Mit dem Evion vervollständigt Claas die 2019 mit dem neuen Lexion begonnene Neuaufstellung seines kompletten Mähdrescherprogramms. Die drei Fünfschüttler-Mähdrescher runden fortan das Sortiment unterhalb des Trion ab. „Mit den drei neuen Mähdreschern bieten wir moderne und dennoch erschwingliche Maschinen für Betriebe in kleineren Agrarstrukturen an, denen eine Eigenmechanisierung in der Getreideernte wichtig ist,“ so Jan-Hendrik Mohr, Claas CEO und verantwortlich für das Geschäftsfeld Getreideernte.
Der Evion 430 und der 450 können entweder als Classic oder als Maxi ausgeliefert werden.
Im Evion wird ein Eintrommel-Tangentialdreschwerk mit großer 600 mm-Dreschtrommel und synchronisierter Wendetrommel mit fünf je 4,40 m langen Hordenschüttlern auf 1.420 mm Kanalbreite kombiniert. Daraus ergeben sich 0,95 m² Dreschkorbfläche und 6,25 m² Abscheidefläche über die Schüttler, was sich im Zusammenspiel mit den serienmäßigen Entgrannerklappen unter dem Dresch- korb in einer hohen Durchsatzleistung niederschlagen soll.
Die Trommeldrehzahl lässt sich vom Cemis 700 Terminal aus stufenlos verstellen. Beim Evion Classic kann ein Drehzahlbereich von 480 bis 1.150 U/min genutzt werden (mit Reduzierkit 420 – 1.080 U/min), beim Maxi sind dank Zweistufen-Riemenantrieb Drehzahlbereiche von 220 bis 630 und 415 bis 1.150 U/min möglich. Die Anpassung der Korbabstände erfolgt hydraulisch aus der Kabine heraus, wobei eine integrierte Überlastsicherung mittels Druckmembranspeicher Blockaden im Dreschwerk verhindert. Der Dreschkorb ist als Multicrop ausgeführt, sodass zwischen gängigen Druschkulturen selten oder gar nicht umgerüstet werden muss.
Für eine effektivere Restkornabscheidung und mehr Durchsatz wurden die Mittelreiter der Schüttler neu gestaltet, um die Gutmatte noch effektiver aufzulockern und schneller an die nächsten Schüttlerhorden zu übergeben. Einen Beitrag zur Einsatzsicherheit leistet neben der Überlastsicherung am Dresch- korb eine sensorische Überwachung des Gutflusses auf den Schüttlern. Sobald sich dort unter schwierigen Erntebedingungen Blockaden aufbauen, wird der Fahrer frühzeitig akustisch und grafisch im CEMIS 700 Terminal gewarnt.
Der hinter der Kabine integrierte Korntank fasst 5.600 l beim Evion 410, 6.500 l beim Evion 430 und 8.000 l beim Topmodell Evion 450. Sensoren informieren den Fahrer bei 70 sowie 100 Prozent Füllstand. Darüber hinaus ermöglicht ein großes Korntankfenster dem Fahrer einen direkten, umfassenden Blick auf Füllstand und Kornqualität.
Große Korntanks und starke Elevatoren
Beim Entleeren profitieren alle drei Modelle von 330 mm Durchmesser des Korntankauslaufrohres und dadurch möglichen 90 l/sek Entleerungsrate – das Abtanken sei so in 1 bis 1,5 Minuten erledigt. Dank des 105-Grad-Schwenkwinkels des Korntankauslaufrohres hat der Fahrer den Abtankprozess stets optimal im Blick.
Vor allem auf Standorten mit mittleren und hohen Erträgen legen Landwirte viel Wert auf eine gute Strohzerkleinerung und -verteilung. Optional ist für alle Evion daher alternativ zum Standard-Strohhäcksler mit 52 Messern eine Variante mit 72 Messern erhältlich. Gegenschneide und Reibleiste lassen sich werkzeuglos verstellen, die Umstellung von Häckseln auf Schwadablage erfolgt an der rechten Seite der Strohhaube. Die Strohleitbleche werden von Hand auf die Arbeitsbreite angepasst, sodass eine gleichmäßige Verteilung auch bei 6,80 m Schneidwerksbreite erzielt wird. Kaff und Kurzstroh werden durch optionale, hydraulisch angetriebene Spreuverteiler auf die Arbeitsbreite verteilt.
Cummins Sechszylinder mit Dynamic Power
Bei der Motorisierung setzen alle drei Evion auf den Cummins B6.7 nach Stage V mit 6,7 l Hubraum. Der Common-Rail-Sechszylinder ist aus dem Trion bekannt und zeichnet sich durch hohe Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen aus. Die Nennleistung von 204 (EVION 410), 231 (EVION 430) und 258 PS (EVION 450) steht bereits bei 1.900 Motorumdrehungen voll zur Verfügung, die Leerlaufdrehzahl beträgt niedrige 800 U/min (bei aktiven Hydraulikfunktionen 1.200 U/min). Dank des serienmäßigen Dynamic Power Leistungsmanagements wird stets nur so viel Leistung abgerufen, wie tatsächlich benötigt wird. Der Fahrantrieb basiert auf einem dreistufigen, manuell geschalteten Getriebe mit Hydrostat. Die Endgeschwindigkeit beträgt wahlweise 20, 25 oder 30 km/h. Für die MAXI Variante ist eine elektrisch zuschaltbare Differentialsperre für die bis zu 1,85 m großen Vorderräder lieferbar. Für die Hinterachse sind wahlweise Räder mit 1,35 oder für maximale Bodenschonung sogar 1,50 m Durchmesser verfügbar.
In der über einen schwenkbaren Aufstieg erreichbaren Kabine fällt neben dem großzügigen Platzangebot die moderne Bedienarmlehne mit ergonomischem CMotion Multifunktionshebel, übersichtlichem Tastenfeld und Cemis 700 Touchterminal auf. Das sieben Zoll große Terminal lässt sich individuell für den Fahrer justieren, wobei das kontraststarke Display auch bei starker Sonneneinstrahlung eine ungehinderte Überwachung der Maschinenfunktionen erlaubt.
Entwickelt bei Claas Selbstfahrende Erntemaschinen in Harsewinkel (CSE), wird der Evion im 2014 aufgebauten Claas Mäh- drescherwerk in Gaomi, China, produziert.