Schwere Fahrzeuge lassen Pflanzen verdursten

In einem Feldversuch haben Schweizer Wissenschaftler untersucht, wie sich die Bodenverdichtung auf das Wurzelwachstum, die Aufnahme und Zugänglichkeit von Wasser sowie auf den Pflanzenertrag auswirkt.

Agroscope: Schwere Fahrzeuge lassen Pflanzen verdursten

Die Aufnahme zeigt das flache Wurzelwachstum in verdichteten Böden (links) im Vergleich zum Wachstum in lockerer Erde.

Das Wurzelwachstum ist in verdichteten Böden so stark vermindert, dass die Pflanzen nicht an das vorhandene Wasser im Unterboden kommen. Das wirkt sich negativ auf den Ertrag aus. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom SchweizerForschungsinstitut Agroscope aus Zürich. Sie haben untersucht, wie sich die Bodenverdichtung auf das Wurzelwachstum, die Aufnahme und Zugänglichkeit von Wasser sowie auf den Pflanzenertrag auswirkt.

Im von schweren Landmaschinen verdichteten Boden treffen die Wurzeln auf einen hohen mechanischen Widerstand. Als Folge können sie weniger gut in die Tiefe wachsen und weichen seitwärts aus, bilden also ein flaches Wurzelwerk. Dadurch können sie nur aus einer beschränkten, oberflächennahen Bodenschicht Wasser aufnehmen, mit der Folge, dass diese Bodenschicht austrocknet. Dies wiederum hat zur Folge, dass der mechanische Widerstand noch höher wird. Dadurch wird das Wurzelwerk noch flacher – ein Teufelskreis.

Entsprechend leiden auch die oberirdische Pflanzenentwicklung und letztlich der Ertrag. Das Problem ist also nicht der Wasservorrat im Boden, sondern die Verdichtung, die die Pflanzen daran hindert, an das Wasser im Unterboden zu gelangen.

2014 startete der LangzeitfeldversuchBodenverdichtung“ am Agroscope-Standort Reckenholz. Das gemeinsame Projekt von Agroscope und ETH wurde im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) 68 «Ressource Boden» des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) durchgeführt.


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