Corona – keine Panik im Landmaschinenhandel

Quer durch die Republik zieht der Coronavirus. Schulen und Kindergärten bleiben bis nach den Osterferien geschlossen. Ausstellungen, Veranstaltungen und Feiern sind bis auf weiteres abgesagt. Wie sieht es bei all den Reglementierungen und Warnungen im Landtechnikhandel aus? Der eilbote hat nachgefragt.

Umfrage: Corona – keine Panik im Landmaschinenhandel

Der Shopbereich im Landmaschinenhandel ist gesperrt.

In der Werkstatt und am Ladentresen ist Corona ein Thema. Eines von vielen: Pflanzenschutz, Dünger, Gülleausbringung sind ebenso aktuell, wie Düngeverordnung, Umweltschutz und Feldmausplage. „Wetter ist gut“, heißt es im Norden, „es geht wieder auf den Acker.“ „Essen muss auf den Tisch – da ändert auch der Virus nix“, heißt es weiter im Süden der Republik.

Inzwischen haben alle Landtechnik-Händler Desinfektionsspender installiert, auch im Kassenbereich. „Seuchenmanagement ist für uns ja nicht neu“, so ein Händler. Ob BSE oder Geflügelgrippe, Schweinepest oder Maul- und Klauenseuche, Blauzungenkrankheit oder Tollwut – immer werden die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe isoliert und es muss ein professionelles Hygienemanagement her, damit auf jenen Betrieben Maschinen, Geräte oder die Stalltechnik betriebsfähig bleiben. Routiniertes Seuchenmanagement auch jetzt – oder exakter: „Pragmatismus und Umsicht prägen die Stimmung“, so Nico Böttger, Böttger Agrartechnik in Oederan/Mittelsachsen.

Publikumsverkehr eingeschränkt

Aktuell haben die Landtechnik-Betriebe den Publikumsverkehr eingeschränkt. Das gilt besonders für die Ladengeschäfte. Wer nicht komplett geschlossen hat, weist bereits an der Ladentür darauf hin, dass nicht mehr als die angegebene Personenzahl gleichzeitig im Geschäft sein soll. Philipp Hobein, Wilhelm-Hobein-Landtechnik in Coppenbrügge: „Lob an die Kundschaft. Alle akzeptieren die notwendigen Maßnahmen.“ Während das Ladengeschäft des Farmer‘s Shop in Merklingen im Alb-Donau-Kreis vorerst geschlossen bleibt, ist im Online-Shop alles wie bisher – da steigen sogar die Umsätze.

Wenn gleich die meisten Betriebe den vor-Ort-Service eingestellt haben, entscheiden andere von Fall zu Fall. Homeoffice ist für die Mehrzahl der Außendienstmitarbeiter verbindlich. Mitarbeiter, die im Urlaub oder auf Geschäftsreise waren, sofern sie überhaupt einen Rückflug erwischt haben, nehmen die 14-tägige Quarantäne in Kauf. In einigen Werkstätten sind Service-Teams gebildet, die „separat“ von den jeweils anderen Gruppen Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen. Einige Betriebe gehen in der aktuellen Situation noch etwas weiter: ein Teil der Teams ist in der Werkstatt, der andere Teil feiert Überstunden ab und das im Wechsel.

Werkstattmanagement

Oder es wird gleich im Schichtdienst gearbeitet. „Sollten wir einen Krankheitsfall haben, so kann im Notfall die betroffene Gruppe nach Hause in Quarantäne gehen und die Werkstatt ist trotzdem weiterhin besetzt.“ Ähnlich, aber nicht ganz so weitreichend, ist in vielen Betrieben das Pausen-Management organisiert: in kleineren Gruppen wird zeitversetzt pausiert. „Am Arbeitsplatz sind die Abstände zwischen den Reparaturbuchten wohl ausreichend groß.“ Es wird darauf geachtet, dass Werkzeuge nicht einfach von Hand zu Hand gehen, sondern vor dem Wechsel desinfiziert werden.

Lager gefüllt

Der Nachschub an Verbrauchsmaterial und Ersatzteilen ist zum aktuellen Zeitpunkt gesichert, so die Zulieferer. Bei Langen Fahrzeug- & Metallbau in Surwold im Emsland und auch Habets Baumaschinenhandel in Geilenkirchen, Kreis Heinsberg, sind die Lager gut gefüllt. „Wir haben unser Lager bereits vor Wochen, aufgrund der optimalen Auftragslage, mit den nötigen Materialien aufgefüllt“, so Johannes Langen. Gute Auftragslage bestätigt auch Ralf Habets: „Für die nächsten drei Monate ist vorgesorgt.“ Die Zulieferer haben bisher zugesichert, dass es auch zukünftig keine Engpässe geben wird.

Fazit

Aktuell dominiert Umsicht und Gelassenheit im Landtechnik-Handel und Service. Alle sind zuversichtlich, dass sich die Virus-Krise mit den getroffenen Maßnahmen gut managen lässt.

Übrigens stammt der Begriff Krise vom altgriechischen Wort „krísis“ und beschreibt eine Entscheidungssituation. Und der Virus nahm offensichtlich in China seinen Ursprung. Das chinesische Wort für Krise wēijī hat eine ähnliche Bedeutung. Es setzt sich zusammen aus wēi = Bedrohung oder Gefahr und jī = Chance oder Gelegenheit. Bleiben Sie gesund!


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen