Der Ehrenpräsident der DLG Philip Freiherr von dem Bussche ist am 9. April im Alter von 74 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Der studierte Betriebswirt führte die DLG von 1997 bis 2006.
„Philip von dem Bussche war der erste landwirtschaftliche Unternehmer an der Spitze der DLG, und hat als solcher entscheidend das Bild der modernen, fortschrittlichen und unternehmerischen Land- und Ernährungswirtschaft geprägt, für das die DLG seither steht“, würdigte der aktuelle DLG-Präsident Hubertus Paetow die Leistungen seines Vorvorgängers.
Von dem Bussche prägte die DLG über Jahrzehnte Er setzte zunächst im fachlich-unternehmerischen Bereich Impulse und übernahm später für lange Jahre Verantwortung im DLG-Vorstand. Von 1997 bis 2006 wirkte er als DLG-Präsident. Unter seiner Ägide wurden die Weichen für eine entscheidende strategische Weiterentwicklung und Umstrukturierung gestellt, das Fachzentrum Land- und Ernährungswirtschaft sowie die Testzentren für Technik und Betriebsmittel sowie für Lebensmittel neu gebildet und die Internationalisierung der DLG konsequent vorangetrieben. Mit der Aufgabe des Präsidentenamtes übernahm von dem Bussche den Vorsitz des Aufsichtsrats. Für seine großen Verdienste hatte die DLG von dem Bussche im Jahr 2006 als höchste Auszeichnung die Große Goldene Max-Eyth-Denkmünze verliehen und ihn 2018 zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Philip Freiherr von dem Bussche wurde am 2. April 1950 geboren. Ein Jahr nach dem Ende seiner Ausbildung und dem Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Universität Köln 1975 übernahm er den seit 1345 im Familienbesitz befindlichen Landwirtschaftsbetrieb mit den Schwerpunkten Ackerbau, Schweinezucht und Forstwirtschaft in Ippenburg (Kreis Osnabrück). Von dem Bussche erkannte in den Zeiten des Umbruchs die Chancen und Potenziale der Landwirtschaft auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Er nutzte diese zur unternehmerischen Weiterentwicklung und engagierte sich seit 1991 als Partner einer Ackerbau-GbR in Krostitz in Sachsen.
Von 2000 bis 2005 war von dem Bussche Mitglied des Aufsichtsrats der damaligen KWS SAAT AG, 2006 wurde er Mitglied des Vorstands der KWS SAAT und von 2008 bis 2014 dessen Sprecher. Seit Dezember 2022 war Aufsichtsratsvorsitzender der KWS SAAT SE & Co. KGaA und KWS SE.
Er war gefragter Ratgeber, insbesondere in der strategischen Ausrichtung familiengeführter Unternehmen im Generationswechsel und als solcher für die Unternehmen Grimme Landmaschinenfabrik, Maschinenfabrik Bernard Krone sowie Pfeifer & Langen tätig.