Oben mit dem Computer, unten mit der Eisenstange?

Laserachsmessgeräte führen zu genauen Messergebnissen

Spurvermessung: Oben mit dem Computer, unten mit der Eisenstange?

Mit zwei Magnetfüßen und einer höhenverstellbaren Zusatzstütze: Das Laserachsmessgerät von WMS Wagner.

Je größer, aufwändiger und schneller Traktoren werden, desto kostspieliger, wenn die Spur der Vorderräder nicht richtig eingestellt ist. Ungleich abgefahrene Reifen sowie erhöhter Abrieb und Kraftstoffverbrauch sind die Folgen. Die Traktoren-Hersteller z.B. werden dem insofern gerecht, als dass sie sowohl für die Auslieferungsinspektion als auch für spätere Wartungstermine eine Spurvermessung vorschreiben.

Standard-Werkzeug ist die mechanische Spurmess-Stange, manche Werkstätten arbeiten noch mit dem Zollstock. Früher reichte diese Ausrüstung, weil ein Spurfehler von 1 bis 2 mm nicht unbedingt zu merken war, doch bei der heutigen Technik sind solche Toleranzen nach Meinung von Experten einfach zu hoch. Insofern erstaunt es, dass modernere Laser-Achsmessgeräte, die auch speziell für Traktoren angeboten werden, bisher relativ wenig verbreitet sind. Denn der Vorteil dieser Messtechnik ist nach Angaben ihrer Hersteller, dass die Messergebnisse genauer und sicherer sind.

Rund 400 Laser-Achsmessgeräte für Traktoren

Spurvermessung: Oben mit dem Computer, unten mit der Eisenstange?

Das Laserachsmessgerät von Koch wird über 3 Excentermagneten an der Schüssel befestigt.

So kommen in Deutschland bisher schätzungsweise nur rund 400 Laser-Achsmessgeräte für Traktoren zum Einsatz, die meisten davon in Landmaschinenwerkstätten, außerdem einige Geräte bei größeren Lohnunternehmern. „In Deutschland wie auch in den Nachbarländern sehen wir im Bereich Landmaschinen derzeit aber noch viel Potential für die Lasertechnik“, so die Einschätzung aus dem Hause Koch-Messanlagen in Wennigsen, die im Wettbewerb mit der WMS Wagner GmbH aus Wallersdorf als Anbieter für Laserachsmessgeräte in Deutschland agieren.

Je nach Hersteller, Umfang und Qualität der Ausrüstung kosten die Laser-Achsmessgeräte zwischen 1.300 und knapp 2.000 Euro zzgl. MwSt. Im Lieferumfang enthalten sind jeweils zwei drehbare Lasermessköpfe, die über Magneten an den Felgen der Vorderräder befestigt werden, zwei Messskalen für die Hinterräder sowie eine bzw. zwei Spurskalen. Drehplatten für die Vorderräder sind bei einem Hersteller in der Grundausstattung enthalten, bei dem anderen werden sie als Option angeboten. Beide Hersteller bieten als Option außerdem Aufrüstsätze für die LKW-Achsvermessung an. Der Aufbau der Messtechnik ist einfach erledigt und dauert zwischen 10 und 15 Minuten, je nach Messergebnis muss danach zusätzlich die Spur richtig eingestellt werden.

Eine stichprobenartige Rückfrage durch den eilboten in der Praxis bestätigt die von den Herstellern versprochenen Vorteile. „Die Messung ist tatsächlich genauer. Unsere Kunden sind mit dem Ergebnis der Messung und Spurkorrektur zufriedener, weil es nachher besser läuft“, berichtet z.B. Josef Schwering, Werkstattmeister bei der Agravis Technik Münsterland in Coes-feld, wo seit ca. knapp einem Jahr ein Laserachsmessgerät eingesetzt wird. Und: „Wir haben es doch heute bei den Traktoren mit Hightech-Produkten zu tun, und da kann man nicht oben in der Kabine mit dem Computer arbeiten, aber unten am Fahrwerk immer noch mit der Eisenstange.“


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