Duale Studienangebote, die akademische und betriebliche Ausbildung miteinander verbinden, sind besonders im Bereich Maschinenbau stark nachgefragt. Mit einem Anteil von sieben Prozent an allen Maschinenbaustudierenden rangiert das duale Studium in diesem Fach deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Darüber hinaus zeigen sich rund 90 Prozent der dual Studierenden in diesem Fach zufrieden mit ihrem Studium. Studienabbrüche sind viel seltener als in den Ingenieurwissenschaften allgemein. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung im Auftrag der IMPULS-Stiftung des Maschinenbauverbandes VDMA. Erstmals wird hier das duale Studium in den für den Maschinenbau relevanten Fächern umfassend analysiert.
Hohe Zufriedenheit bei Studierenden
Aus Sicht der Studierenden ist das duale Studium im Maschinenbau ausgesprochen attraktiv, wie die Studie des CHE zeigt. Als Grundlage der Analyse dient dabei eine Online-Befragung von dual Studierenden in Deutschland in den Jahren 2020 und 2021. Neun von zehn befragten Studierenden sind demnach mit ihrem Studium und dem Unternehmen beziehungweise Ausbildungsbetrieb zufrieden. Zudem zeigt die Umfrage: Inhaltliches Interesse am Studienprogramm ist wichtigstes Studienwahlmotiv.
„Studierende finden im Maschinenbau attraktive und spannende Ausbildungs- und Arbeitsumgebungen“, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer, anlässlich der Veröffentlichung der Studie. „Wir sehen hier ein exzellentes Modell, das wir weiter ausbauen und optimieren sollten, um Nachwuchskräfte praxisnah auszubilden und an das Unternehmen zu binden.“
Studienabbruch viel niedriger
Verglichen mit anderen Branchen stellt sich auch die finanzielle Lage der dual Studierenden im Maschinenbau als relativ gut dar. Rund 90 Prozent der befragten Studierenden geben an, über ein monatliches Einkommen zwischen 600 und 1.200 Euro zu verfügen. Diese Studierenden sind in der Regel nicht auf zusätzliche Finanzierungsquellen wie Studienkredite, BAföG oder weitere berufliche Tätigkeiten angewiesen. Zwar berichtet rund die Hälfte der dual Studierenden auch von Studienzweifeln. Dennoch liegen im dualen Maschinenbaustudium insgesamt geringe Studienabbruchquoten vor. Die ebenfalls im Rahmen der Studie durchgeführte Befragung von Studiengangsverantwortlichen dualer Studiengänge in den Ingenieurwissenschaften zeigt zudem, dass die Studienabbruchquoten dort größtenteils unter zehn Prozent liegen und damit deutlich niedriger ausfallen als die Abbruchquoten im ingenieurwissenschaftlichen Studium allgemein.
Potenzial zur Nachwuchsgewinnung
Bemerkenswert, so Studienautorin Sigrun Nickel, sei die große Homogenität in der Gruppe der Studierenden. „Der typische dual Studierende im Maschinenbau ist männlich, kommt aus Deutschland und hat ein Elternhaus mit hohem Bildungsniveau. Eine zentrale Frage vor diesem Hintergrund ist, wie es mit Hilfe innovativer Rekrutierungsstrategien gelingen kann, neue Zielgruppen für das Fach zu gewinnen und somit für mehr punktgenau qualifizierte Nachwuchskräfte zu sorgen“, äußert sich die Leiterin Hochschulforschung beim CHE.