Recruiting und Ausbildung haben oberste Priorität

Britischer Baumaschinen-, Teleskoplader- und Baumaschinenkonzern hat 40 Millionen Euro in den Bau seiner neuen Deutschland-Zentrale bei Köln investiert – Ein großer Betrag davon floss in das Trainingszentrum für technische Schulungen und den Vertrieb.

JCB: Recruiting und Ausbildung haben oberste Priorität

Martin Hirsch, Bernhard Pauleßen und Marc Zimmermann (v. l.) von JCB freuen sich über viele Trainingsteilnehmer in Frechen.

„Wir haben hier alles, was wir uns vorstellen können“, beschreibt Frank Zander, Geschäftsführer JCB Deutschland, die Voraussetzungen für Weiterbildung und Training am Hauptsitz in Frechen bei Köln. An dem 2019 für 40 Mio. Euro gebauten Invest stehen 900 Quadratmeter für Trainings- und Konferenzräume, 500 Quadratmeter für Trainingswerkstätten sowie ein 1.500 Quadratmeter großes Demogelände für praktische Übungen der Maschinen bereit. Dazu gehören über 1.300 Quadratmeter Büroflächen für die 65 JCB-Mitarbeitenden.

„Dieser Standort ist auch ein Statement der JCB-Zentrale im englischen Rocester für den deutschen Markt. Deutschland rangiert weltweit an vierter Stelle“, betont Zander. Von Frechen aus betreut JCB die gut 60 deutschen Vertriebspartner für Land- und Baumaschinen. Der wertmäßige Umsatz der JCB-Bereiche Agrar und Bau ist in Deutschland ungefähr gleich.

Trainingsmodule bauen aufeinander auf – hoher Personalbedarf

Den Personalbedarf aller JCB-Vertriebspartner einschließlich Auszubildenden beziffert der Leiter Personal & Training bei JCB, Martin Hirsch, auf über 500 Menschen jährlich. Das ist ein anspruchsvolles Ziel, bei dem Hirschs Abteilung die Händler zukünftig noch mehr unterstützen will.

Genauso bedeutend wie neue Mitarbeitende zu gewinnen, sind die Maßnahmen, die bestehenden Teams in Werkstatt und Vertrieb fachlich weiter zu qualifizieren und die technischen Fertigkeiten zu trainieren, berichtet JCB Training-Manager Bernhard Pauleßen. Er ist seit 15 Jahren bei den Gelb/Schwarzen und verantwortet gemeinsam mit Martin Hirsch den Weiterbildungsbereich.

Über 750 Teilnehmende kommen pro Jahr nach Frechen, um an Service- und Verkaufstrainings teilzunehmen. Zu den Schulungen gehören auch Befähigungsnachweise, zum Beispiel für das Bedienen der Teleskope oder die Ladungssicherung. Ganz frisch ist die Anerkennung von JCB als Ausbildungsstätte für die Fortbildung Fachkundige Person Hochvolt (FHV) in der Land- und Baumaschinentechnik.

Die Schulung findet ausschließlich in vom LandBauTechnik-Bundesverband anerkannten Schulungsstätten mit festgelegter, standardisierter Ausstattung und speziell qualifizierten Trainern der Branche statt. Zu diesem fünftägigen Lehrgang kommen auch Mitarbeitende außerhalb des JCB-Vertriebsnetzes nach Frechen.

Direkt neben den zwei mit moderner Medientechnik ausgestatteten Seminarräumen für die Lehrgänge befindet sich die Werkstatt mit großem Tor zum Hof für verschiedenste Messungen an laufenden Maschinen. Die JCB-Trainings dauern im Durchschnitt drei Tage. Pauleßens mittelfristiges Ziel ist, 150 Trainings pro Jahr anzubieten und damit mehr als 1.500 Teilnehmer pro Jahr zu trainieren.

„Die Mitarbeiter unserer Vertriebspartner sind Teil der großen JCB-Familie. Neben Fachwissen wollen wir ihnen bei ihrem Besuch hier in Frechen auch diese Zugehörigkeit vermitteln“, erläutert Pauleßen.

