Bei Vorstellung der Ergebnisse aus 2023 konnte der US-amerikanische Konzern Agco am 6. Februar erneut mit starkem Wachstum glänzen. Bereinigt um Währungseffekte stieg der Konzernumsatz mit den vier Kernmarken Fendt, Challenger, Massey-Ferguson und Valtra sowie weiteren Marken wie Agco-Allis, Gleaner, Hesston und Laverda weltweit um 13,6 Prozent von 11,8 auf 13,4 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr erwartet man bei Agco als weltweit drittgrößtem Hersteller von Landtechnikprodukten allerdings einen um mehr als 5 Prozent schrumpfenden Umsatz.
Europa/Nahost und Nordamerika waren die Treiber
In der Region Europa/Nahost stieg der Nettoumsatz im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zu 2022 ohne Berücksichtigung negativer Währungseffekte um 17,3 Prozent. Dazu trug ein gesundes Wachstum in den wichtigsten europäischen Märkten bei, das sich neben der positiven Preisentwicklung auch in einem gestiegenen Absatz bei Traktoren der mittleren bzw. oberen Leistungsklasse und von Ersatzteilen äußerte. Das Betriebsergebnis stieg im Gesamtjahr 2023 um gut 294,3 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr an.
In Nordamerika wuchs der Nettoumsatz von Agco unter Vernachlässigung günstiger Währungseffekte im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 18,0 Prozent. Dabei resultierten die größten Zuwächse aus der positiven Preisentwicklung und dem gestiegenen Absatz von Hochleistungstraktoren, Ausbringungsgeräten und Mähdreschern. Das Betriebsergebnis für das Gesamtjahr 2023 konnte so im Vergleich zu 2022 um knapp 167,9 Mio. Euro gesteigert werden.
Die Umsatzentwicklung in Südamerika war im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zu 2022 zwar ebenfalls positiv, der Anstieg war mit 2,6 Prozent (ohne Währungseffekte) allerdings deutlich geringer. Zudem waren im vierten Quartal erhebliche Einbußen zu verzeichnen. Positive Preiseffekte und ein vorteilhafter Produktmix bei Hochleistungstraktoren waren aber auch hier ursächlich für den Anstieg, wobei Umsatzsteigerungen in Brasilien zum Teil durch geringere Umsätze in Argentinien ausgeglichen wurden. Insgesamt wurde für das Gesamtjahr 2023 im Vergleich zu 2022 ein um gut 11,6 Mio. Euro erhöhtes Betriebsergebnis ausgewiesen.
Ohne Berücksichtigung negativer Währungseffekte blieb der Nettoumsatz in der Region Asien/Pazifik/Afrika im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr etwa gleich. Hier konnte eine positive Preisentwicklung das geringere Absatzvolumen bei Traktoren und Mähdreschern ausgleichen. Zudem wurden niedrigere Umsätze in Japan größtenteils durch höhere Umsätze in Australien kompensiert. Das Betriebsergebnis für die Region Asien/Pazifik/Afrika verringerte im Gesamtjahr 2023 im Vergleich zu 2022 insgesamt jedoch um gut 36,8 Mio. Euro.

Das von Agco weltweit im Jahr 2023 erzielte Rekordergebnis zeichnet sich unter anderem durch deutlich höhere Nettoumsätze und gestiegene operative Margen aus. Aus Sicht des Unternehmens hat sich hier die fortlaufende Umsetzung der „Farmer-First-Strategie“ erkennbar ausgezahlt. Angetrieben von margenstarken Wachstumsinitiativen, wie der Globalisierung eines kompletten Sortiments der Fendt-Markenprodukte, dem Bereich Präzisionslandwirtschaft und der Ausweitung des Ersatzteil- und Servicegeschäfts, seien die Nettoumsätze schneller gewachsen als der Markt. Darüber hinaus seien die technologischen Entwicklungsanstrengungen weiter erhöht worden. Nach Unternehmensangaben haben sich die höheren Investitionen in mehr Technologiepatenten für Agco, in preisgekrönten Produkten für die Landwirte und in Rekordfinanz- ergebnissen für die Aktionäre ausgezahlt.
Angesichts sinkender Rohstoffpreise und leicht rückläufiger Einkommenserwartungen der Landwirte wird nun jedoch mit schwierigeren globalen Marktbedingungen gerechnet. Im Jahr 2024 legt Agco deshalb besonderen Fokus auf die Steigerung der betrieblichen Effizienz. Im Sinne der „Farmer-First-Strategie“ soll aber auch weiterhin verstärkt in Premium-Technologie, intelligente Landwirtschaftslösungen und verbesserte digitale Fähigkeiten investiert werden.