Von der ersten Schraube bis zum ersten Füttern

Aus- und Weiterbildung in einem familiengeführten Unternehmen mit Perspektiven

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

on track sprach im Unternehmen Marmix mit jungen Menschen in der Ausbildung.

Im Unternehmen Marmix wird, zusammen mit den Auszubildenden und den Mitarbeitern, je nach den individuellen Fähigkeiten das passende Tätigkeitsfeld im Unternehmen gefunden.

Mit der Übernahme weiterer Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung ist jeder aus dem Marmix Team an der Weiterentwicklung des Unternehmens beteiligt.

Bei Marmix im oberschwäbischen Unterwachingen dreht es sich sowohl in der eigenen Produktion der Futtermischtechnik als auch in der landtechnischen Werkstatt mit Service für JCB Fahrzeuge um die Technik. Jeder einzelne des 30-köpfigen Teams bringt sich mit seinen jeweiligen Fähigkeiten und der Leidenschaft zur Technik täglich mit vollem Einsatz ein.

Im schwäbischen Familienunternehmen der Familie Aßfalg wird generationsübergreifend nach höchsten Qualitätsmaßstäben lösungs- und serviceorientiert gehandelt. In der eigenen Produktion werden Futtermischwagen und selbstfahrende Futtermischer in unterschiedlichen Größen und Ausführungen entwickelt, konstruiert und gebaut.

Des Weiteren umfasst das Produktportfolio Schredder und Mixer, welche zum Beispiel auf Biogasanlagen und in der Recyclingwirtschaft zum Einsatz kommen.

Die Aus- und Weiterbildung ist im Unternehmen Marmix, im Bereich der Mischwagenproduktion genauso wie in der Landtechnikwerkstatt, ein besonders wichtiges Thema.

Ausbildungsmöglichkeiten bei Marmix

  • Konstruktionsmechaniker (m/w/d)
  • Maschinenbauer Nutzfahrzeugbau (m/w/d)
  • Metallbauer Nutzfahrzeugbau (m/w/d)
  • Mechatroniker Land- & Baumaschinen (m/w/d)
  • Technischer Produktdesigner (m/w/d)
  • Mechatroniker (m/w/d)
  • Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)
  • Groß- und Außenhandelskaufmann (m/w/d)
  • Industriekaufmann (m/w/d)
  • Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)

Interview mit Elias Wachter, Adrian Bartsch und Julius Braig

Derzeit absolvieren drei Auszubildende bei Marmix die Berufsausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. On track fragte sie nach ihren Erfahrungen.

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Elias Wachter

Name: Elias Wachter

Alter: 21 Jahre

Ausbildungsjahr: 3

Schulabschluss:
Mittlere Reife und Allgemeine Hochschulreife (Agrarwissenschaftliches Gymnasium)

Was ist Dein landwirtschaftlicher Hintergrund?
Wir haben in der Familie zwar keinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb, aber ich bin mit der Landwirtschaft aufgewachsen und bin bis heute immer mit dabei.

Was waren Deine spannendsten Einsätze beziehungsweise Aufgaben?
In unserer Landtechnikwerkstatt werden JCB-Traktoren für die Fahrt auf der Autobahn umgerüstet. Hierzu müssen unter anderem Anpassungen an Fahrwerk, Bremsen, Motor und Getriebe vorgenommen werden.

Natürlich darf der 70 km/h-Geschwindigkeits-Aufkleber am Heck des Schleppers nicht fehlen.

Ich freue mich sehr, dass ich bei so verantwortungsvollen Tätigkeiten wie diesen Umrüstungen mitarbeiten kann.

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Adrian Bartsch

Name: Adrian Bartsch

Alter: 16 Jahre

Ausbildungsjahr: 2

Schulabschluss: Mittlere Reife

Was ist Dein landwirtschaftlicher Hintergrund?
Bis zu meinem ersten Praktikum in einer landtechnischen Werkstatt hatte ich keinerlei Berührungspunkte mit der Landwirtschaft oder Landtechnik.

Was waren Deine spannendsten Einsätze beziehungsweise Aufgaben?
Es ist ein total schönes Gefühl selber zum Beispiel eine Halterung aus Stahl herzustellen.

Dies beginnt mit der Planung und der Wahl des richtigen Materials, Bestimmung der Dimensionen. Nach den einzelnen handwerklichen Schritten eine fertige, selbst hergestellte Halterung in den Händen zu halten. Einfach toll!

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Julius Braig

Name: Julius Braig

Alter: 17 Jahre

Ausbildungsjahr: 1

Schulabschluss: Mittlere Reife

Was ist Dein landwirtschaftlicher Hintergrund?
Zuhause bewirtschaften wir im Nebenerwerb einen landwirtschaftlichen Betrieb. Mein Vater ist Landmaschinen- mechaniker, und ich schraube seit meiner Kindheit.

