Das Projekt „KlimaPartner Landwirtschaft“ ist in seiner ersten Saison erfolgreicher verlaufen als zuvor erwartet. Wie die Initiatoren, die BASF SE und die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main (RWZ), mitteilen, wurde auf dem Pilotbetrieb die Tonne Winterweizen mit um 34 % geringeren CO2-Emissionen erzeugt. Der Ertrag war dabei um fast 3 % höher als auf den Vergleichsfeldern. Auch die Qualitätswerte wie Protein, Stärke oder Hektolitergewicht waren laut BASF und RWZ „mindestens gleich gut und erfüllen die Anforderungen für Brotqualität“. Damit sind die Ziele sogar übertroffen worden. Die Unternehmen hatten sich vorgenommen, den CO2-Fußabdruck um bis zu 30 % pro Tonne Erntegut zu reduzieren, und zwar bei gleichbleibender Produktivität und Qualität. Im Rahmen des Projektes waren auf zehn Versuchsparzellen von „Essers Bauernhof“ in der Nähe von Köln im Herbst 2022 Winterweizen ausgesät worden. Dabei wurden auf acht Parzellen einfach und doppelt stabilisierte Dünger mit verschiedenen Pflanzenschutzmitteln und Biostimulanzien kombiniert. Durch digitale Tools – dem xarvio Field Manager der BASF, kombiniert mit der zertifizierten Nachhaltigkeits-Software AgBalance – wurde dem Landwirt für die Versuchsparzellen empfohlen, welche Pflanzenschutzmittel wann und in welcher Menge eingesetzt werden sollten sowie die entsprechenden variablen Applikationskarten erstellt. Die übrigen zwei Parzellen wurden zum Vergleich betriebsüblich ohne digitale Tools bewirtschaftet. Nach der Ernte zeigte sich, dass die Anbaustrategie mit der digitalen Technologie und stabilisierten Düngern zu einer deutlichen CO2-Reduktion führte. Laut BASF und RWZ hat der Weizen auf dem entsprechenden Versuchsfeld 136 kg CO2 pro Tonne verursacht; Betriebsstandard waren dagegen 207 kg CO2 pro Tonne. Bereits das sei recht gering, da im Bundesdurchschnitt 327 kg CO2 pro Tonne Erntegut ausgestoßen würden, stellten die beiden Unternehmen fest. Auf dem Versuchsfeld wurde mit 12 t Weizen gut 0,3 t mehr geerntet als auf der Vergleichsparzelle. Die Proteinwerte lagen bei beiden Parzellen bei gut 13 %.
„Damit haben wir den Nachweis erbracht, dass Produktivität, Qualität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft gleichzeitig möglich sind und wir mit der Kombination von Innovationen und digitalen Lösungen auch auf einem überdurchschnittlich guten Betrieb noch einen wichtigen Beitrag zur Optimierung des CO2-Fußabdrucks je Tonne Ernteertrag leisten können“, resümierte der Leiter Nachhaltigkeit bei BASF Agricultural Solutions in Nordeuropa, Markus Röser.
„KlimaPartner Landwirtschaft“ zeige, dass die Digitalisierung in der Landwirtschaft ein großer Schritt in Richtung mehr Klimaschutz sein könne, hob ergänzend der Leiter Pflanzenbauberatung bei der RWZ, Thorsten Krämer, hervor.
Die Partner kündigten an, dass das Projekt nach dem erfolgreichen Start nun auf weitere landwirtschafte Betriebe und Kulturen ausgeweitet werden solle. Zudem soll auch ein Zertifizierungsprozess starten, bei dem Landwirte durch eine Prämie für die CO2-Einsparungen honoriert und ihnen der Mehraufwand in der Produktion entschädigt werden soll. Damit könnten Landwirte rund 30 Euro/ha zusätzlich erhalten.