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Simon Hilebrand vereint in seinem Job technisches Know-how und ein Händchen für Tiere. Die Kunden und die Kühe kennen Notdiensteinsätze am Wochenende und nachts 2022 | on track | 9 Interview Wie sieht Deine Arbeit aus? on track: Was macht Dir an Deinem Beruf und vor allem an Deinen Tätigkeiten am meis- ten Freude? Simon Hilebrand: Bei dem Bau von Neuanlagen bringe ich eigene Ideen mit ein. Die Vorstellungen des Landwirts und die eigenen Ideen werden in jedem Projekt zusammengebracht und im Stall verwirklicht. Ein Projekt von Anfang an bis zum Einmelken beziehungsweise zur Inbetriebnahme zu leiten, ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich genieße es, jeden Tag zu den Landwirten rauszufahren und dort in Ställen zu arbeiten. Hierbei freue ich mich, wenn der Roboter läuft, die Kunden glücklich sind und ich ein positives Feedback erhalte. Wie läuft üblicherweise ein ganz normaler Arbeitstag bei Dir ab? Der grobe Plan für den Tag steht. Die Termine und Touren werden von unserem Koordinator Marc Rußmann geplant und organisiert. Es heißt aber immer, auch spontan für Notfälle zu bleiben. Abends vor Feierabend werden die entsprechenden Ersatzteile bestellt. Die dringend benötigten Ersatzteile werden per Nachtexpress geordert und stehen mir somit am nächsten Morgen zur Verfügung. Welche waren denn Deine spannendsten Neuanlagen? Jede Anlage ist anders und individuell, und deshalb ist jede Anlage spannend und interessant. Zu meinen schönsten Erinnerungen zählen jeweils meine ersten Melkroboter, Spaltenschieberoboter, Futteranschieberoboter oder die erste Kuhbürste mit dem Landwirt und dem Team geplant zu haben, für den Einbau selbst verantwortlich gewesen zu sein und die Anlage erfolgreich in Betrieb genommen zu haben. Eine ganz besondere Melkstandmontage im österreichischen Hinterland fand auf über 1.000 Metern Höhe statt. Bei der Anfahrt ging es steil nach oben zu einem Bergbauernhof. An den dreistöckigen Kuhstall kann ich mich noch gut erinnern. Im Erdgeschoss wurde eine Sennerei eingerichtet und im zweiten Stock sollte später das Heu und Stroh gelagert werden. Der Kuhstall war im ersten Stock geplant. Mein Kollege und ich installierten zum Melken der Kühe einen Vierer-AutoTandem-Melk- stand in U-Form. Ebenfalls hoch oben auf einer Alm mit etwa sechs Kühen in Vorarlberg führe ich an der Rohrmelkanlage in regelmäßigen Abständen einen Kundendienst durch. Nach getaner Arbeit kann ich noch das spektakuläre Bergpanorama genießen. Rabe Nachdem Simon und die Kunden sich bereits länger kennen, sind gute Kontakte entstanden. Die Kühe sind immer sehr interessiert daran, was Simon im Stall tut. Der Umgang mit den Kühen ist für Simon ganz alltäglich. Gerade beim Einmelken eines neuen Melkroboters ist es sehr wichtig, dass sich der Landwirt, die Techniker und die Kühe verstehen. Alle drei Wochen ist Simon für eine Woche inkl. dem Wochenende für den Notdienst eingeteilt. Dies bedeutet, dass nach Feier- abend und an dem Wochenende die Servicenummer auf Simons Handy umgeleitet wird. Während des Notdienstes kann zu jedem Zeitpunkt das Telefon klingeln. Diese Bereitschaft schränkt den privaten Bereich schon ein. Für Simon ist es aber okay, denn für ihn geht es um die Kunden, die Kühe und die Milch. Adobe Stock / ARochau


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