Elektro-Lkw mit 200 km Reichweite

Mercedes-Benz bietet zehn Fahrzeuge des Elektro-Lkw eActros in zwei Varianten mit 18 bzw. 25 Tonnen Gesamtgewicht Kunden an, die Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter realen Bedingungen testen werden.

Mercedes-Benz: Elektro-Lkw mit 200 km Reichweite

Die Energie für den eActros stammt aus elf Batteriepaketen.

Mercedes-Benz Trucks war 2016 der weltweit erste Hersteller mit einem schweren Elektro-Lkw. Jetzt schickt der Hersteller zehn eActros im Kundeneinsatz auf die Straße. Die Fahrzeuge dienen als Verteiler im städtischen Raum. Allerdings gibt es noch zahlreiche technische und vor allem auch betriebs­wirtschaftliche Fragestellungen zu lösen, allen voran die Reichweite und Kosten der Batterien, aber auch die notwendige Infrastruktur für den Einsatz in den gewerblichen Flotten der Kunden.

An dem Flottentest nehmen zehn Kunden aus unterschiedlichen Branchen in Deutschland und der Schweiz teil. Die Unternehmen sind: Dachser, Edeka, Hermes, Kraftverkehr Nagel, Ludwig Meyer, Pfenning Logistics, TBS Rhein-Neckar und Rigterink, Camion Transport und Migros aus der Schweiz.
Diese Kunden verteilen allesamt Waren im Stadtverkehr – aber in völlig unterschiedlichen Branchen und Kategorien. Die Palette reicht von Lebens­mitteln bis zu Bau- und Werkstoffen.

Beim eActros wird der Rahmen des Actros als Basis genutzt. Darüber hinaus handelt es sich aber um eine vollständig auf Elektroantrieb ausgerichtete Architektur mit hohem Anteil spezifischer Teile. So basiert beispielsweise die Antriebsachse auf dem Typ ZF AVE 130, der sich als Niederflur-Portalachse in Hybrid- und Brennstoffzellen-Omnibussen von Mercedes-Benz bewährt hat und nun für den eActros wesentlich überarbeitet wird. Die maximal zulässige Achslast liegt bei den üblichen 11,5 Tonnen.

Die Energie für bis zu 200 km Reichweite kommt aus Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh. Die Batterien sind in insgesamt elf Paketen verbaut: Drei befinden sich im Bereich des Rahmens, die anderen acht unterhalb. Zur Sicherheit sind die Batteriepakete von Stahlgehäusen geschützt. Im Fall eines Aufpralls geben die Halterungen nach, verformen sich und leiten so die Energie an den Batterien vorbei, ohne sie zu beschädigen.

Die Hochvolt-Batterien speisen nicht nur den Antrieb, sondern das komplette Fahrzeug mit Energie. So werden beispiels­weise Nebenaggregate wie der Druckluftkompressor der Bremsanlage, die Lenkhelfpumpe für die Servo-Unterstützung der Lenkung, der Kompressor der Fahrerhaus-Klimaanlage und ein möglicher Kühlaufbau ebenfalls elektrisch betrieben. Leere Batterien lassen sich bei einer realistischen Stationsleistung von mobilen Ladegeräten im Fuhrpark von 20 bis 80 kW innerhalb von drei bis elf Stunden vollständig aufladen. Ladestandard ist das Combined Charging System CCS.

Das LV-Bordnetz mit zwei herkömmlichen 12-Volt-Batterien wird mithilfe eines DC/DC-Wandlers aus den Hochvolt-Batterien geladen. So können bei Ausfall oder Abschalten des Hochvolt-Netzes alle relevanten Fahrzeugfunk­tionen wie Licht, Blinker, Brems- und Luftfedersysteme sowie die Fahrerhaus­systeme aufrechterhalten werden. Das Hochvolt-Netz lässt sich nur starten, wenn die beiden LV(Niederspannungs)-Batterien geladen sind.


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Herstellerdaten Mercedes-Benz

  • Gründungsjahr: 1926
  • Umsatz in Mio. €: 106000
  • Anzahl Mitarbeiter: 271370
  • Branche: Fahrzeugbau
  • Website: www.daimler.com

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