Stroh wird maßgeschneidert

Pflanzenforschung: Ziel ist es, Nutzpflanzen mit genormten Halmen für die industrielle Nutzung zu entwickeln

Gerste: Stroh wird maßgeschneidert

Dr. Götz Hensel im Gerstenfeld. In dem europäischen Projekt BEST-CROP sollen neuartige Pflanzen dieses Getreides entwickelt werden, sodass sowohl die Körner als auch das Stroh optimal genutzt werden können.

Das Projekt BEST-CROP (Boosting photosynthESis To deliver novel CROPs for the circular bioeconomy) wird leistungsfähige Technologien nutzen, um die photosynthetischen Eigenschaften und die Ozonassimilation von Gerste zu verbessern. Ziel ist es, neuartige Nutzpflanzen mit maßgeschneiderten Halmen für die industrielle Nutzung zu entwickeln. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist einer von 18 Partnern eines internationalen Projekts, das im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon Europe“ finanziert wird.

Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, steht die Universität Mailand an der Spitze einer multidisziplinären Allianz aus 18 europäischen Pflanzenzüchtungsunternehmen, strohverarbeitenden Betrieben und akademischen Pflanzenforschungseinrichtungen, die die großen Fortschritte in der Photosyntheseforschung nutzen wollen, um den Ertrag von Gerste zu verbessern und die Variabilität der Qualität und Zusammensetzung von Gerstenstroh zu nutzen. Gerste ist eine weltweit wichtige Kulturpflanze: In der Europäischen Union wird der größte Anteil (fast 55 Millionen Tonnen Getreide pro Jahr) und eine fast ebenso große Menge an Stroh auf etwa zehn Prozent der vorhandenen Ackerfläche produziert. Das Projekt soll auf der Grundlage hochinnovativer Biotechnologie sowie der Wissenschaft, die natürliche und induzierte genetische Variationen nutzt, vorangetrieben werden. BEST-CROP verwendet ebenfalls Geneditierungstechniken, die genetisches Material für Gerste liefern können, die schnell und direkt in Züchtungsprogrammen einfließen oder als Konzeptnachweis für die Genfunktion dienen können.

Projektpartner an der HHU sind Prof. Dr. Andreas Weber vom Institut Biochemie der Pflanzen und Dr. Götz Hensel vom Centre for Plant Genome Engineering. Sie bringen ihre Expertise auf dem Gebiet der Photosynthese, der Erstellung von transgenen Gerstenpflanzen und der gezielten Mutagenese mittels CRISPR/Cas9-Technologie ein.

Für BEST-CROP stehen insgesamt fast sechs Millionen Euro aus der europäischen Forschungsförderung zur Verfügung. Das Projekt soll im Juli 2023 beginnen und im Juni 2028 enden.


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