Den Deutschen ist die Herkunft der Lebensmittel am wichtigsten

Umweltschutz und die Tierhaltung laut Umfrage etwas weniger wichtig

Beim Kauf von Lebensmitteln ist dessen Herkunft für die deutschen Verbraucher das wichtigste Entscheidungskriterium. Das geht aus einer im April dieses Jahres durchgeführten Befragung zur Lebensmittelsicherheit hervor, die von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) in Auftrag gegeben wurde. Demnach ist für gut 60 % der hiesigen Konsumenten die Herkunft das entscheidende Kriterium; für etwas weniger als 40 % der Befragten ist hingegen der Preis ausschlaggebend. Im EU-Schnitt hatte jeweils gut die Hälfte der Verbraucher die Herkunft beziehungsweise den Preis als wichtigstes Kriterium angegeben. Mehrfachnennungen waren bei der Umfrage möglich.

Offenbar sind den Bundesbürgern bei ihrer Kaufentscheidung Aspekte wie der Umweltschutz und die Tierhaltung etwas weniger wichtig. Lediglich 35 % der Befragten erklärten, dass ethische Bedenken für sie beim Lebensmitteleinkauf eine Rolle spielen. EU-weit lag dieser Wert mit 19 % sogar noch deutlich niedriger.

Allerdings bereitet laut Studie fast zwei Dritteln der Deutschen die Frage Sorgen, ob Fleisch etwa Hormone, Antibiotika oder Steroide enthalten könnte. Zudem erklärten 40 % der Befragten, sich für Lebensmittelsicherheit zu interessieren. Allerdings gab nur jeder Fünfte an, dass dies sein Hauptanliegen bei der Auswahl von Lebensmitteln sei.

Wenn es um die Bereitstellung von Informationen zu Lebensmittelrisiken geht, genießen in der Europäischen Union die Wissenschaftler bei 82 % der Befragten das höchste Vertrauen. In Deutschland liegt der entsprechende Wert mit 79 % leicht darunter. Vorn liegen bei den Bundesbürgern dagegen mit 85 % die Verbraucherorganisationen. EU-weit wurden diese von 79 % der Verbraucher genannt. Sowohl in Deutschland als auch in der EU landeten die Landwirte bei den Befragten auf Platz drei. Während EU-weit 69 % den Landwirten vertrauen, sind es in der Bundesrepublik 67 %.

Mit Blick auf die nationalen Behörden gaben im EU-Schnitt 60 % der Konsumenten an, diesen zu vertrauen; in Deutschland liegt dieser Wert bei 58 %. Den Institutionen der Europäischen Union vertrauen beim Thema Lebensmittelsicherheit in der EU 58 % und in der Bundesrepublik 52 % der Umfrageteilnehmer. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die Europäer insgesamt „nur sehr begrenzt“ verstünden, wie das EU-Lebensmittelsicherheitssystem überhaupt funktioniere. Für die Studie waren EU-weit 27.655 Menschen befragt worden, darunter 1.539 in Deutschland.


Weitere Artikel zum Thema

weitere aktuelle Meldungen lesen