Einen biologischen Dünger auf Basis von Pilzen will eine Gruppe von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entwickeln. Wie die Hochschule mitteilt, soll der „Fungilyzer“ überschüssige Phosphate im Boden binden. Ziel sei es, zu verhindern, dass Düngemittel ausgewaschen und Gewässer überdüngt werden – mit der Folge von unerwünschtem Algenwachstum.
Der Dünger solle in möglichst vielen Nutzpflanzenkulturen anwendbar sein, erläuterte Teamleiter Niklas Küppers. Die Pilze verbesserten die Phosphataufnahme, indem sie bei hoher Phosphatkonzentration im umgebenden Boden mehr Transportkanäle für den Mineralstoff ausbildeten. Dadurch würden die Mineralstoffe besser zu den Wurzeln geschafft, was eine schnelle Aufnahme durch die Ackerpflanzen begünstige. Außerdem könne der Pilz in nährstoffarmen Zeiten mehr von dem Phosphat, das er speichere, an die Nutzpflanzen weitergeben. Wenn der Nährstoffgehalt des Bodens zu niedrig werde, aktiviere sich im Fungilyzer ein „Notfall-Gen“, wodurch der Pilz kontrolliert absterbe. Dann würden alle im Pilz gespeicherten Nährstoffe in den Boden abgegeben und stünden der Pflanze zur Verfügung. Begleitet wird die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Feldbrügge, Prof. Guido Grossmann und Prof. Matias Zurbriggen. Das Projekt wird Anfang November 2023 bei einem internationalen studentischen Wettbewerb (international Genetically Engineered Machine – iGEM) vorgestellt und bewertet.