Sparte Landwirtschaft zeigt sich standhaft

Umsatz im ersten Halbjahr insgesamt 16,4 % unter Vorjahr – Sparte Landwirtschft erreicht 19 % vom Umsatz

Wacker Neuson SE: Sparte Landwirtschaft zeigt sich standhaft

Das Kramer-Werk in Pfullendorf gehört zu Wacker Neuson.

Die Wacker Neuson Group erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 796,7 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (H1/19: 952,6 Mio. Euro). Nach einem positiven Start in das Geschäftsjahr 2020 habe sich das Geschäftsumfeld im Zusammenhang mit der raschen Ausbreitung des Coronavirus ab Mitte März deutlich eingetrübt. Im zweiten Quartal belief sich der Umsatzrückgang auf 25,4 Prozent (Umsatz Q2/20: 385,9 Mio. Euro; Q2/19: 517,2 Mio. Euro).

Der Umsatzanteil der Region Europa erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 spürbar auf 79,3 Prozent (H1/19: 72,7 Prozent). Da einige europäische Märkte, insbesondere die Länder Zentraleuropas, im Vergleich zur Region Amerikas weniger stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen waren, fiel der Umsatzrückgang mit einem Minus von 8,8 Prozent vergleichsweise gering aus.

In der Bauwirtschaft zeigte sich vor allem die DACH-Region robust. Hier profitierte der Konzern von seinem flächendeckenden Direktvertriebsnetz, über das den Kunden eine Vielzahl flexibler Miet-, Verkaufs- und Servicelösungen angeboten wird. Die Auswirkungen umfassender Shutdowns in den südeuropäischen Ländern sowie in Frankreich und Großbritannien konnten hierdurch abgemildert werden. Stabilisierend wirkte auch das Geschäft mit Kunden aus der Landwirtschaft. Der Konzern steigerte seine Erlöse hier um 0,9 Prozent auf 153,4 Mio. Euro (H1/19: 152,0 Mio. Euro). Am Wacker Neuson Gesamtumsatz bestreitet die Landwirtschaft 19 Prozent.

Der Umsatz in der von der Covid-19-Pandemie besonders heftig getroffenen Region Amerikas schrumpfte im ersten Halbjahr um 38,0 Prozent und lag bei 143,4 Mio. Euro (H1/19: 231,2 Mio. Euro). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus der stark zurückhaltenden Investitionstätigkeit von Großkunden, darunter Vermietunternehmen. Da die USA weiterhin sehr hohe Infektionszahlen verzeichnen, bleibt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie hier besonders hoch.

In der Region Asien-Pazifik ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2020 um 24,2 Prozent auf 21,9 Mio. Euro zurück (H1/19: 28,9 Mio. Euro). In China kamen die Auswirkungen des Coronavirus bereits vor allem im ersten Quartal zum Tragen. Aufgrund des Lockdowns standen das chinesische Werk Pinghu sowie die chinesische Händlerorganisation zeitweise komplett still. Allerdings lief die Produktion bereits im April wieder annähernd uneingeschränkt, sodass im zweiten Quartal ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hohes einstelliges Wachstum erzielt werden konnte. Anders sah es in Australien aus, wo der Konzern in beiden Berichtsquartalen zweistellig prozentuale Umsatzrückgänge verkraften musste.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im ersten Halbjahr bei 50,4 Mio. Euro, ein Minus von 41,5 Prozent (H1/19: 86,2 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf -13,8 Mio. Euro (H1/19: -6,4 Mio. Euro) und war durch Währungseffekte in Höhe von -7,8 Mio. Euro beeinflusst (H1/19: -0,5 Mio. Euro). Dabei handele es sich, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, im Wesentlichen um negative Effekte im Zusammenhang mit konzerninternen Verbindlichkeiten. Der Vorstand geht davon aus, dass sich die Steuerungsgrößen Umsatz und EBIT für das Gesamtjahr 2020 deutlich unter den Werten des Vorjahres bewegen werden (Umsatz 2019: 1.901,1 Mio. Euro).


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