Raiffeisenverband senkt Schätzungen für Raps und Getreide

Getreideernte erreicht Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre

Ernte 2019: Raiffeisenverband senkt Schätzungen für Raps und Getreide

Erträge und Qualitäten waren regional äußerst unterschiedlich.

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) rechnet jetzt mit der kleinsten Rapsernte der vergangenen 21 Jahre und hat auch seine Schätzung für das heimische Getreideaufkommen etwas zurückgenommen. Wie der Verband in Berlin mitteilte, wurden die betreffenden Druscharbeiten trotz der witterungsbedingten Unterbrechungen in den vergangenen Wochen weitgehend abgeschlossen. Die deutsche Getreideernte veranschlagt der DRV jetzt auf rund 46,20 Mio. t; im Juli waren noch 300.000 t mehr erwartet worden. Demnach würde die dürrebedingt niedrige Vorjahresmenge noch um 22,5 % übertroffen und das Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre erreicht.

Laut DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler ist der Regen zuletzt gerade noch rechtzeitig gefallen, um die Körnermaisbestände vor weiteren Schäden zu bewahren. Allerdings habe die heiße und trockene Witterung zu weiteren Ertragsverlusten und heterogenen Qualitäten geführt. Ausgenommen davon sei lediglich die Wintergerste, die zum Beginn der extremen Hitzewelle bereits druschreif gewesen sei. Hier hob der Verband seine Produktionsschätzung im Vergleich zum Vormonat um 250.000 t auf fast 10,10 Mio. t an.

Derweil wurde der Winterweizen nach Angaben der Verbandsexperten von den Rekordtemperaturen in vielen Regionen in der Abreifephase getroffen, so dass die Ernteschätzung um 90.000 t auf 23,50 Mio. t zurückgenommen wurde. Besonders betroffen seien weite Teile im Osten Deutschlands gewesen, da die Böden dort aufgrund der extremen Dürre des vergangenen Jahres bereits trocken gewesen seien.

Wie der Verband außerdem mit Blick auf die Getreidequalitäten ausführte, schwanken diese zwar je nach Standort, sind aber unter dem Strich als gut bis durchschnittlich zu bewerten. Indes sei bei der Sommergerste witterungsbedingt teilweise ein hoher Schmachtkornanteil festzustellen.

Die Ernteschätzung für Raps setzte der DRV um 170.000 t auf nur noch 2,80 Mio. t herab, nach noch 3,67 Mio. t im Vorjahr. Seedler zufolge wäre dies die niedrigste Menge seit 1997. Der Fünfjahresdurchschnitt liegt bei 4,7 Mio. t. Der Grund für dieses „mehr als enttäuschende Ergebnis“ sei vor allem die Einschränkung des Anbaus gewesen; das Statistische Bundesamt (Destatis) beziffere das Minus auf 30 %.


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