Produktion läuft in allen Werken auf Hochtouren

Stihl-Gruppe setzt weltweiten Wachstumskurs fort – Absatzplus im Benzin- und im Akku-Segment – Starke Nachfrage und Versorgungsengpässe führen zu angespannter Liefersituation – Rückstände sollen aufgeholt werden

Stihl: Produktion läuft in allen Werken auf Hochtouren

Bei Stihl brummt das Geschäft.

Die Stihl-Unternehmensgruppe konnte ihren Wachstumskurs aus dem vergangenen Geschäftsjahr fortsetzen. Von Januar bis August 2021 kletterte der Gesamtumsatz um 11,7 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro. „Wir liegen bei Absatz und Umsatz aller Produktgruppen deutlich über den Vorjahreswerten und über Plan“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Bertram Kandziora die Zahlen. Ermöglicht hätten dies das hohe Engagement der Belegschaft sowie eine vorausschauende Planung in Produktion, Vertrieb und Logistik. Gleichwohl hätten Rohstoffknappheit, fehlende Produktionskapazitäten bei Lieferanten und bei Stihl sowie begrenzte Transportkapazitäten zu erheblichen Störungen in den Lieferketten geführt. „Ohne diese Engpässe hätten wir noch mehr Produkte produzieren und verkaufen können.“, erklärte Kandziora jetzt in Waiblingen anlässlich einer digitalen Pressekonferenz. Nach eigenen Angaben ist Stihl aktuell mit 1,5 Millionen Motoren im Produktionsrückstand.

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zeigte sich der 65-jährige Stihl-Chef, der im nächsten Jahr nach 20 Jahren im Vorstand aus seinem Amt ausscheiden wird, optimistisch: „Stihl-Produkte werden weiterhin stark nachgefragt. Wir produzieren weltweit auf hohem Niveau, um unsere Kunden beliefern zu können.“

Absatz steigt weltweit

Wie Kandziora weiter ausführte, verzeichnet Stihl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf allen Kontinenten Wachstum beim Absatz. Als besonders beliebte Produkte nannte er den Mähroboter iMow, den Akku-Gehölzschneider GTA 26, Benzin-Motorsägen und Benzin-Freischneider für Hobbyanwender sowie die neuen Akku-Produkte für Profis, die im ersten Halbjahr 2021 eingeführt wurden. „Dazu zählen beispielsweise der Akku-Heckenschneider HLA 135 und die Akku-Motorsense FSA 135“, sagte der Stihl-Vorstand, der auch in diesem Jahr einen starken Trend hin zu Akku-Geräten beobachtet. Es freut ihn, dass Stihl auch bei Produkten mit Benzin- und Elektroantrieb ein Absatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen konnte. „Diese Entwicklung zeigt: Stihl ist nach wie vor stark im Benzin-Segment, entwickelt sich aber zunehmend auch zu einem starken Player im Akku-Markt.“ Rund 90 Prozent der Stihl-Motorsägen werden aber weiter mit Benzin angetrieben.

Angespannte Liefersituation

Nach wie vor hat das Unternehmen mit weltweit gestörten Lieferketten und erheblichen Versorgungsengpässen bei Rohstoffen und Bauteilen zu kämpfen. Betroffen sind laut Kandziora beispielsweise Stahl, Kunststoffgranulat und Elektronikkomponenten. Daher habe man den Bedarf nach Stihl-Geräten nicht überall vollumfänglich erfüllen können. Doch laufe die Produktion aktuell weltweit auf Hochtouren, „um die entstandenen Rückstände aufzuholen und unsere Kunden besser versorgen zu können“, versicherte er.

Im deutschen Markt erzielte Stihl bis August 2021 einen Umsatz, der nochmals deutlich über dem starken Vorjahresniveau liegt. Vor allem die durch den Cocooning-Effekt ausgelöste anhaltend starke Nachfrage nach Produkten für Haus und Garten hätte diese positive Absatzentwicklung gefördert. Allerdings sei auch in Deutschland die Liefersituation durch hohe Produktnachfrage, Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen und Komponenten sowie knappe Frachtkapazitäten weiterhin angespannt, erläuterte Kandziora. Daher müssten Fachhandelspartner und Kunden zum Teil auf bestellte Produkte warten.

Das deutsche Stammhaus, die Andreas Stihl AG & Co. KG, erzielte von Januar bis August 2021 einen Umsatz von 1,03 Milliarden Euro, der damit 15,9 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt. Ebenfalls gestiegen ist laut Bertram Kandziora die Beschäftigtenzahl im Stammhaus – zum Stichtag 31. August waren es 5.684 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weltweit arbeiteten zum 31. August 19.523 Beschäftigte in der Stihl-Gruppe – 7,3 Prozent mehr als Ende 2020.

Starke Akku-Säge für Profis

Im Rahmen der Pressekonferenz präsentierte Stihl auch Innovationen und Produktneuheiten, die Profi- und Privatkunden die Arbeit mit und in der Natur erleichtern sollen. Darunter die nach Unternehmensangaben weltweit leistungsstärkste Akku-Motorsäge MSA 300. „Damit erreichen wir eine vollkommen neue Dimension bei Sägearbeiten in lärmsensiblen Bereichen und unterstreichen unsere starke Innovationskraft – auch im Akku-Bereich“, betonte der Stihl-Chef. Das Einsatzspektrum der Profi-Säge im Garten- und Landschaftsbau, in Kommunen und im Forst reiche von punktuellem Entasten, Ablängen und Fällen mittelstarker Bäume bis zum Bauen mit Holz. Für diese Neuheit habe Stihl eigens den Akku-Pack AP 500 S entwickelt, der nicht nur durch einen hohen Energieinhalt bei niedrigem Gewicht bestechen soll, sondern auch durch eine deutlich höhere Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus.

 


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