert und funktioniert zusammen mit einem Sprühgerät, etwa aus der Birchmeier Accu-Power-Linie.

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Bis in 13 m Höhe reicht das AS 1200 vom Boden, kann darüber hinaus aber auch von Arbeitsbühnen aus genutzt werden.

Neben der Technik zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners hat Birchmeier noch weitere Geräte parat, die ebenfalls sehr sinnvoll erscheinen – wenn der Kunde denn von ihnen weiß: Für die biologische Unkrautbekämpfung etwa – ein stark wachsender Bereich – sind herkömmliche Spritzen nicht immer geeignet, da die Wirkstoffe beispielsweise auf organischen Säuren wie Pelargon-, Nonan- oder Essigsäure basieren. Da sich diese Mittel von der Beanspruchung des Gerätes her stark von herkömmlichen Herbiziden unterscheiden, verfügt der Organic Star 15 Accu über extra säurebeständige Dichtungen, Düse und Armaturen wie eine rostfreie Edelstahllanze und eine spezielle Herbiziddüse. Der Betriebsdruck kann stufenlos von 1 bis 3 bar eingestellt werden. Die intelligente Druckregelung hält den Druck während des Arbeitens konstant. Das daraus resultierende gleichmäßige Sprühbild optimiert die Wirkung und führt zu weniger Mittelverbrauch. Das Gerät ist mit einem 18 V Li-Power / 2 Ah CAS-Akku ausgestattet. Bei einem Druck von 1 bar können bis zu 102 Liter Spritzmittel bei einer Arbeitsdauer von circa fünf bis sechs Stunden ausgebracht werden.

Eine weitere Verbesserung hat Birchmeier für Nutzer von klassischen Sprühgeräten mit Handpumpe vorgestellt. Denn wer keine Akku-Spritze mit durchgehend gleichmäßigem Druck verwendet, steht häufig vor der Problematik, dass der im Tank erzeugte Druck anfangs zwar den Vorgaben des Spritzmittels entspricht, nach kurzer Zeit aber abfällt. Daher wird häufig zuerst mehr Druck aufgepumpt, um wenigstens im Durchschnitt die Vorgaben einzuhalten. Seit Jahrzehnten hat Birchmeier daher bereits Druckregelventile im Programm, die das Präparat vor der Versprühung jeweils auf einen bestimmten Arbeitsdruck regulieren. Nun bietet der Schweizer Hersteller ein neues Ventil an, das den gewünschten Betriebsdruck flexibel zwischen 1 und 3 bar einstellen lässt. Es eignet sich für alle handbetriebenen Rückensprühgeräte und Druckspeichersprühgeräte ab drei Litern Füllinhalt. Es wird einfach zwischen Handventil und Schlauch montiert. Der konstante Druck sorgt für gleichbleibenden Durchfluss und ein konstantes Sprühbild. Das spart Mittel und schont die Umwelt. Außerdem erleichtert das Druckregelventil das Arbeiten, weil laut Hersteller bis zu 30 Prozent weniger gepumpt werden muss. Am Ventil lässt sich aber auch ein Bypass öffnen: Damit wird die Druckregulierung abgeschaltet, etwa um den Gerätedruck zum Entleeren und Reinigen schnell abzubauen.

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Das einstellbare Druckregelventil ermöglicht auch an handgepumpten Geräten ein konstantes Sprühergebnis.

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Die Organic Star 15 Accu widersteht auch biologischen Herbiziden, die häufig auf organischen Säuren basieren.


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