Erzeugerpreise deutlich über Vorjahresniveau

Erzeugerpreise für Acker- und Sojabohnen im Mittel um etwa 24 Prozent über Vorjahr

Die Preise für Futtererbsen sowie für Acker- und Sojabohnen in Deutschland haben zum Beginn der Vermarktungssaison 2021/22 das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin mit Verweis auf Daten der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) berichtete, lagen die Erzeugerpreise für diese Hülsenfrüchte im Mittel um etwa 24 % über der Vorjahreslinie.

Laut UFOP verzeichnete die AMI im Juli 2021 für Sojabohnen einen Erzeugerpreis frei Erfasserlager von 496 Euro/t; das waren 152 Euro/t oder 44 % mehr als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig verteuerten sich Futtererbsen um 31 Euro/t oder 16 % auf 227 Euro/t, während Ackerbohnen um 21 Euro/t oder 11 % auf 218 Euro/t zulegten. Die Erzeugerpreise für Sojabohnen hätten zwar im Juli den saisontypischen „Ernteknick“ gezeigt, aber auf einem erheblich höheren Preisniveau als im Vorjahr, so die Marktexperten. Derweil sei die Preisfindung noch nicht beendet, denn die Ernte sei noch nicht abgeschlossen.

Der UFOP zufolge wurden in Deutschland bei Futtererbsen, Ackerbohnen und Sojabohnen die Aussaatflächen für die diesjährige Ernte gegenüber 2020 um insgesamt 14 % ausgeweitet. Ob dies zu einem größeren Aufkommen führen werde, sei aber noch unsicher, weil die Erträge witterungsbedingt nicht an das Vorjahrsniveau heranreichten.

Nach Einschätzung der Förderunion werden die hiesigen Preise für Leguminosen von der Hausse am Weltmarkt unterstützt. Auch wenn das globale Angebot in diesem Wirtschaftsjahr üppiger ausfallen dürfte als in der vorherigen Saison, bleibe viel Platz für Spekulationen, solange beim Top-Exporteur USA die Sojaernte nicht eingebracht sei. Unsicher sei auch die Nachfrage Chinas, dem größtem Bohnenverbraucher der Welt.

Die UFOP geht davon aus, dass sich die feste Preisentwicklung für die Hülsenfrüchte in den kommenden Jahren fortsetzen werde. Dazu dürfte insbesondere die zunehmende Nachfrage der Lebensmittelindustrie nach heimischen Rohstoffen für die vegetarische und vegane Ernährung – vor allem aus Erbsen und Lupinen – beitragen.


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