Wirtschaftliche Stimmung der Landwirte sinkt

Das für die kommenden Monate geplante Investitionsvolumen der deutschen Landwirte liegt deutlich unter dem Stand der Jahre vor der Preiskrise 2015/16. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Milch und Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise wirken sich negativ auf die Stimmungslage aus.

Konjunkturbarometer: Wirtschaftliche Stimmung der Landwirte sinkt

Auch sinkende Preise für Schweine sorgen für eine negative Stimmung bei den Landwirten.

Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat im Dezember 2017 einen weiteren Dämpfer erhalten. Ursache dafür sind nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) pessimistischere Zukunftserwartungen. Dagegen ist die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage seit Mitte 2017 nahezu gleich geblieben.

Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte hat zwar wieder zugenommen. Gleichwohl liegt das für die kommenden Monate geplante Investitionsvolumen deutlich unter dem Stand der Jahre vor der Preiskrise 2015/16. 32 Prozent der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 29 Prozent. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 4,0 Milliarden Euro, 0,4 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor. Das relativ hohe Investitionsniveau der Jahre 2013 und 2014 mit einem geplanten Investitionsvolumen von entsprechend gut 6 Milliarden Euro wird damit aber nicht erreicht.

Die geplanten Investitionen teilen sich so auf:

  • Hof und Stalltechnik: 300 Mio. Euro (gegenüber Vorjahr gleich).
  • Maschinen: 1,0 Milliarden Euro (plus 200 Mio. Euro).

Investitionsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energien sind dagegen rückläufig.

Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe eine aktuell verschlechterte wirtschaftliche Situation sehen, erholt sich die Lage in den Milchviehbetrieben weiter. Die Zukunftserwartungen sind im Durchschnitt aller Betriebe im Dezember im Vergleich zum September deutlich zurückgegangen. Maßgebend dafür ist eine erheblich pessimistischere Einschätzung der Futterbaubetriebe.

Die Preisentwicklung ist der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die Beurteilung der Situation in den Betrieben. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Milch und Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise für Düngemittel sowie Strom und Treibstoffe wirken sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus. Ein besonders belastender Einfluss geht unverändert von den Pachtpreisen aus. Relativ positiv beurteilen die Landwirte die Rinderpreise und weiter besonders die Kapitalmarktzinsen und Leasing-Konditionen beurteilt.
 
 


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