Erntemengen dürfen nicht sinken

Nachhaltigkeit: CDU-Haushälter Josef Rief fordert Kurswechsel in der Agrarpolitik

Einen Kurswechsel in der deutschen Agrarpolitik fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Rief. Deutschland könne es sich angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Krieges derzeit nicht leisten, die Extensivierung der heimischen Landwirtschaft weiter voranzutreiben und damit zusätzlich zu einem Preisanstieg bei Lebensmitteln beizutragen, erklärte der Berichterstatter der Unionsfraktion für den Agrarhaushalt des Bundes am 1. März in Berlin.

Seinen Angaben zufolge spielt die Ukraine für die Versorgung in Deutschland unmittelbar keine große Rolle, sehr wohl jedoch für viele andere Staaten, die ihren Bedarf an Getreide, Mais und Raps aus Südrussland und vor allem der Ukraine decken. „Wenn dort wegen der Kriegszerstörungen keine oder geringere Ernten eingefahren und exportiert werden, werden sich die leer ausgehenden Länder anderweitig umsehen und sich auch logischerweise an Lieferanten wenden, die bisher die Bundesrepublik beliefert haben“, erwartet Rief.

Der CDU-Politiker betonte zugleich die Notwendigkeit, dass die Landwirtschaft in Deutschland und vor allem weltweit nachhaltiger wirtschaften und ihren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten müsse. „Allerdings darf dies nicht zu niedrigeren Gesamternten und zusätzlicher Verknappung führen“, mahnte Rief. Deshalb spricht er sich dafür aus, nur so viel ökologische Landwirtschaft weiterhin zusätzlich in den Fokus zu nehmen, wie es die gleichzeitigen Ertragssteigerungen zuließen.

„Kurz- wie langfristig spielt die ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln auch in Deutschland die entscheidende Rolle“, ist sich Rief sicher. Die zusätzliche Ausweitung der Ökolandwirtschaft auf 30 % bis 2030 würde dem Abgeordneten zufolge jährlich 1 Mrd. Euro an zusätzlichen Fördermitteln erfordern. Dieses Geld müsste nach vorliegenden Plänen zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 zum größten Teil vom Bund finanziert werden.


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