Feldarbeiten in besetzten Gebieten lebensgefährlich

Entlang der rund 500 Kilometer langen Frontlinie stockt die Frühjahrskampagne – Diesel ist knapp

Ukraine: Feldarbeiten in besetzten Gebieten lebensgefährlich

In zehn besetzten ukrainischen Teilregionen bremsen die Kriegshandlungen die erforderlichen Frühjahrsarbeiten.

Der Krieg in der Ukraine bedroht die dortigen Feldarbeiten nicht nur durch den damit verbundenen Mangel an Betriebsmitteln. Nach Angaben vom Vorsitzenden des ukrainischen Agrarrates, Andriy Dykun, werden Landwirte in den von Russland besetzten Gebieten mitunter sogar aktiv beschossen. Im Internet kursieren auch Videos von Schleppern, die auf Minen aufgefahren sind und vollständig zerstört wurden.

Entlang der rund 500 Kilometer langen Frontlinie sorgten die Kampfhandlungen aber auch ohne direkte Aggressionen der gegnerischen Armee dafür, dass die Frühjahrskampagne dort praktisch nicht durchgeführt werden könne, weil die Feldarbeit einfach zu riskant sei, berichtete Dykun. Derartige Einschränkungen bestehen nach seinen Angaben in den zehn besetzten ukrainischen Teilregionen.

Hinzu kommt laut dem Verbandsvorsitzenden, dass das Banksystem in den von der Invasion erfassten Gebieten gesperrt ist. Agrarbetriebe hätten damit keine Möglichkeit zum Tanken, sofern überhaupt Diesel vorhanden sei. Dieser wird Dykun zufolge im ganzen Land immer knapper. Die Ukraine habe zu Friedenszeiten 60 Prozent ihres Dieselbedarfs aus Russland und Weißrussland importiert. Seit Kriegsbeginn habe es von dort natürlich keinen Nachschub mehr gegeben. Die Eigenproduktion liege gerade einmal bei 15 Prozent des Bedarfs, wobei der Großteil dessen vom Militär einbehalten werde. 


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