Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) ist um 145 PS reicher. Denn der Traktorenhersteller Claas überlässt der Hochschule für drei Jahre kostenfrei einen Traktor des Typs Arion 530.
Das Institut für Technik setzt den neuen Traktor, der mit automatischer Lenkung und Telemetriesystem ausgestattet ist, zunächst in der Lehre ein: Der Traktor wird in den Studiengängen Agrarwirtschaft und Pferdewirtschaft in praktischen Übungen des dritten und sechsten Semesters sowie für Studienprojekte genutzt.
Vor allem jedoch geht es um Forschung: Der Leiter des Instituts für Technik, Professor Dr. Albert Stoll, koordiniert ein Forschungsprojekt, bei dem die Hochschule, die Uni Ulm, Kress Umweltschonende Landtechnik und der Landschaftserhaltungsverband Konstanz zusammenarbeiten. Die Firma Claas unterstützt das Projekt mit dem Traktor und weiterer Hardware. Landwirte müssen vor allem in Schutzgebieten Auflagen erfüllen, wenn es darum geht, Grünland zu bewirtschaften. Werden diese Flächen spät gemäht, also erst im späten Frühjahr oder Frühsommer, und gleichzeitig wenig bis gar nicht gedüngt, kann dort eine größere Artenvielfalt entstehen. Allerdings vermehren sich dann auch gerne unerwünschte Giftpflanzen. Landen diese im Futter, können sie für Nutztiere gefährlich werden.
In dem Projekt soll ein Verfahren entwickelt werden, mit dem diese Pflanzen nicht-chemisch zurückgedrängt werden. In kleinem Maßstab werden zunächst Verfahren mit verschiedenen Bekämpfungsabläufen und Werkzeugen erprobt. Dabei werden auch große Mengen an Bilddaten verarbeitet, die mit einer Drohne aufgenommen werden. Am Ende will das Projektteam ein Gerät entwickeln, mit dem dann automatisch gesteuert und zielgerichtet die Giftpflanzen bekämpft werden, ohne dass darunter die Nutzpflanzen und die Fauna leiden.