Was waren Deine spannendsten Einsätze beziehungsweise Aufgaben?
Ich bin derzeit noch im Berufsgrundschuljahr und freue mich auf alles, was ich an jedem betrieblichen Praktikumstag lerne.

Die nachfolgenden Fragen beantworteten alle Drei zusammen:

Wie sieht Euer Arbeitsalltag aus?
Die einzelnen Arbeitsaufträge werden mit dem Meister direkt am Fahrzeug bzw. der Maschine besprochen. Danach geht es ans selbstständige Abarbeiten des jeweiligen Auftrags. Bei Rückfragen oder Unterstützung stehen all unsere Kollegen immer hilfsbereit an unserer Seite.

Seid Ihr in die Produktion der Mischwagen und Selbstfahrer eingebunden?
Bei Bedarf unterstützen wir in der Produktion. Die Aufgaben werden im Team verteilt und durchgesprochen und wir werden bei der Aufgabenerledigung angeleitet. Wir verlegen zum Beispiel elektrische Leitungen, Hydraulikschläuche und montieren Anschlüsse. Des Weiteren unterstützen wir auch bei Nachrüstungen von Lichtern oder beim Tauschen von Verschleißteilen.

Was treibt Euch an und was macht euren Ausbildungsberuf, den Land- und Baumaschinenmechatroniker, so cool?
Es ist ganz klar die Faszination der Technik und der großen Fahrzeuge. Unsere Ausbildung ist mit der Mechanik, der Hydraulik, Pneumatik, Elektrik und Elektronik breit aufgestellt und dadurch sehr abwechslungsreich. Mit der Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker haben wir einen der zukunftssichersten und abwechslungsreichsten Berufe gewählt.

Es ist ein tolles Gefühl, als Teil des Marmix-Teams zum Beispiel bei der Produktion der Futtermischer mitzuwirken. Der SuperChamp SL ist unser größter, leistungsstärkster und langlebigster selbstfahrender Futtermischwagen. Dieser besteht aus modernster Technik und füttert die Kühe sogar im Zweischichtbetrieb bis zu 14 Stunden am Tag, also über 5.000 Stunden im Jahr!

Wie beschreibt Ihr das Marmix-Team?
Es handelt sich um ein junges und sehr motiviertes Team. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind füreinander da. Die gemeinsamen Aktivitäten außerhalb der Werkstatt, wie der Betriebsausflug, die Weihnachtsfeier, der Besuch von Messen und das Grillen im Sommer, sind wichtig und stärken unser Team.

Wie sehen denn Eure Zukunftspläne aus?
Wir wollen unsere Ausbildung gut abschließen, weitere Berufserfahrung sammeln, das Marmix-Team unterstützen und verstärken.

Weiterbildung und Weiterentwicklung – Perspektive Techniker

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Daniel Aßfalg unterstützt als Techniker die Arbeit an der Elektronik.

Derzeit sind im Marmix-Team drei Techniker beschäftigt

Einer von ihnen ist Daniel Aßfalg. Daniel hat bei Marmix seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker absolviert und im Jahr 2008 abgeschlossen. Nach einer 2½-jährigen sehr erfahrungsreichen Gesellenzeit folgte die Technikerschule. Daniel übernimmt täglich weitere verantwortungsvolle Aufgaben wie zum Beispiel Unterstützung bei der Programmierung der neuen Marmix-Wiege-App und Neuentwicklung von Groß- und Kleinprojekten.

Im Gespräch mit Daniel kam neben der Begeisterung zur Technik seine Zufriedenheit heraus. Mit der Übernahme weiterer Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung trägt Daniel wesentlich zur Entwicklung des Unternehmens bei.

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Das 25-köpfige Marmix-Team mit einem selbstfahrenden Futtermischwagen.

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Monika und Franz Aßfalg leiten das Unternehmen Marmix. Wie managen sie ihr Team?

Wie finden Sie Auszubildende bzw. wie finden die Jugendlichen den Ausbildungsplatz bei Marmix?

Die eigentliche Herausforderung ist nicht das Finden und Ausbilden der Azubis bzw. der Mitarbeiter, sondern vielmehr das Motivieren und das Halten der Mitarbeitenden im Unternehmen.

Auf den Ausbildungsmessen in Munderkingen und Riedlingen stellen wir den Schülern unsere Ausbildungsberufe, unser Unternehmen Marmix und die Entwicklungsmöglichkeiten zusammen mit unseren Auszubildenden vor.

Im Rahmen der Bildungspartnerschaft mit der Realschule an der Donauschleife Munderkingen kommen die Techniklehrer mit ihren Schülern an einem Projekttag zu uns nach Unterwachingen. Hier baute jeder der Schüler zum Beispiel schon mal einen kleinen Marmix Futtermischwagen als Stiftehalter.

