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gibt es bei ihrer jetzigen Tätigkeit auch viele Vorteile, die vieles aufwiegen: ■ Sie hat ein familienfreundliches Arbeitsumfeld mit einem Tag Präsenz in Rechterfeld und sonst Homeoffice mit sehr selbstständiger Arbeitseinteilung. ■ Die Lebenshaltungskosten auf dem Land in Norddeutschland sind deutlich niedriger als im Ballungszentrum Mannheim. ■ In dem Unternehmen gibt es eine flache Hierarchie mit kurzen Entscheidungswegen. Sie hat ein sehr flexibles Arbeitsumfeld mit viel kreativer Freiheit und Gestaltungsmöglichkeiten. ■ Und mit dem Vertriebspartner ist sie der Marke John Deere treu geblieben. Unterm Strich hat sich für Anne Moorbrink alles richtig gefügt. Was andere Berufseinsteiger von diesem Beispiel lernen können: Eine Karriere- und Lebensplanung ist so gut wie nicht möglich. Es ist immer sinnvoll, seinen Neigungen und einem Stück weit dem Bauchgefühl zu folgen. Wer Ambitionen zu einer Tätigkeit bei einem Hersteller oder seinem regionalen Vertriebspartner hat, ist gut beraten, über Praktika und Abschlussarbeiten einen Fuß in die Tür zu bekommen. es der Kunde wünscht, erhalten wir proaktiv einen Hinweis von der Maschinensteuerung, wenn ein Bauteil an der Verschleißgrenze ist oder bestimmte Parameter überschritten werden wie zum Beispiel die Temperatur bei einzelnen Komponenten. Dann können wir schon das Ersatzteil oder sogar eine Ersatzmaschine bestellen und bereithalten, während der Kunde noch weiterarbeiten kann. Das minimiert die Stillstandzeiten. Wie hat das den Service in den letzten Jahren verändert? Ich bin jetzt 17 Jahre im Unternehmen und muss feststellen, dass sich das Arbeiten in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Früher haben sich Kunden erst gemeldet, wenn gar nichts mehr ging und die Maschine auf dem Feld stand. Dann mussten wir rausfahren und mit der Fehlersuche beginnen. Mit dem digitalen Service sehen wir jetzt Fehler öfter, direkter und früher. Wir können Ausfälle voraussehen. Das ist gerade für Lohnunternehmer interessant, die zum Beispiel mit unerfahrenen Aushilfsfahrern arbeiten. Sie haben gesagt, dass sich die Kunden für diesen Service extra anmelden müssen. Wie stark nutzen diese das? Anfangs gab es eine starke Skepsis. Viele Landwirte wollten nicht, dass wir Daten über die Maschine auslesen können, sie fühlten sich in gewisser Weise beobachtet. Doch im Rahmen der Digitalisierung und der Nutzung von Smartphones und den sozialen Medien ist das viel selbstverständlicher geworden. Die Corona-Pandemie hat jetzt zudem einen neuen Schub verursacht. Henrik Eichfeld an seinem Arbeitsplatz als Werkstattleiter. Blick in die Werkstatt bei Rebo. Inwiefern? Auch die Landwirte sind vorsichtiger geworden und versuchen, Kontakte zu vermeiden. Daher waren sie froh, dass wir per Fernzugriff Probleme lösen können, ohne dass ein Monteur vor Ort sein muss. Im letzten Jahr hatten wir insgesamt rund 150 Displayzugriffe, im Jahr 2020 waren es über 400. Der starke Anstieg ist ganz klar auf die Pandemie zurückzuführen. Wird das dazu führen, dass auch bestehende Maschinen nachgerüstet werden? Ja, davon gehen wir aus. John Deere subventioniert die Nachrüs- tung auch für bis zu zehn Jahre alte Maschinen. Wir erwarten, dass auch nach der Corona-Pandemie dieser Service weiter gewünscht wird. Dieser Service kostet zwar etwas, er bietet dem Kunden aber viele Vorteile. Die Fragen stellte Hinrich Neumann Henrik Eichfeld kann von der Zentrale aus die Maschinendaten der Kunden auslesen, die mit dem Serviceunternehmen vernetzt sind. Neumann Neumann Neumann 2021 | on track | 7


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