Argo Tractors -Neues Competence Center in Franken gestartet

Ein Showroom, ein Schulungszentrum, ein Bereich für Veranstaltungen, ein Competence-Center und ein Testfeld für Demonstrationen: Auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern im Gewerbegebiet Burgoberbach in der Nähe von Ansbach (Bayern) baute Argo Tractors eine Niederlassung für die Märkte Deutschland und Österreich. Diese wurde am 24. März im Beisein der örtlichen Behördenvertreter offiziell eingeweiht.

Neben dem Top-Management von Argo Tractors und Vertretern verschiedener Partner und Verbände nahmen auch Gerhard Rammler, der Bürgermeister von Burgoberbach, und Hans Henninger, der stellvertretende Landrat des Landkreises Ansbach, an der feierlichen Eröffnung mit Banddurchschnitt teil. Sie betonten die strategische Bedeutung des neuen Standorts der italienischen Unternehmensgruppe auch für die Entwicklung des Industrieparks Burgoberbach und die Synergie mit Europas größtem landwirtschaftlichen Bildungszentrum für den Sekundär- und Tertiärbereich im benachbarten Triesdorf.

„Heute ist ein wichtiger Tag für unsere Gruppe“, erklärte Günter Ordnung, Geschäftsführer von Argo Tractors Deutschland & Österreich während der Zeremonie. „Die neue Niederlassung ist bereits seit einigen Wochen in Betrieb und ermöglicht es uns, unsere Wachstumsstrategie auf dem deutschen und österreichischen Markt umzusetzen, das Händlernetz, das wir weiter ausbauen wollen, zu unterstützen und gleichzeitig immer besser auf die Bedürfnisse bestehender und künftiger Kunden eingehen zu können. In diesem Zusammenhang wollten wir auch ein innovatives Traktoren Competence Center schaffen, das ein Ersatzteillager und eine Fachwerkstatt sowie ein Miet- und Gebrauchtmaschinenzentrum umfasst: So sind wir in der Lage, umfassend und schnell auf alle Anforderungen des Markts zu reagieren.“

Laut Günter Ordnung habe Burgoberbach als beinahe einzige von 15 angefragten Gemeinden positiv auf sein Gesuch nach einem Gewerbebauplatz reagiert. Da das Verhältnis mit Behörden und Verantwortlichen aber sofort gepasst habe und der Standort mit dem kaum einen Steinwurf entfernten Autobahnanschluss an die A6 äußerst attraktiv ist, sei man hier mehr als zufrieden. Als im Dezember der Gasanschluss fertiggestellt war, konnte am folgenden Tag bereits der Umzug aus den Räumen in Nürnberg starten. Die neue Niederlassung weniger als ein Jahr nach der Grundsteinlegung bereits einweihen zu können – trotz Material- und Fachkräftemangels blieb alles im Zeitplan – beeindruckte auch einige der für ein Grußwort geladenen Gäste, wie etwa Andreas Schauer vom VDMA-Referat Verkehr.

„Selbst in dieser für die Weltgemeinschaft historisch äußerst schwierigen Zeit hält unsere Gruppe nicht inne und setzt ihren Wachstumskurs fort, der auf einem starken und eingespielten Team sowie einer weitsichtigen Unternehmensstrategie gründet“, erklärte Simeone Morra, Corporate Business Director von Argo Tractors. „Mit unserer Niederlassung in Burgoberbach bauen wir unsere Präsenz auf dem wichtigsten europäischen Markt, dem deutsch-österreichischen, weiter aus.“ In den neuen Niederlassungen – vom Standort Villamarciel in Spanien über Vaulx-Milieu in Frankreich bis hin zum neuen Standort in Deutschland – sehe er ein außerordentliches Instrument für die Konsolidierung und Weiterentwicklung. Im Sommer soll auch eine Niederlassung in Südafrika eröffnet werden.

In einer Branchenumfrage zur Zufriedenheit der Händler mit ihren Lieferanten konnte die Marke McCormick nach eigener Aussage im Jahr 2021 um satte 33 Prozent zulegen. Inzwischen ist das Händlernetz auf etwa 120 Partner gewachsen.

