Rekordumsatz von 2,36 Milliarden Euro in 2022

Für 2023 Umsatzwachstum von 20 Prozent erwartet – Neue Wasserstoffstrategie vorgestellt

Manitou: Rekordumsatz von 2,36 Milliarden Euro in 2022

Der wasserstoffbetriebene Teleskoplader-Prototyp basiert auf einem bestehenden Modell aus der Baumaschinenpalette.

Manitou veröffentlichte Ende Januar seine Ergebnisse für das Jahr 2022. Michel Denis, Chief Executive Officer, erklärte dabei, dass die Gruppe über das gesamte Jahr 2022 einen Anstieg des Umsatzes um 26 Prozent erzielte und damit einen historischen Rekordumsatz von 2,36 Milliarden verzeichnen konnte. Verkaufspreiserhöhungen wirkten sich hierbei nur teilweise aus, da die hohe Steigerung von 54 Prozent im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum alte Aufträge mit niedrigen Margen betraf. Diese Tatsache veranlasste den französischen Hersteller dazu, die operative Marge für 2022 auf 3,5 Prozent des Umsatzes zu revidieren. Denis betonte, dass die Märkte weiterhin global stabil seien. Lediglich der Bausektor in Europa, insbesondere im Vereinigten Königreich und in Deutschland, weise eine geringere Dynamik auf. Bei den Vermietungsunternehmen sei dies jedoch nicht spürbar, sie seien weiterhin auf allen Kontinenten gefragt. Für 2023 rechnet die Gruppe mit einem Umsatzwachstum von über 20 Prozent gegenüber 2022. Der Geschäftsbereich Maschinen erzielte ein Plus von 28 Prozent in 2022 im Vergleich zum Vorjahr und setzte damit 1,972 Milliarden Euro um.

Geschäftsbereich Maschinen erzielt ein Plus von 28 Prozent

Zur Begrenzung allzu großer Erwartungen an den Auftragseingang für 2024 will der Hersteller die Bestellungen bei den Händlern nun schrittweise eröffnen.

Mit Beschleunigung der Produktionsraten, einem weiter verbesserten Management der Lieferketten und Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Kapazitätserweiterungen in Frankreich und den USA will Manitou im Jahr 2023 voraussichtlich fast doppelt so viel investieren wie im Jahr 2022.

Der Geschäftsbereich Services & Solutions (Ersatzteile) konnte mit 390 Millionen Euro Umsatz im gesamten Jahr 2022 um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Für alle Aktivitäten im Ersatzteilgeschäft konnten nachhaltige Wachstumsraten verzeichnet werden.

Mit der im Januar erfolgten Übernahme von 82 Prozent von EasyLi, einem Hersteller von Batterien- und Batteriemanagementsystemen, sichert sich der französische Hersteller grundlegendes Know-how für die Energiewende der Gruppe.

Neue Wasserstoff-Strategie

Mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 34 Prozent pro Einsatzstunde ihrer Maschinen zu reduzieren, hat die Manitou-Gruppe nach eigenen Angaben einen ehrgeizigen Kurs eingeschlagen. Nach der kürzlich erfolgten Elektrifizierung der Baureihen der geländegängigen Arbeitsbühnen und der Teleskoplader setzt die Gruppe mittelfristig auch auf Wasserstoff als Alternative. Die Manitou-Gruppe möchte ihre elektrischen und wasserstoffbetriebenen Baureihen je nach Einsatzgebiet nebeneinander anbieten, mit dem Ziel, bis 2030 43 Prozent emissionsarme Produkte auf den Markt zu bringen.

Dazu gehört unter anderem der Prototyp eines mit Wasserstoff betriebenen Teleskopladers. Dieser basiert auf einem bestehenden Modell aus der Baumaschinenpalette und kann Lasten bis zu 18 Metern heben. Durch die Ausstattung ihres Testzentrums mit einer grünen Wasserstofftankstelle verfügt die Gruppe nun über die Möglichkeit, ihren Prototyp zu testen. Weiterhin wird er auf Baustellen eingesetzt, um Rückmeldungen der Nutzer zu sammeln und die Maschine bis zur Serienreife zu verbessern.

Zwei Arten von Wasserstofftechnologien werden derzeit vom Markt bewertet: der Verbrennungsmotor und die Brennstoffzelle. Der erste Prototyp der Gruppe ist auf einer Brennstoffzelle aufgebaut, aber Manitou gibt an, die Wasserstofflösungen wählen zu wollen, die den Bedürfnissen ihrer Kunden am besten entsprechen. Michel Denis, Präsident und CEO der Gruppe, erklärt: „Wir untersuchen alle wasserstoffbezogenen Technologien auf der Grundlage der Bedürfnisse der Nutzer. Dieser Prototyp ist nur der erste Schritt. Ein zweiter Prototyp eines drehbaren Teleskopladers wird in den kommenden Monaten entwickelt. Grüner Wasserstoff hat viele Vorteile, denn er kann mit Hilfe von Windkraft erzeugt werden, die keinerlei Treibhausgasemissionen verursacht.“


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