Einstieg über das duale Studium

Lukas Hoffmann hat ein duales Studium bei Vogelsang absolviert, einem Hersteller von Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik. Der Weg vom Studium bis zum Berufseinstieg als Entwicklungsingenieur war spannend.

Vogelsang: Einstieg über das duale Studium

Lukas Hoffmann ist bei Vogelsang an der Entwicklung neuer Produkte maßgeblich beteiligt.

Für Lukas Hoffmann (25) war nach der Schule klar, dass er ein duales Studium absolvieren möchte. „Auf diesem Weg konnte ich neu erlerntes theoretisches Wissen direkt in die Praxis umsetzen“, schildert er seine Beweggründe. Hoffmann ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Nachbarlandkreis Vechta groß geworden und hat sich bereits als Kind für Technik und Landwirtschaft interessiert. „Für mich war klar, dass ich diese Leidenschaft zum Beruf machen möchte. Ein reines Studium kam für mich damals aber nicht infrage, da mir der praktische Bezug sehr wichtig war“, erklärt er.

Kombination aus Studium und Ausbildung

Ein duales Studium besteht aus Ausbildung und Studium. Als Ausbildungsbetrieb hatte Lukas Hoffmann sich im Jahr 2014 für den Hersteller Vogelsang entschieden. Das Unternehmen ist in der Region als zukunftssicherer Arbeitgeber bekannt, der zudem inhaltlich genau Hoffmanns Interessenschwerpunkte abdeckte. Das national und international agierende Maschinenbauunternehmen beschäftigt zurzeit über 1.000 Mitarbeiter an über 50 Standorten weltweit und hat Fertigungsstätten im In- und Ausland. Am Hauptsitz in Essen (Oldenburg) stellt Vogelsang jedes Jahr rund 25 Auszubildende in verschiedenen Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen ein. Da das Unternehmen stetig wächst, übernimmt es in der Regel nahezu alle Auszubildenden nach der Ausbildung.

Das Studium zum Bachelor of Engineering absolvierte Lukas an der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) in Diepholz.

Schneller Einstieg

Konkrete Erwartungen an das duale Studium und den Arbeitgeber hatte Hoffmann anfangs so kurz nach der Schule nicht. „Mir war aber wichtig, dass ich während meiner Ausbildung möglichst viel und praxisorientiert lerne. Natürlich sollte die Arbeit auch Spaß machen und das Betriebsklima gut sein“, erinnert er sich. Dank der flachen Hierarchien bei Vogelsang gelang der Einstieg als „Neuer“ problemlos und schnell. Sein Team und seine Ausbilder waren hilfsbereit und stets für Fragen oder neue Ideen offen.

Der junge Student konnte vom engen Austausch mit den anderen dualen Studierenden bei Vogelsang profitieren. Bei organisatorischen Fragen stand immer jemand aus einem höheren Semester zur Verfügung, der weiterhelfen konnte. „Wirklich froh war ich auch über die Unterstützung bei meiner Bachelorarbeit, die ich im Unternehmen über den Ermüdungsfestigkeitsnachweis von Schweißverbindungen geschrieben habe“, sagt er.

Finanzielle Unterstützung

Ein weiterer Vorteil: Vogelsang hat ihn auch finanziell unterstützt. Denn bei einem dualen Studium trägt der Arbeitgeber in der Regel die Ausbildungskosten. Zusätzlich bekam er von Vogelsang sowohl in den Praxis- als auch in den Theoriephasen eine Vergütung.

Auf das Bachelorstudium setzte Hoffmann dann ab dem Jahr 2018 den Master of Science im Studiengang Mechatronic Systems Engineering an der Hochschule Osnabrück auf. Anschließend kehrte er zu Vogelsang zurück. Seit Dezember 2020 ist er als Ingenieur im Bereich „Entwicklung & Konstruktion Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik“ tätig. „Zum Ende meines Studiums hat Vogelsang eine Stelle ausgeschrieben, die optimal für mich war. Die konkreten Aufgabenbereiche, von denen ich dann im Bewerbungsgespräch erfuhr, deckten genau meine Vorstellungen von meinem zukünftigen Job ab“, begründet er die Wahl für den Arbeitgeber. Dazu kam, dass er das Team, die Führungskräfte und das Betriebsklima bereits aus seinem dualen Studium kannte. Das erleichterte für ihn die Entscheidung, wieder bei Vogelsang einzusteigen.

Anpacken statt Kaffeekochen

Vogelsang: Einstieg über das duale Studium

Der Einbau des XRippers.

Wichtig für Lukas Hoffmann war rückblickend, dass Auszubildende von Anfang an aktiv in die Projekte miteinbezogen und in die Arbeitsabläufe integriert werden. „Ich glaube, junge Menschen lernen am besten, wenn sie gemeinsam mit erfahrenen Fachkräften zusammenarbeiten und genau das war bei Vogelsang der Fall“, sagt er. Er schätzte das Vertrauen und das eigenverantwortliche Arbeiten.

Vertrauen setzt das Unternehmen aber auch in junge Berufseinsteiger. Zuletzt war er am gesamten Entwicklungsprozess eines neuen Produktes im Bereich Agrar- und Biogastechnik beteiligt. Vom Entwurf über die Konstruktion und den Prototypenbau bis hin zu Versuchsreihen hat er die Entstehung begleitet und konnte dabei eigene Ideen und Vorschläge einbringen. Das Projekt geht jetzt in die letzte Runde und Hoffmann freut sich darauf, die ersten Maschinen bei den Kunden im Einsatz zu sehen. Jetzt möchte er noch ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln und sein Know-how weiter ausbauen.

Erster Eindruck und Bauchgefühl

Nach seiner Erfahrung mit Ausbildung, Studium und Berufseinstieg rät er jungen Menschen, die sich am Ende ihrer Ausbildung oder ihres Studiums befinden, sich vorher genau zu informieren. „Nicht immer klappt der Einstieg in die Berufswelt reibungslos. Daher finde ich es wichtig, sich im Vorfeld einen guten Eindruck von verschiedenen Unternehmen zu machen.“ Bei Vogelsang wurde ihm zum Beispiel im Bewerbungsgespräch eine Werksführung angeboten. Dadurch konnte er direkt seinen zukünftigen Arbeitsplatz und das Team bei der Arbeit sehen. Bei so einem Rundgang kann man viel mitnehmen: Wie ist die Stimmung, haben die Mitarbeiter Freude am Arbeiten, wie sieht mein Arbeitsplatz aus? Er rät aber auch ein Stück weit zur Gelassenheit: „Letztendlich entscheidet bei der Auswahl des Arbeitgebers auch immer das Bauchgefühl mit.“

Vogelsang: Einstieg über das duale Studium

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Hintergrund

Das Unternehmen: Vogelsang GmbH & Co. KG

Gründung: 1929

Hauptsitz: Essen (Oldenburg)

Mitarbeitende: Über 1.000 an über 50 Standorten weltweit

Maschinenbauunternehmen: Spezialisiert in den Segmenten Abwasser, Agrartechnik, Biogas, Industrie und Verkehrstechnik.

Technologieschwerpunkte: Gülleausbringtechnik, Pumptechnik, Verteiltechnik, Separationstechnik, Zerkleinerungstechnik, Ver- und Entsorgungssysteme von Wasser und Abwasser aus Bussen und Zügen.


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