Deren Ergebnisse schwanken natürlich stark, je nach Größe und Verkaufspotential konnten aber einzelne Spitzenhändler bereits mittlere zweistellige Absatzzahlen für Traktoren vermelden. Für das gesteckte Ziel von 1.000 verkauften Maschinen im Jahr 2025 sollen stetig weitere Vertriebspartner gewonnen werden. Generell sieht man die Branche noch immer im Aufwind. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer des LandBauTechnik-Bundesverbandes, berichtete von einer Wachstumsquote von 4,5 Prozent im vierten Quartal 2021: „Das sind gute Werte, denn zweistellige Renditen kennen wir ja eigentlich nicht in unserer Branche.“ Künftig könnten aber steigende Preise und gleichzeitig schlechtere Versorgung mit Material und Maschinen eine Herausforderung für die Kommunikation mit dem Kunden sein. Auch Oelck sieht den Argo-Neubau als wichtiges Zeichen für die Händler, denn so ein Projekt sei gerade derzeit wirtschaftlich nicht ganz einfach. Umso mehr steht es für den Willen, dauerhaft und mit verstärktem Einsatz im hiesigen Markt präsent zu bleiben und auch wachsen zu wollen. Laut Hans Peter Fricke von der gleichnamigen Ersatzteil- und Zulieferfirma profitiere Argo Tractors zudem von einer hohen Fertigungstiefe, die ihn bereits vor einigen Jahren beeindruckte. Um auch die sehr wichtig gewordenen Digitalthemen wie ISOBUS und Lenksysteme bedienen zu können, setzt Argo weiterhin auf den Partner GeoConcept.

Nach der offiziellen Eröffnung am Donnerstag und dem Dealers Day am Freitag vorvergangener Woche durften am Wochenende auch alle anderen Interessierten die Pforten des rot-blauen Showrooms mit dem kompletten Traktorenprogramm von 49 bis 310 PS betreten. Ein von strahlendem Sonnenschein umrahmtes Wochenende begeisterte die Besucher genauso wie der kleine Bauernmarkt. Hochwertig bestickte Cappies und Shirts, Flammkuchen, solide Werkzeuge und eine Eisenbahn für die Kleinen sind nur ein kleiner Auszug des Programms der etwa 50 Aussteller. So pilgerten über die beiden Tage etwa 10.000 Besucher nach Burgoberbach. Dank der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes blieb ein größeres Verkehrschaos aus.

Argo Tractors ist im italienischen Fabbrico ansässig und wird von der Familie Morra geführt, genauer Valerio Morra als Präsident und Simeone Morra als Corporate Business Director. Die Produktionskapazität liegt bei insgesamt 22.000 Traktoren jährlich, gefertigt in fünf Fabriken in Italien. 2021 liefen bereits 15.000 Exemplare vom Band, künftig sollen es 17.000 sein – falls es die Lieferketten erlauben. Dabei liegt die Fertigungstiefe bei 65 %, wozu eigene Kabinen und Achsen gehören. Weltweit arbeiten etwa 1.800 Personen bei Argo Tractors und den zwölf lokalen Vertriebsniederlassungen. Darüber hinaus arbeite man mit 130 Importeuren und 2.500 Händlern zusammen, in Deutschland umfasst das Händlernetz etwa 120 Betriebe. 5,5 Prozent des jährlichen Umsatzes (2021: 570 Mio. €) werden in Forschung und Entwicklung reinvestiert, dafür sind 150 Ingenieure beschäftigt. Der Auftragseingang konnte 2021 um gut 33 % gesteigert werden. Europa ist derzeit der größte Markt für das Unternehmen, 18 % des Umsatzes erwirtschaftet man alleine in Italien, weitere 42 % im restlichen Europa, wozu auch die Ukraine und Belarus gerechnet werden. Afrika trägt 22 % bei, Nord- und Südamerika kommen auf insgesamt 12 %. Die übrigen 6% verteilen sich auf den verbleibenden Teil wie Australien, Asien und den Nahen Osten. China und Russland sind als Märkte noch nicht erschlossen.