Mit der Lanze gegen Wildkraut vorgehen

Flächen ohne Glyphosat unkrautfrei halten

Kersten Arealmaschinen: Mit der Lanze gegen Wildkraut vorgehen

Das Gerät ist mobil einzusetzen. Zur Einzelbehandlung ist die Lanze zu entnehmen. Martin Kunzelmann demonstriert den Einsatz.

Kersten Arealmaschinen: Mit der Lanze gegen Wildkraut vorgehen

Auf dem etwa sechs Hektar großen Areal der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bayreuth mit diversen Hallen, Freiflächen und Straßen wird das Wildkraut seit kurzem mit einer Ripagreen Thermolanze von Kersten Arealmaschinen beseitigt. „Das gasbasierte System ist sehr kompakt und lässt sich von einem Bediener leicht und bequem auf dem Gelände bewegen“, so Martin Kunzelmann, der beim betreuenden Händler M. Stenglein für die Kommunaltechnik zuständig ist.

Wichtig zu wissen sei, dass die unerwünschten Pflanzen nicht komplett abgefackelt werden müssen: „Es reicht völlig, diese kurz zu kochen. Kann ich mit ein wenig Druck meinen Fingerabdruck auf einem noch grünen Blatt erkennen, war die Maßnahme bereits erfolgreich.“ Denn durch den Thermoschock stirbt die Pflanze sofort ab und wächst – im Gegensatz zur reinen Flämmung – nicht nach.

Die leichte Glasfaserlanze saugt dafür Luft am Pistolenende an und mischt sie mit Propangas (94 % Luft, 6 % Gas). Durch das sogenannte Venturi-Prinzip gelangt das Gemisch mit hoher Geschwindigkeit an den fächerförmigen Diffusor und erzeugt dort eine kurze, starre Flamme. Die so erzeugte Heißluft strahlt auf den Boden. Je nach Wetterverhältnissen empfiehlt sich ein Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern zum Wildkraut, wobei man eine Arbeitsbreite von etwa 40 Zentimetern erreicht.

Gezündet wird sekundenschnell per Schalter am Handgriff, die Maßnahme erfolgt also punktuell am Unkraut. Lässt man wieder los, erlischt die Flamme komplett. Laut Kersten Arealmaschinen liege der Verbrauch bei 2,9 bis 4,2 Kilogramm pro Stunde reiner Brennzeit, je nach der am Sicherheitsdruckregler eingestellten Heizleistung (45 bis 76 kW). Für längere Strecken, wie etwa im Rinnstein, kann die Lanze auf dem Wagen liegend aktiviert und über die zu beseitigenden Wildkräuter gefahren werden.

Kersten Arealmaschinen: Mit der Lanze gegen Wildkraut vorgehen

Das Grün wird nur kurz „gekocht“. Danach soll die Pflanze absterben.

Ein weiterer Vorteil sei zudem der im Vergleich zu motorbetriebenen Geräten relativ leise Geräuschpegel. Durch eine auf dem Rücken tragbare 5-kg-Flasche kann die Lanze auch noch flexibler eingesetzt werden, eine Variante für kommunale Kleinfahrzeuge im städtischen Einsatz hat der Hersteller ebenfalls im Programm.

Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bayreuth bestehen aus der staatlich anerkannten Landmaschinenschule zur überbetrieblichen Ausbildung von Landwirten und Gärtnern sowie dem 140 Hektar großen Bezirkslehrgut, wo Maschinen und Produktionsverfahren erprobt und Versuche in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen durchgeführt werden.

www.kersten-maschinen.de


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