Der Einsturz der 2,5 km langen Francis Scott Key Bridge südlich der Stadt Baltimore im US-Staat Maryland wird deutliche Auswirkungen auf den Landmaschinenhandel haben. Räumungsarbeiten haben begonnen, aber der Hafen von Baltimore wird voraussichtlich für mehrere Wochen auf dem Seeweg unerreichbar sein und deswegen geschlossen bleiben.
Baltimore ist der wichtigste Im- und Exporthafen für Land- und Baumaschinen. 2023 wurden 52,3 Mio. Tonnen Maschinen und Geräte im Wert von 80 Mrd. US-Dollar entladen. Zu den Kunden, die Maschinen über Baltimore im- oder exportieren, gehören CNH Industrial (Case IH und New Holland Agriculture), Caterpillar, John Deere, AGCO (Fendt, Massey Ferguson, Valtra), Claas und Komatsu. Einige der Firmen nutzen den Hafen seit über 30 Jahren, da die Entfernung zum Agrarland im Mittleren Westen fast 250 km geringer ist als von anderen US-Atlantikhäfen.
AGCO betreibt eine Anlage in der Nähe des Hafens, in der alle ankommenden Fendt und Massey Ferguson Traktoren angelandet und für die Auslieferung an Kunden vorbereitet werden. Ein Sprecher von AGCO sagte gegenüber dem Landwirtschaftsmagazin DTN/Progressive Farmer, man sehe derzeit noch keine negativen Auswirkungen für die Kunden, man sei aber im Kontakt mit dem Hafen, um ein klareres Bild der Situation zu bekommen und man suche nach alternativen Routen und Häfen für den Import von Maschinen.
CNH Industrial im- und exportiert im Schnitt 14.000 bis 16.000 Maschinen über den Hafen in Baltimore, darunter sind Traktoren, Mähdrescher und Ballenpressen sowie Baumaschinen.
Der Hafen in Baltimore ist weiter für den Lkw-Verkehr geöffnet, bleibt aber auf unbestimmte Zeit für den Schiffsverkehr geschlossen.