Wie halten Sie die Auszubildenden und die Mitarbeitenden im Unternehmen?

Die Auszubildenden und die Mitarbeitenden durchlaufen in unserem Unternehmen alle Abteilungen und erhalten eine breite Ausbildung. Hierzu gehört zum Beispiel das Fahren und das Füttern mit dem selbstfahrenden Futtermischer. Hierbei wird wichtiges Kunden- und technisches Wissen vermittelt. Des Weiteren werden Selbstständigkeit, Verantwortungs- und Selbstbewusstsein der Auszubildenden und der Mitarbeiter gefordert und gefördert.

Die Wertschätzung in unserem jungen Team wird bei uns in vielerlei Hinsicht gelebt. Neben unseren Aktivitäten wie dem Betriebsausflug, der Weihnachtsfeier, dem gemeinsamen Besuch von Messen oder dem sommerlichen Grillen bieten wir unseren Mitarbeitern zum Beispiel Betriebssport mit Haltungsschulung, richtiges Heben und Bücken, Gesundheitstage und unseren legendären gemeinsamen Kochkurs an.

Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag sind die Unterweisungen in Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Das ist für uns ein Beispiel guter Zusammenarbeit – der schon erfahrenere Kollege der älteren Jahrgänge gibt sein Wissen an die jüngere Generation weiter. Wir sind ein Team!

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden? Welche Perspektiven bieten Sie ihnen?

Mit dem Wachstum unseres Unternehmens sind neben der Landtechnikwerkstatt und der Produktion weitere Sparten, wie die Entwicklungs-, Konstruktions-, Fertigungs- und Testfahrtenabteilung dazugekommen. Andere Abteilungen, wie alles rund um den Service, sind gewachsen. Somit können wir je nach Fähigkeiten jedes Einzelnen die passende Perspektive zur persönlichen Entwicklung bieten. Derzeit ist noch nicht klar, ob sich der Strom in Verbindung mit einem Akku oder der Wasserstoff als neues Antriebskonzept durchsetzen wird.

Auf jeden Fall werden wir bei Marmix zukünftig gut ausgebildete Fachkräfte mit der Leidenschaft für die Futtermisch-, Land- und Recyclingtechnik in unserem Team benötigen. Wir freuen uns, dass mit unserem Sohn Bastian und unser Schwiegertochter Anna bereits die dritte Generation in das Unternehmen eingestiegen ist.

Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern
Ausbildung: Von der ersten Schraube  bis zum ersten Füttern

Die 21-jährige Verena Schlafer ist angehende Technikerin und arbeitet im Rahmen ihrer Technikerarbeit bei Marmix.

Verena hat nach dem Abschluss der Realschule eine Ausbildung zur Industriemechanikerin absolviert.

Nach 1 ½-jähriger Berufserfahrung begann Verena die zweijährige Weiterbildung zur staatlich geprüften Technikerin mit der Fachrichtung Maschinenbau an der Karl-Arnold-Schule in Biberach.

Verena interessiert sich für die Entwicklung und die Konstruktion. Sie wollte nicht in einem reinen Industrieunternehmen, sondern viel lieber in der Landwirtschaft oder der Landtechnik arbeiten. Daher bewarb sie sich für die Technikerarbeit bei Marmix.

Wie bist Du auf die Firma Marmix aufmerksam geworden?

Meine Familie bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb, und die Milchkühe werden seit über 30 Jahren mit einem Marmix Futtermischwagen gefüttert.

Wie sieht Dein Alltag aus?

Parallel zur Technikerschule arbeite ich im Rahmen meiner Technikerarbeit an der Weiterentwicklung eines Mischers, der in der Kompostierung zum Einsatz kommen soll. Derzeit entwickeln wir die Prototypen zur Serienreife.

Hierzu bin ich zeitweise im Büro und in der Werkstatt tätig. Ich schaue, wie sich die Theorie in der Praxis umsetzen lässt. Um die Lösungen für die Kundenwünsche zu finden, geht es hier bei Marmix Hand in Hand. Die Mitarbeiter aus der Werkstatt, die Techniker und die Konstrukteure sind in den Gesamtprozess eingebunden und suchen gemeinsam nach Lösungen. Die abwechslungsreiche Arbeit im Team macht die Tätigkeit so spannend und erfüllend.

Warum hast Du Dich für die Weiterbildung zur Technikerin und nicht zum Beispiel für ein Studium entschieden?

Aufgrund des hohen Praxisbezugs habe ich mich für die Weiterbildung zur Technikerin entschieden.

Die Interviews führte Michael Rabe (Wernau am Neckar)


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