„Krisenfest“ im ersten Halbjahr 2020

Landtechnik erreichte 876,9 Millionen Euro mit fast zehn Prozent Umsatzplus

BayWa: „Krisenfest“ im ersten Halbjahr 2020

Eine große Nachfrage gab es im BayWa Landtechnikgeschäft sowohl beim Absatz von Neumaschinen als auch im Servicebereich.

Die BayWa AG hat sich im ersten Halbjahr 2020 nach eigenen Angaben als „krisenfest“ erwiesen und ihren Gewinn trotz eines Umsatzrückgangs gesteigert. Wie der Konzern mitteilte, verfehlte der betreffende Erlös mit 8,19 Mrd. Euro das Vorjahresniveau zwar preisbedingt um 2,6 %. Dennoch verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,1 % auf 53,8 Mio. Euro. Der Geschäftsführung zufolge war die positive Entwicklung von erheblichen Ergebnissteigerungen in allen operativen Segmenten getrieben. Profitiert habe man vor allem von der guten Baukonjunktur sowie einer großen Nachfrage nach Obst, Landtechnik und Heizöl.

Die Landtechniksparte erreichte im ersten Halbjahr ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 9,8 % auf 876,9 Mio. Euro. Das EBIT stieg von 10,8 Mio. Euro auf 15,9 Mio. Euro. Neumaschinenverkäufe zogen um 17,9 % an, der Gebrauchtmaschinenabsatz legte um 4,3 % zu.

Durch Ausbau des Produktangebots, Digitalisierung, mehr Neukunden und die internationale Ausweitung des Vertriebs wurde der Umsatz im Segment Innovation & Digitalisierung im ersten Halbjahr 2020 auf 5,6 Mio. Euro (Vorjahr: 5,0 Mio. Euro) gesteigert. Aufgrund von Investitionen, vor allem in die Weiterentwicklung von Digital-Farming-Lösungen, wies das Segment planmäßig ein EBIT von minus 6,8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 6,5 Mio. Euro) aus.

Der BayWa Vorstandsvorsitzende Prof. Klaus Josef Lutz zeigte sich vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Covid-19-Krise für die zweite Jahreshälfte optimistisch. Eine positive Entwicklung zeichne sich auch im Agrarbereich ab. Der internationale Agrarhandel werde wahrscheinlich von den stärkeren Export- und Vermarktungsaktivitäten in Südeuropa – diese Region war von der Covid-19-Krise besonders betroffen – sowie von einem weiterhin stabilen Spezialitätenhandel profitieren. Außerdem dürften sich die für Deutschland und Österreich vorhergesagten Erntemengen und Qualitäten positiv auf den Agrarhandel in den BayWa-Kernregionen auswirken.

Nach Einschätzung der Unternehmensleitung wird sich auch die Nachfrage nach Betriebsmitteln wieder beleben, wenn die Landwirte die historisch niedrigen Düngerpreise nutzten. Darüber hinaus werde die Senkung des Mehrwertsteuersatzes wahrscheinlich sowohl bei der Landtechnik als auch im Segment Bau zusätzliche Kaufanreize bieten. Vor diesem Hintergrund rechnet Lutz für 2020 mit einem operativen Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau. Damals erzielte das Unternehmen ein EBIT von 188,4 Mio. Euro.


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