Vom Rollstuhl auf den Traktor

Medizintechnik-Studierende der Universität Stuttgart konzipieren mit Fraunhofer IPA und André Beez eine Hebehilfe für Kriegsverletzte in Osteuropa.

Fraunhofer IPA: Vom Rollstuhl auf den Traktor

André Beez, Landmaschinentechniker und Inhaber von Schlemmi’s, Manuel Schnappauf und IPA-Abteilungsleiter Dr. Urs Schneider. Im Hintergrund vermessen Medizintechnik-Studierende den Traktor.

In Deutschland leben rund eine Million Menschen mit einer Querschnittslähmung. Die häufigsten Ursachen sind Verkehrsunfälle, Stürze oder Arbeitsunfälle. Die Patienten ziehen sich ihre Verletzung im Durchschnitt mit nur 23 Jahren zu. Rund die Hälfte ist arbeitsunfähig. Ähnlich geht es Soldaten aus Osteuropa in Kriegsgebieten wie Afghanistan oder Irak.  

Um diesen Menschen zu helfen und sie in den Alltag zu integrieren, entwickeln Studenten der Universität Stuttgart mit dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), der International Society of Wheelchair Professionals und dem querschnittgelähmten Landmaschinentechniker André Beez eine Hebehilfe entwickeln, die die Patienten in den Traktor befördert und sie bei der Integration in den Alltag unterstützen soll. 


In einer viertägigen Blockveranstaltung beim Fraunhofer IPA in Stuttgart sollen die Studenten eine funktionale und kostengünstige Hebehilfe konzipieren. Unterstützung erhalten sie von André Beez, Inhaber des Garten- und Landschaftsbauunternehmens Schlemmi’s aus Steinwiesen und Manuel Schnappauf, der mit Beez seit vielen Jahren befreundet ist. Der gelernte Landmaschinentechniker sitzt selbst im Rollstuhl und hat schon mehrere Assistenzsysteme für die Landwirtschaft gebaut. Damit sich die Studierenden ein Bild von der Ausgangsituation verschaffen können, standen ihnen am zweiten Veranstaltungstag ein Traktor und ein Rollstuhl in der Versuchshalle des IFF der Universität Stuttgart zur Verfügung. Nach Projektende soll das Konzept in die Praxis umgesetzt werden. 


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