Landtechnikerlöse erreichen die Zwei-Milliarden-Euro-Marke

Nach Rekord nun deutlich rückläufiges Ergebnis für Geschäftsjahr 2023 erwartet

BayWa: Landtechnikerlöse erreichen die Zwei-Milliarden-Euro-Marke

BayWa-Vorstandsmitglied Marlen Wienert verantwortet die Techniksparte.

Die BayWa hat ihre vorläufigen Rekordzahlen für das vergangene Geschäftsjahr bestätigt, erwartet aber nach diesem „außerordentlich guten Abschneiden“ für 2023 ein deutlich schwächeres Ergebnis. Allerdings wurde das Mittelfristziel angehoben. Wie der Agrarkonzern in München mitteilt, stieg der Umsatz 2022 auf einen Spitzenwert von 27,1 Mrd. Euro, nach 19,8 Mrd. Euro im Vorjahr. Außerdem erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 52,9 % auf einen Rekordwert von 504,1 Mio. Euro.

„Wir gehen davon aus, dass das Konzernergebnis auch in Zukunft weit über den Werten liegen wird, die wir bisher durchschnittlich erzielt haben“, sagte BayWa-CEO Prof. Klaus Josef Lutz. Dafür spreche unter anderem die Funktion des Unternehmens als Grundversorger. Außerdem bedienten alle Geschäftsbereiche globale Mega- trends wie Klimaschutz sowie die Ernährungs- und Energiesicherheit. Für das laufende Geschäftsjahr sei mit einem EBIT zwischen 320 Mio. Euro und 370 Mio. Euro zu rechnen. Bis Ende des Jahres 2025 strebe die BayWa sogar ein operatives EBIT zwischen 470 Mio. Euro und 520 Mio. Euro an, so Lutz. Zuvor hatte die Geschäftsführung eine Zielspanne von lediglich 400 Mio. Euro bis 450 Mio. Euro ausgegeben. 

Segment Technik mit Zuwachs

Mit einem Umsatz von 2,1 Mrd Euro (Vorjahr: 1,9 Mrd Euro) und einem EBIT in Höhe von 70,2 Mio. Euro (Vorjahr: 48,6 Mio. Euro) erzielte das Segment Technik mit 3.826 Mitarbeitenden (Vorjahr 3.805) neue Rekorde. Das Werkstattnetz im Segment Technik umfasst 279 Standorte und 791 mobile Servicefahrzeuge. Die BayWa investierte 2022 in die Modernisierung bestehender Werkstätten sowie in den Neubau von vier Servicezentren, unter anderem in Gaden bei Abensberg und Großostheim bei Aschaffenburg sowie den Start des Bauvorhabens in Nürtingen.

Während der Gebrauchtmaschinenabsatz auf 1.724 verkaufte Traktoren (Vorjahr 2.119) sank, konnten die Landtechnikhersteller bei Neumaschinen die Auftragsüberhänge aus dem Jahr 2021 vollständig abbauen. Die BayWa verkaufte im vergangenen Jahr 5.025 Neutraktoren (Vorjahr 4.973). Der Umsatz im Online-Handel wurde im Segment Technik um knapp 25 Prozent gesteigert.

Beim Einsatz von Agrarrobotern in Deutschland stehe man noch am Anfang. Dies hänge an den relativ hohen Investitionskosten, aber auch an der Zurückhaltung der Landwirte, da es bisher noch keine Langzeiterfahrung gebe. Gleichzeitig registriere man aber im Sonderkulturbereich Interesse am Einsatz von Agrarrobotern. Treiber der Diskussion seien steigende Produktionskosten und zunehmender Arbeitskräftemangel.

Das Thema Spot Spraying laufe im Grünland langsam an. Die BayWa führt Geräte der Firma Rumex, diese Pflanzenschutzspritzen erkennen Amperpflanzen.

Für das Geschäftsjahr 2023 ist die BayWa positiv gestimmt. Die Investitionsfreude in der Landwirtschaft ist ungetrübt, davon zeugt der hohe Auftragsbestand in den BayWa-Büchern zu Jahresbeginn. Bei ihren Technikwerkstätten geht die BayWa auch für das laufende Jahr von einer stabilen Auslastung aus. Die Bereiche Agrar und Technik sollen künftig vertriebsseitig stärker zusammenwachsen, um die nahezu identischen Kundengruppen beider Segmente entlang der Wertschöpfungskette zu bedienen.


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