JCB: Recruiting und Ausbildung haben oberste Priorität

An dem 2019 für 40 Mio. Euro gebauten Invest stehen 900 Quadratmeter für Trainings- und Konferenzräume, 500 Quadratmeter für modern ausgestattete Trainingswerkstätten.

Das Ausbildungsportfolio ergänzen spezielle Programme für Auszubildende, Betriebsnachfolgerinnen und -nachfolger sowie Führungskräfte in der JCB-Vertriebsorganisation. In dem „azubi4work“ genannten Entwicklungsprogramm kommen die Azubis der JCB-Partnerbetriebe jährlich für ein Modul nach Frechen. Das dritte Abschlussmodul findet als Höhepunkt im englischen JCB-Hauptquartier mit spannenden Werkbesichtigungen statt. So will JCB die jungen Menschen für die eigene Marke begeistern und sie innerhalb der JCB-Familie halten. Auch für den Fall, wenn sie einmal ihren Arbeitgeber wechseln wollen.

Rund 20 junge Menschen, die über ihre Nachfolge in ihrem JCB-Betrieb nachdenken, treffen sich rund alle sechs Monate mit Martin Hirsch und dem JCB-Management-Team. „Next Generation“ heißt diese Aktion, die den Austausch unter den Junioren anregen und Impulse für die Weiterentwicklung des Betriebs zuhause geben will. „Dieser Austausch ist sehr wertvoll, denn alle Teilnehmenden stehen vor wegweisenden Entscheidungen und oftmals sehr ähnlichen Herausforderungen“, erklärt Hirsch.

„Pentagon“ heißt eine weitere Seminarreihe, die sich speziell an die Führungskräfte der Vertriebspartner wendet. Sie behandelt Themen wie Strategie und Mitarbeiterführung.

JCB: Recruiting und Ausbildung haben oberste Priorität

Die Schulungsräume liegen direkt neben der Werkstatt.

JCB: Recruiting und Ausbildung haben oberste Priorität

Ein 1.500 Quadratmeter großes Demogelände steht für praktische Übungen an den Maschinen bereit.

Unterstützung bei der Mitarbeitergewinnung

JCB will seine deutschen Händler mit weiteren Maßnahmen beim Gewinnen von Auszubildenden und Fachkräften stärker unterstützen. Dafür will man überregionale Portale für die Ausbildungsbewerbung nutzen, Inhalte für die sozialen Medien, Muster für Stellenanzeigen, mobile Messestände für Berufsmessen und Checklisten für das Recruiting bereitstellen. „JCB kann nur weiter wachsen, wenn unsere Vertriebs- und Servicekanäle über das erforderliche qualifizierte Personal verfügen. Dabei konkret zu unterstützen, ist 2023 strategische Vorgabe für unser ganzes Team“, formuliert Frank Zander diese Aufgabe. Es soll über das Erstellen von Medien und Werbemitteln hinausreichen. Personalexperte Hirsch will die Händler auch vor Ort bei Projekten beraten und unterstützen. Wie baue ich den Kontakt zu Schulen auf? Wie optimiere ich meine Nachwuchswerbung? Aber auch für Gespräche zur Personalentwicklung oder Konfliktlösung bei den Servicepartnern bietet Hirsch konkret seine Hilfe vor Ort an. „Ich biete keine Rechtsberatung in Personalfragen. Durch meine Erfahrung und viele meiner Händlerbesuche kann ich aber Wege für Lösungen zeigen. Ich sehe mich als ein Sparringspartner unserer Händler in Sachen Personal“, beschreibt der 36-Jährige seine Aufgabe. Auf der Händlerkonferenz Mitte Januar stellte das JCB Team Personal & Training sich und die geplanten Maßnahmen vor. Eine gute Gelegenheit für alle Vertriebspartner zum Ausloten gemeinsamer Projekte.


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JCB

Herstellerdaten JCB

  • Gründungsjahr: 1945
  • Umsatz in Mio. €: 3370
  • Anzahl Mitarbeiter: 10000
  • Branche: Bau- und Landmaschinen
  • Website: www.jcb.com

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