3,3 Millionen Euro Fördergeld für digitale Landwirtschaft

Die Hochschule Osnabrück beteiligt sich an dem Forschungsprojekt „Experimentierfeld zur digitalen Transformation im landwirtschaftlichen Pflanzenbau (Agro-Nordwest)“.

Hochschule Osnabrück: 3,3 Millionen Euro Fördergeld für digitale Landwirtschaft

Julia Klöckner überreichte die Zuwendungsbescheide über 6,1 Millionen Euro an die Projektpartner des Forschungsprojektes Experimentierfeld Agro-Nordwest.

Intelligente Düngung per Smartphone, Ernteroboter oder individuelle Tierfütterung per App – Landwirten stehen für ihre tägliche Arbeit bereits zahlreiche Softwarelösungen und Systeme zur Verfügung. Aber viele Technologien lassen sich in der Praxis bislang schwer umsetzen. In dem Verbundprojekt „Experimentierfeld zur digitalen Transformation im landwirtschaftlichen Pflanzenbau (Agro-Nordwest)“ sollen Probleme und Potentiale der Digitalisierung in der Landwirtschaft identifiziert und flexible Lösungen für die Betriebe vor Ort entwickelt werden.

Für drei Jahre stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 6,1 Millionen Euro bereit. An die Hochschule Osnabrück gehen davon mehr als 3,3 Millionen Euro.
„Mit unseren digitalen Test- und Experimentierfeldern bauen wir die Vorreiterrolle der Land-wirtschaft bei der Digitalisierung weiter aus. In der Praxis - auf dem Acker, im Keller und im Stall – untersuchen wir bundesweit, wie digitale Techniken optimal zum Schutz des Klimas und der Umwelt, zur Steigerung des Tierwohls, der Artenvielfalt und zur Arbeitserleichterung eingesetzt werden können. Nachhaltigkeit wollen wir so noch besser zusammenbringen mit Ertragssicherung. Mit den 14 ausgewählten Projekten treiben wir die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich weiter voran“, so Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin bei der Übergabe.


Neben der Hochschule sind der neu gegründete Verein Agrotech Valley Forum e.V., die Universität Osnabrück, die Ruhr-Universität Bochum, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung beteiligt. Gemeinsam wollen sie Probleme der heterogenen digitalen Infrastruktur, der variablen Netzabdeckung und der Änderungen auf die Arbeitswelt in landwirtschaftlichen Betrieben untersuchen. Zentrale Aspekte sind dabei die Ökonomie, die Ökologie und die Integration des Menschen. Denn: „Die Komplexität digitaler Systeme und Prozesse in der Landwirtschaft ist enorm hoch und die Lücke zwischen Forschung und Praxis wird immer größer. Es reicht nicht aus, immer neuere Technologien zu entwickeln, wenn die Landwirte vor Ort sie nur begrenzt nutzen können, weil zum Beispiel keine ausreichende Netzabdeckung gewährleistet ist“, erklärt der wissenschaftliche Projektkoordinator Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück.


Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts Agro-Nordwest steht deshalb der Landwirt und dessen Betriebsumfeld, für den in direkter Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern konkrete und bedarfsorientierte Lösungsansätze entwickelt werden sollen. 


Das Forschungsprojekt beinhaltet sechs Projektschwerpunkte. Die Hochschule Osnabrück ist mit den beiden Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Informatik und Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur mit sechs Wissenschaftlern in allen Projektschwerpunkten involviert.

  • Wirtschaftlichkeit umweltgerechter Technologien (Prof. Dr. Guido Recke),
  • Transformationsprozessen in die digitale landwirtschaftliche Produktion (Prof. Dr.-Ing. Clemens Westerkamp),
  • herstellerübergreifende Verfahrensketten (Prof. Dr. Hubert Korte),
  • sensor- und datenbasierte Entscheidungshilfen im Pflanzenbau (Prof. Dr. Dieter Trautz),
  • Praxis autonomer Feldrobotik (Prof. Dr. Arno Ruckelshausen)
  • praxisnahe Konzepte zum Wissens- und Technologietransfer für verschiedene Zielgruppen (Prof. Dr. Thomas Rath).


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