Ergebnissprung von 26 Prozent

Aufgrund von Lieferengpässen weniger Maschinen ausgeliefert – Unternehmen erwartet derzeit keine wesentlichen Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg

Baywa: Ergebnissprung von 26 Prozent

Prof. Klaus Josef Lutz (li.) übergibt zum 31. März 2023 die operative Führung der BayWa an Marcus Pöllinger.

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie konnte der Baywa Konzern ein Rekordergebnis erzielen: Mit einem Ergebnissprung von 26 Prozent schließt das Unternehmen das Berichtsjahr 2021 ab. Die neue Rekordmarke von 266,6 Mio. Euro (Vorjahr: 211,6 Mio. Euro) beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bestätigt die gute Geschäftsentwicklung des börsennotierten Konzerns, die sich schon im Jahresverlauf angedeutet hatte. Der Umsatz stieg um mehr als 20 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,5 Mrd. Euro). Es ist geplant, die Dividende für 2021 um 0,05 Euro auf 1,05 Euro je Aktie anzuheben.

Segment Agrar entwickelt sich gut

Die laufende Neustrukturierung im Segment Agrar wurde im Geschäftsjahr 2021 zusätzlich von höheren Getreide- und Betriebsmittelpreisen beflügelt. Der Umsatz stieg auf 4,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,6 Mrd. Euro). Das EBIT betrug 12,3 Mio. Euro (Vorjahr: minus 14,3 Mio. Euro). Vor allem bei Dünger profitierte die Baywa von der frühzeitigen Einlagerung zu günstigen Preisen, wodurch sie ihn im weiteren Jahresverlauf zu besseren Margen absetzen konnte. Aufgrund der steigenden Preise für Agrarrohstoffe ergaben sich auch im Handel mit Erzeugnissen Opportunitäten. Die Zahl der Mitarbeitenden hat sich von 3.502 auf 3.408 verringert.

Die BayWa geht davon aus, dass die Preise für Getreide und Ölsaaten mindestens auf dem bisherigen Niveau bleiben. Durch die Flächenzunahme im Öko-Landbau rechnet das Unternehmen mit rückläufigen Absatzmengen bei Dünger und Pflanzenschutz.

Das Segment Technik konnte im Berichtsjahr bei einem Umsatz von 1,9 Mrd. Euro den letztjährigen Rekordwert (Vorjahr: 1,87 Mrd. Euro) leicht übertreffen. Das EBIT war mit 48,6 Mio. Euro (Vorjahr: 54,4 Mio. Euro) rückläufig.

Die Anzahl verkaufter Neumaschinen mit 4.973 lag 2021 zwar über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt, blieb aber aufgrund von Lieferengpässen auf Seiten der Hersteller um 909 Stück hinter dem Vorjahr zurück. Dies führt zu einem hohen Auftragsvorlauf im laufenden Jahr. Auch für 2022 rechnet das Unternehmen daher mit einem überdurchschnittlich hohen Absatz an Traktoren und Maschinen in Deutschland.

Auch im Gebrauchtmaschinengeschäft fielen die Verkaufszahlen 2021 mit 2.119 Schleppern, nach 2.215 im Vorjahr, zwar geringer aus, bewegten sich aber laut Baywa auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.

Das Werkstattnetz umfasste im letzten Jahr mit 278 Standorten zwei weniger als in 2020. Die mobilen Servicefahrzeuge sind von 757 auf 780 gestiegen. Die Mitarbeiterzahl hat sich von 3.786 auf 3.805 erhöht.

Auch der Start ins neue Geschäftsjahr verlief bisher gut. Nach derzeitiger Einschätzung erwartet die BayWa keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Aktivitäten aufgrund des Krieges in der Ukraine. Die Ukraine und Russland sind für die BayWa keine wesentlichen Absatzmärkte.


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